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Was geschieht seitdem? - GdF Gewerkschaft der Flugsicherung eV

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<strong>der</strong> fl ugleiter 2010/04<br />

Tarifkommission<br />

10<br />

Die Hintergründe<br />

Kommen wir nun zum Warum dieser Geschichte, zu<br />

den wesentlichen Beweggründen für den Abschluss<br />

des Tarifpakets, das die Geschäftsgrundlage, den<br />

Personalsteuerungstarifvertrag und die angepassten<br />

Son<strong>der</strong>regelungen umfasst.<br />

Die Tarifabteilung <strong>der</strong> <strong>GdF</strong> ist seit Jahren sehr erfolgreich<br />

unterwegs und hat – teilweise bahnbrechende<br />

– Tarifverträge auf außerordentlich hohem Niveau<br />

abgeschlossen. Zu nennen sind hier beispielsweise<br />

<strong>der</strong> Versorgungstarifvertrag, die neue Soldatenversorgung,<br />

<strong>der</strong> Rationalisierungsschutztarifvertrag, die<br />

neue Vergütungsstruktur, die ansehnlichen Vergütungsrunden<br />

und noch einiges mehr. Das ging und<br />

geht so weit, dass es gerade im Belastungsausgleich<br />

(BAG) zunehmend weniger gelang, die erreichten<br />

Erfolge auch tatsächlich in kurzfristige Entlastung für<br />

die Kolleginnen und Kollegen umzusetzen. Das am<br />

Tariftisch o<strong>der</strong> in Schlichtungen mit teilweise extrem<br />

hohem Aufwand Erreichte war zwar da, aber es konnte<br />

auf Grund <strong>der</strong> fehlgeleiteten Personalpolitik <strong>der</strong> DFS<br />

nicht mehr in vollem Umfang in die betriebliche Praxis<br />

umgesetzt werden.<br />

Auf diese Weise lief die <strong>GdF</strong> ständig hinter den eigenen<br />

Erfolgen hinterher, mit dem Ergebnis einer immer<br />

schneller wachsenden Unzufriedenheit unter den Mitglie<strong>der</strong>n.<br />

Diese for<strong>der</strong>n zu Recht ihre Entlastungen<br />

eben nicht nur auf dem Papier, son<strong>der</strong>n auch in <strong>der</strong><br />

betrieblichen Realität und mit vernünftigen Dienstplänen,<br />

die in je<strong>der</strong> Belastungsklasse ein professionelles<br />

Arbeiten ermöglichen. Dies war aber absehbar mit<br />

den allseits bekannten – „Wir siegen uns zu Tode“ –<br />

Abschlüssen – nicht mehr zu realisieren.<br />

Dieser Teufelskreis musste durchbrochen werden und<br />

wir haben daher einen Weg eingeschlagen, <strong>der</strong> sicherlich<br />

nicht zum üblichen Repertoire einer <strong>Gewerkschaft</strong><br />

gehört, aber nicht nur – und dies ist wichtig – wegen<br />

<strong>der</strong> Gefahr einer Vereinnahmung durch den Arbeitgeber,<br />

son<strong>der</strong>n auch deswegen, weil die meisten <strong>Gewerkschaft</strong>en<br />

