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Was geschieht seitdem? - GdF Gewerkschaft der Flugsicherung eV

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von<br />

Werner<br />

Fischbach<br />

<strong>der</strong> fl ugleiter 2010/04<br />

Luftfahrt<br />

38<br />

✈ NASA DC-8: 200 Meilen am Vulkan vorbeigefl ogen<br />

und trotzdem Schäden an den Triebwerken.<br />

Photo: Jim Ross / NASA<br />

Eine Aschewolke<br />

und ihre Folgen<br />

Als <strong>der</strong> deutsche Luftraum nach dem Ausbruch des isländischen Vulkans<br />

Eyjafjallajökull am 16. April geschlossen wurde, führte dies zu<br />

schwerwiegenden Folgen. Der Versuch einer Bestandsaufnahme.<br />

Er kam sich vor wie das Personal eines gut gehenden<br />

Restaurants, meinte ein Kollege rückblickend. Alle<br />

waren da – <strong>der</strong> Geschäftsführer, die Kellner und die<br />

Sommeliers, die Köche und ihre Hilfskräfte. Wer nicht<br />

da war und wer sich entschieden hatte, das Lokal nicht<br />

zu besuchen, waren die Kunden. Genauer gesagt,<br />

wurden sie von <strong>der</strong> Obrigkeit daran gehin<strong>der</strong>t. Dabei<br />

wären sie doch so gerne gekommen.<br />

Eine schizophrene Situation. Die Airlines wollten fl iegen,<br />

aber sie durften nicht. Zunächst einmal. Und dann<br />

mit bestimmten Einschränkungen – nach den Regeln<br />

des kontrollierten Sichtfl ugs. Über den zeitlichen<br />

Ablauf und die Konsequenzen, die sich für Controller,<br />

Flugdatenbearbeiter und Flugberater daraus ergeben<br />

haben, hat Petra Reinecke im letzten „fl ugleiter“<br />

(„Asche über Deutschland“) ausführlich berichtet.<br />

Dies alles hier noch einmal darzulegen, würde dem<br />

Versuch, Eulen nach Athen zu tragen, gleichkommen.<br />

Allerdings muss es erlaubt sein, die Maßnahmen <strong>der</strong><br />

europäischen Luftfahrtbehörden kritisch zu betrachten.<br />

Nicht um sie ob ihrer Maßnahmen zu verurteilen<br />

und ihnen den berühmten Schwarzen Peter zuzuschieben.<br />

Vielmehr muss es darum gehen, welche<br />

Konsequenzen aus ihren Anordnungen gezogen<br />

werden müssen und wie den Gefahren des nächsten<br />

Vulkanausbruchs am besten begegnet werden kann.<br />

Dass dabei die Frage <strong>der</strong> Sicherheit an erster Stelle zu<br />

stehen hat, versteht sich von selbst. Darüber hinaus<br />

darf natürlich nicht die wirtschaftliche Seite vergessen<br />

werden. Denn wenn nicht gefl ogen wird, trifft dies alle<br />

Luftverkehrsteilnehmer an einer sehr empfi ndlichen<br />

Stelle – bei den Finanzen nämlich. Dies gilt nicht nur<br />

für die Fluggesellschaften und die Flughäfen, son<strong>der</strong>n<br />

auch für die <strong>Flugsicherung</strong>sdienstleister (abgesehen<br />

von jenen, die sich nicht über Gebühren fi nanzieren,<br />

son<strong>der</strong>n vom Staat alimentiert werden).<br />

Dass Vulkanasche an Flugzeugtriebwerken (und an<br />

Cockpitscheiben) nicht ganz unbeträchtliche Schäden<br />

hervorrufen können, ist hinlänglich bekannt. Um<br />

dies deutlich zu machen, werden immer wie<strong>der</strong> die<br />

Fälle <strong>der</strong> beiden Jumbojets angeführt, die beim Flug<br />

durch eine Aschewolke den Ausfall sämtlicher Triebwerke<br />

zu beklagen hatten. Am 24. Juni 1982 war eine<br />

B747-236 <strong>der</strong> British Airways (BAW 9) über <strong>der</strong> indonesischen<br />

Insel Java in Flugfl äche 370 in die Asche<br />

des Vulkans Gunung Galunggung geraten. Daraufhin<br />

waren alle vier Triebwerke ausgefallen. Nach dem<br />

darauffolgenden Sinkfl ug konnten sie in Flugfl äche<br />

150 wie<strong>der</strong> gestartet werden. Die B747, die von Kuala<br />

Lumpur nach Perth unterwegs war, landete daraufhin<br />

in Jakarta. Am 15. Dezember 1989 erwischte es dann

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