Leitbild und Ziele 21022011.indd - Naturpark Sternberger Seenland
Leitbild und Ziele 21022011.indd - Naturpark Sternberger Seenland
Leitbild und Ziele 21022011.indd - Naturpark Sternberger Seenland
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
NATURPARKPLAN „STERNBERGER SEENLAND“, BAND I: LEITBILD, ZIELE UND UMSETZUNGSSTRATEGIEN | 29<br />
In den 1960iger Jahren wurde die Warnow bei Gustävel stark begradigt.<br />
Die Struktur naturnaher Fließgewässerabschnitte<br />
wird erhalten <strong>und</strong> die natürliche<br />
Gewässerdynamik weitgehend zugelassen.<br />
Ihre Naturnähe <strong>und</strong> Strukturgüte<br />
soll nicht durch Unterhaltungsmaßnahmen<br />
gefährdet werden (s. u.).<br />
Ein die Strukturgüte verschlechternder<br />
Gewässerausbau soll unterlassen werden.<br />
Die Nutzungen in den angrenzenden<br />
Bereichen sollen so erfolgen, dass<br />
negative Einflüsse (z. B. Nährstoffeinträge,<br />
Flächenerosion) so weit wie möglich<br />
vermieden werden (z. B. Anlage<br />
von Gewässerrandstreifen mit extensiver<br />
Nutzung oder standortgerechten<br />
Gehölzen) (vgl. auch Kap. 5.1.2).<br />
Wir bemühen uns, den Zustand beeinträchtigter<br />
Gewässer zu verbessern.<br />
Fast die Hälfte (43 %) der gem. WRRL<br />
berichtspflichtigen Fließgewässer in<br />
der <strong>Naturpark</strong>region entspricht einem<br />
„wahrscheinlich nicht guten Zustand“<br />
bzw. ist als erheblich verändert eingestuft.<br />
Problemschwerpunkte sind<br />
u. a. Defizite in der Strukturgüte, der<br />
ökologischen Durchgängigkeit sowie<br />
diffuse Stoffeinträge aus der landwirtschaftlichen<br />
Nutzung.<br />
Die Renaturierung baulich veränderter<br />
Gewässer sollte langfristig verfolgt<br />
werden. Insbesondere sollten verrohrte<br />
Gewässer freigelegt <strong>und</strong> Querverbauungen<br />
beseitigt bzw. ihre Passierbarkeit<br />
für wandernde Arten (u. a. Fische,<br />
R<strong>und</strong>mäuler, Fischotter, Biber) ermöglicht<br />
werden. Die Strukturen naturferner<br />
Gewässerabschnitte sollen durch<br />
Entwicklung naturnaher Uferbereiche<br />
mit Gehölzsäumen <strong>und</strong> vorgelagerten<br />
Krautsäumen, Umbau oder Beseitigung<br />
von Stauanlagen <strong>und</strong> die Herstellung<br />
von Gewässerrandstreifen verbessert<br />
werden (vgl. auch Kap. 5.1.2).<br />
Für berichtspflichtige Gewässer werden<br />
im Rahmen der Bewirtschaftungsvorplanung<br />
ganzheitliche Bewirtschaftungsziele<br />
<strong>und</strong> Maßnahmen festgelegt,<br />
mit denen der jeweilige Zielzustand<br />
der Gewässer („Guter ökologischer<br />
Zustand“ <strong>und</strong> „Guter chemischer Zustand“)<br />
erreicht werden kann. Zur Erreichung<br />
dieses Ziels sollen signifikante<br />
Belastungen durch Nährstofffrachten<br />
reduziert werden. Die Koordinierung<br />
<strong>und</strong> Abstimmung erfolgt im Rahmen<br />
der gebildeten Arbeitskreise (s. Kap.<br />
C.4 Band Daten <strong>und</strong> Fakten).<br />
Wir nehmen die Gewässerunterhaltung<br />
bedarfs- <strong>und</strong> standortdifferenziert vor.<br />
Die Gewässerunterhaltung soll so<br />
erfolgen, dass die natürlichen Ent-