gar nicht die Power entwickeln könnten, dem<br />

Arbeitgeber so weitreichende Eingriffsrechte abzutrotzen.<br />

Verständlicherweise wirkt dies dennoch auf<br />

manche Mitglie<strong>der</strong> zunächst befremdlich, denn wir<br />

haben massiv in die Personalsteuerung eingegriffen,<br />

um eine personelle Misere, die hauptsächlich durch<br />

die DFS verursacht wurde, zumindest mittelfristig wie<strong>der</strong><br />

in den Griff zu bekommen.<br />

Es geht darum, tarifl iche Errungenschaften auch wie<strong>der</strong><br />

umsetzen zu können und nicht drei, vier o<strong>der</strong> fünf<br />

Jahre zu warten zu müssen, um die dringend benötigte<br />

Entlastung zu erhalten. Für uns war die Entscheidung,<br />

sich – wenn auch nur vorübergehend – so nachhaltig<br />

in die Geschicke <strong>der</strong> DFS einzu-mischen, alternativlos,<br />

denn nur so besteht die Chance, durch eine Aufstockung<br />

des Personals auf „Normalniveau“ eine vernünftige<br />

Balance zwischen Belastung und Entlastung<br />

herzustellen und gleichzeitig auch den Bedürfnissen<br />

<strong>der</strong> Kunden nach Kapazität und Dienstleistungsqualität<br />

Rechnung zu tragen. Für den Moment müssen wir<br />

damit leben, dass einige (aber es werden weniger)<br />

auch jetzt noch fragen: Spinnen die denn jetzt vollkommen<br />

o<strong>der</strong> leiden sie an totaler Selbstüberschätzung?<br />

Wir glauben nicht. Wir sind überzeugt, dass die<br />

direkte operative Brille <strong>der</strong> Betroffenen helfen wird,<br />

um nicht genutzte Möglichkeiten zu entdecken und<br />

die Akzeptanz auch für kurzfristig notwendige und<br />

sicherlich manchmal unbequeme Entscheidungen zu<br />

erhöhen.<br />

Und ein Letztes an die Adresse <strong>der</strong> Kritiker: <strong>Was</strong>, bitte,<br />

wäre denn die Alternative gewesen? Weitermachen<br />

wie bisher? Das hat schon vor knapp zwei Jahren nicht<br />

geklappt, als nicht zuletzt die Betriebsräte die <strong>GdF</strong>-<br />

Tarifabteilung im Herbst bestürmt haben, irgendwas<br />

zu machen, weil sonst <strong>der</strong> „Laden absäuft“. Ginge es<br />

allein um die DFS, hätten wir sogar ein gewisses Verständnis<br />

für diejenigen, die sagen: „Not of my business“.<br />

Aber so ist es nicht, es geht um die tagtägliche<br />

Arbeitssituation <strong>der</strong> Kolleginnen und Kollegen, die<br />

immer schwieriger geworden ist und so nicht bleiben<br />

konnte. Beson<strong>der</strong>e Situationen erfor<strong>der</strong>n beson<strong>der</strong>e<br />

Maßnahmen, ein abgedroschener Spruch, aber wahr<br />

ist er trotzdem.<br />

Abgesehen von alldem ist die direkte Einmischung<br />

in die unternehmerischen Belange <strong>der</strong> DFS nicht auf<br />

Dauer angelegt, sie wird so bald als möglich wie<strong>der</strong><br />

beendet, spätestens aber Ende 2015. Damit sind die<br />

Fragen aus <strong>der</strong> Einleitung für den Moment beantwortet.<br />

<strong>Was</strong> noch fehlt, ist eine – vor-läufi ge – Bestandsaufnahme<br />

in Sachen Steuerungs gruppe.<br />

Die Arbeit <strong>der</strong> Steuerungsgruppe<br />

Sie hat nach einigen Anfangsschwierigkeiten, bedingt<br />

durch ein nicht nachzuvollziehendes Zuständigkeitsgerangel,<br />

ihre Arbeit dennoch zügig aufgenommen<br />

und ist nach mehreren Sitzungen bereits jetzt dabei,<br />

Optimierungspotential zu suchen und zu fi nden. Die<br />

umfassende Informationsbeschaffung hat einige Zeit<br />

in Anspruch genommen, funktioniert aber überwiegend<br />

sehr gut. Die Mitglie<strong>der</strong> <strong>der</strong> Steue-rungsgruppe<br />

haben nun Einblicke auch in die letzten Winkel <strong>der</strong><br />

Personalplanung und können versuchen, vorhandene<br />

Fehlentwicklungen zu korrigieren und zukünftig zu<br />

vermeiden.<br />

Wohlgemerkt:<br />

Wir sagen damit nicht, dass alles schlecht war in den<br />

letzten Jahren, doch gerade die mangelnde Konstanz<br />

und auch Konsequenz in <strong>der</strong> Personalplanung bzw.<br />

dem Personaleinsatz hat ja schon fast Tradition in <strong>der</strong><br />

DFS. Quasi nebenbei hat es einige Empfehlungen <strong>der</strong><br />

Steuerungsgruppe gegeben, die in <strong>der</strong> zweiten Jahreshälfte<br />

o<strong>der</strong> zu Beginn des kommenden Jahres umgesetzt<br />

werden können. Das <strong>geschieht</strong> im Moment, ohne<br />

die oben angesprochenen Grenzen des Tarifvertrages<br />

öffnen zu müssen, denn dies passiert erst dann, wenn<br />

alle an<strong>der</strong>en Mittel versagen. Zu den an<strong>der</strong>en Mitteln

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