Leitbild und Ziele 21022011.indd - Naturpark Sternberger Seenland
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NATURPARKPLAN „STERNBERGER SEENLAND“, BAND I: LEITBILD, ZIELE UND UMSETZUNGSSTRATEGIEN | 21<br />
auch die gemeinsame Entwicklung von<br />
Lösungsansätzen für typische Konflikte.<br />
Hierzu gehören z. B.<br />
die Schaffung ungenutzter Uferflächen<br />
(jeweils 20 Meter Breite), da<br />
die meisten Konflikte in Gewässernähe<br />
auftreten (Ankauf, Eintausch<br />
gegen gewässerferne Flächen etc.),<br />
Schutz von Nutzgehölzen <strong>und</strong> wertvollen<br />
Einzelbäumen (Verbissschutz-<br />
Anstrich, Drahtmanschetten),<br />
Einsatz von geeigneten Zäunen<br />
(E-Zaun bzw. Untergrabe-Schutz),<br />
um den Biber am Vordringen auf<br />
bestimmte Flächen (z. B. Gärten) zu<br />
hindern,<br />
Anbau von für den Biber weniger<br />
attraktiven Feldfrüchten in Gewässernähe<br />
zur Vermeidung von Fraßschäden,<br />
Dammdrainagen in Biberdämmen<br />
bzw. in Einzelfällen Entfernung eines<br />
Biberdammes (bedarf immer einer<br />
Genehmigung!),<br />
Liegenlassen gefällter Bäume,<br />
Ablenkfütterungen.<br />
Erfahrungen aus anderen B<strong>und</strong>esländern<br />
(z. B. Sachsen-Anhalt, Brandenburg)<br />
sollen genutzt werden.<br />
Gleichzeitig sollte auch das hohe<br />
touristische Potenzial des Bibers genutzt<br />
werden. Von besonderer Wichtigkeit ist<br />
dafür der Fortbestand des Hauses „Biber<br />
& Co“ in Alt Necheln. Hier bereits bestehende<br />
Angebote wie die landesweiten<br />
„Bibertage“ <strong>und</strong> Exkursionen sollen in<br />
ihrem Fortbestand gesichert <strong>und</strong> ausgebaut<br />
werden.<br />
Wir erhalten den hohen Anteil großer,<br />
unzerschnittener, verkehrs- <strong>und</strong> lärmarmer<br />
Räume.<br />
Die großen, unzerschnittenen Räume<br />
bergen ein einzigartiges Naturraumpotenzial.<br />
Der Erhalt unzerschnittener<br />
landschaftlicher Freiräume dient dem<br />
Schutz von störungsempfindlichen<br />
Tierarten mit großen Raumansprüchen<br />
wie z. B. Schwarzstorch, Kranich oder<br />
Fischotter.<br />
Bei Infrastrukturplanungen soll darauf<br />
geachtet werden, dass die Funktion<br />
unzerschnittener Freiräume für<br />
störungsempfindliche Tierarten besonders<br />
berücksichtigt wird.<br />
5.2.2 Schutzgebiete<br />
STÄRKEN:<br />
· Es besteht ein hoher Anteil an<br />
Landschaftsschutzgebieten (30 %<br />
der <strong>Naturpark</strong>region) <strong>und</strong> FFH-<br />
Gebieten (14 % der <strong>Naturpark</strong>region)<br />
sowie ein durchschnittlicher Bestand<br />
an Europäischen Vogelschutzgebieten<br />
(18 % der <strong>Naturpark</strong>region).<br />
· Da zukünftig die Umsetzung <strong>und</strong><br />
Unterstützung der <strong>Ziele</strong> der Natura-<br />
2000-Gebiete ein hervorgehobenes<br />
Kriterium der Förderung umweltbezogener<br />
Maßnahmen sein wird,<br />
erleichtert der hohe Anteil an FFH-<br />
Gebieten <strong>und</strong> der durchschnittliche<br />
Anteil an Europäischen Vogelschutzgebieten<br />
die Einwerbung von Fördermitteln.<br />
· Es werden aktuell Managementpläne<br />
für die FFH-Gebiete erstellt. Hierdurch<br />
wird zukünftig das Management<br />
der zahlreichen FFH-Gebiete<br />
erleichtert.<br />
SCHWÄCHEN:<br />
· Der Anteil der Naturschutzgebiete<br />
an der Gesamtfläche des <strong>Naturpark</strong>s<br />
(ca. 2,5 %) <strong>und</strong> der <strong>Naturpark</strong>region<br />
(1,5 %) ist im Vergleich zu anderen<br />
<strong>Naturpark</strong>en relativ niedrig.<br />
· Das <strong>Naturpark</strong>zentrum in Warin<br />
verfügt über zu wenig Personal.<br />
Wir schützen <strong>und</strong> entwickeln<br />
unsere Schutzgebiete entsprechend<br />
den jeweils geltenden<br />
Schutzbestimmungen <strong>und</strong><br />
Entwicklungszielen.<br />
<strong>Naturpark</strong> „<strong>Sternberger</strong> <strong>Seenland</strong>“<br />
Das <strong>Leitbild</strong> für den <strong>Naturpark</strong> „<strong>Sternberger</strong><br />
<strong>Seenland</strong>“ ist in Kapitel 2.3<br />
aufgeführt.<br />
Netz Natura 2000<br />
Die Richtlinie 92/43/EWG der Europäischen<br />
Gemeinschaft zur „Erhaltung<br />
der natürlichen Lebensräume sowie der<br />
wildlebenden Tiere <strong>und</strong> Pflanzen“ vom<br />
21. Mai 1992 (Fauna-Flora-Habitatrichtlinie;<br />
FFH-Richtlinie) bestimmt in<br />
Artikel 3 den Aufbau des kohärenten<br />
europäischen ökologischen Netzes „Natura<br />
2000“. Die FFH-Richtlinie verfolgt<br />
das Ziel, bedrohte Lebensräume sowie<br />
Tier- <strong>und</strong> Pflanzenarten mit europaweiter<br />
Bedeutung in einem Biotopverb<strong>und</strong>system<br />
zu erhalten.<br />
Bestandteil von Natura 2000 sind:<br />
die Besonderen Schutzgebiete (engl.<br />
SAC, Special Areas of Conservation)<br />
nach Art. 4 Abs. 4 der FFH-Richtlinie<br />
– Gebiete nach Fauna-Flora-Habitatrichtlinie<br />
(FFH-Gebiete)<br />
die Besonderen Schutzgebiete (engl.<br />
SPA, Special Protection Areas)<br />
nach Art. 4 Abs. 1 der Europäischen<br />
Vogelschutzrichtlinie – Europäische<br />
Vogelschutzgebiete<br />
In der <strong>Naturpark</strong>region liegen ganz oder<br />
anteilig 16 FFH-Gebiete <strong>und</strong> fünf Europäische<br />
Vogelschutzgebiete (vgl. Karte 2,<br />
Tabellen 26 <strong>und</strong> 28 in Band II).<br />
Die vorläufigen Erhaltungsziele sind<br />
in den jeweiligen Standarddatenbögen<br />
definiert. Diese werden durch Managementpläne<br />
konkretisiert.<br />
Die FFH-Gebiete haben einen Anteil