Leitbild und Ziele 21022011.indd - Naturpark Sternberger Seenland
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32 | NATURPARKPLAN „STERNBERGER SEENLAND“, BAND I: LEITBILD, ZIELE UND UMSETZUNGSSTRATEGIEN<br />
lichen Unternehmen, Kommunen <strong>und</strong><br />
Regionen weitere ökologisch sensible<br />
Bereiche im <strong>Naturpark</strong> als gentechnikfreie<br />
Räume ausgewiesen werden 6 .<br />
Wir erhöhen die regionale Wertschöpfung<br />
im Bereich Landwirtschaft.<br />
Wir erhalten eine ökonomisch tragfähige<br />
Landwirtschaft mit geringstem<br />
Flächenentzug durch andere Flächennutzungen<br />
<strong>und</strong> durch den Naturschutz.<br />
Der Fortbestand einer wettbewerbsfähigen<br />
Landwirtschaft ist für eine<br />
nachhaltige Entwicklung der <strong>Naturpark</strong>region<br />
unabdingbar.<br />
Die landwirtschaftliche Nutzfläche<br />
soll daher mit möglichst geringem<br />
Flächenentzug durch andere Nutzungen<br />
<strong>und</strong> durch den Naturschutz<br />
erhalten bleiben. Eine Neuanlage von<br />
Wegen, die zu einer Zerschneidung<br />
von Nutzflächen führt, soll vermieden<br />
werden.<br />
Weiterhin soll auch ein Flächenentzug<br />
durch Eingriffsvorhaben <strong>und</strong> die Bereitstellung<br />
von Kompensationsflächen<br />
möglichst vermieden werden.<br />
Im Falle unvermeidbarer Eingriffe<br />
wird auf agrar strukturelle Belange<br />
Rücksicht genommen. Bezüglich<br />
der erforderlichen Kompensations-<br />
6 Am 23.02.2010 haben zunächst 26 von insgesamt<br />
67 Landwirtschaftsbetrieben des Bauernverbandes<br />
Bützow e.V. eine Selbstverpflichtungs-Erklärung<br />
zum Verzicht auf den Anbau gentechnisch veränderter<br />
Pflanzen unterzeichnet, die vorerst für das<br />
Jahr 2010 gilt. Das entspricht einer Anbaufläche<br />
von 17.500 ha. Flächenanteile befinden sich im<br />
nordöstlichen Bereich des <strong>Naturpark</strong>s sowie der<br />
darüber hinausgehenden <strong>Naturpark</strong>region. Derzeit<br />
sehen viele Landwirte in der <strong>Naturpark</strong>region<br />
keine Notwendigkeit zum Anbau von GVO<br />
(vgl. Band II „Daten <strong>und</strong> Fakten“, Kap. C.5.3,<br />
Abschnitt Gentechnik).<br />
maßnahmen werden unter direkter<br />
Einbeziehung der landwirtschaftlichen<br />
Unter nehmen Maßnahmen be vorzugt,<br />
die in einem möglichst geringen<br />
Umfang landwirtschaftlich besonders<br />
ge eignete Böden in Anspruch nehmen.<br />
Es sollen möglichst Kompensationsmaßnahmen<br />
gewählt werden, die eine<br />
landwirtschaftliche Nutzung weiterhin<br />
ermöglichen <strong>und</strong> gleichzeitig zu einer<br />
dauerhaften Aufwertung des Naturhaushalts<br />
oder des Landschaftsbilds<br />
dienen (z .B. Pflege von Landschaftselementen,<br />
Nutzungsextensivierung,<br />
Strukturanreicherung, Einrichten von<br />
Pufferstreifen).<br />
Wir bauen die Vermarktung regional<br />
erzeugter Produkte aus.<br />
Die Vermarktung regional erzeugter<br />
Produkte soll in der <strong>Naturpark</strong> region<br />
ausgebaut werden. Dabei ist u. a. die<br />
Gastronomie von Bedeutung, die<br />
stärker auf regionale Produkte zurückgreifen<br />
sollte. Langfristig wird die<br />
Etablierung einer Regionalmarke als<br />
Gütesiegel <strong>und</strong> Herkunftszeichen mit<br />
Basis-Qualitätskriterien angestrebt,<br />
um landwirtschaftliche Produkte aus<br />
der <strong>Naturpark</strong>region regional besser zu<br />
vermarkten. Beginnend mit einem Erfahrungsaustausch<br />
mit Modellregionen<br />
(z. B. Biosphärenreservat Schaalsee)<br />
sollen die Möglichkeiten in einem<br />
ersten Schritt geprüft werden.<br />
Wir verbessern die Vermarktung<br />
touristischer Angebote im Bereich der<br />
Landwirtschaft.<br />
Die bereits vorhandenen Potenziale<br />
touristischer Angebote im Bereich der<br />
Landwirtschaft sollen vernetzt, besser<br />
organisiert <strong>und</strong> vermarktet werden. Vor<br />
allem die Umweltbildung im Bereich<br />
Landwirtschaft soll gefördert werden.<br />
Das <strong>Naturpark</strong>zentrum hat dabei Bedeutung<br />
als Informationsbasis.<br />
Wir minimieren die Konflikte zwischen<br />
Biber <strong>und</strong> Landwirtschaft.<br />
Die Zusammenarbeit <strong>und</strong> Kom munikation<br />
zwischen Naturschutz <strong>und</strong><br />
Landnutzern wird gefördert. Vor allem<br />
im Zusammenhang mit dem Vorkommen<br />
des Bibers in der Region ist<br />
ein Konfliktmanagement erforderlich.<br />
In Folge der starken Zunahme des<br />
Bibers in den letzten Jahren kommt es<br />
zunehmend zu Konflikten mit landwirtschaftlichen<br />
Nutzungsinteressen<br />
(u. a. Vernässung landwirtschaftlicher<br />
Nutzflächen). Durch die Etablierung<br />
eines Bibermanagements sollen die<br />
Beeinträchtigung landwirtschaftlicher<br />
Nutzflächen verringert werden<br />
(vgl. Kap. 5.2.1).<br />
5.6 Fischereiwirtschaft<br />
STÄRKEN:<br />
· Der <strong>Naturpark</strong> verfügt über eine<br />
Vielzahl fischreicher <strong>und</strong> befischbarer<br />
Binnengewässer.<br />
· Es gibt sehr viele Fischereibetriebe<br />
(Alleinstellungsmerkmal).<br />
· Die Fischerei im <strong>Naturpark</strong> ist ein<br />
Wirtschaftszweig mit vielen traditionellen<br />
Familienbetrieben.<br />
· Fahrten mit dem Fischerkahn, Ferien<br />
auf dem Fischerhof <strong>und</strong> der Verkauf<br />
von Angelkarten tragen zur Diversifikation<br />
der Betriebe bei <strong>und</strong> machen<br />
die Fischerei auch für Gäste erlebbar.<br />
· Die hohe Zahl von Ferienhäusern in<br />
Uferlage bzw. Ufernähe bieten gute<br />
Voraussetzungen für den Ausbau des<br />
Angeltourismus.<br />
· Fischerfeste dokumentieren die regionale<br />
Identifikation mit der Fischerei.