Leitbild und Ziele 21022011.indd - Naturpark Sternberger Seenland
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NATURPARKPLAN „STERNBERGER SEENLAND“, BAND I: LEITBILD, ZIELE UND UMSETZUNGSSTRATEGIEN | 33<br />
SCHWÄCHEN:<br />
· Fische werden außerhalb der Region<br />
<strong>und</strong> aus dem Ausland zugekauft. Für<br />
Verbraucher ist dabei nicht immer<br />
erkennbar, ob ihnen heimischer oder<br />
importierter Fisch angeboten wird.<br />
· Bei vergleichsweise unrentablen<br />
Fischarten werden hohe Fangmengen<br />
erzielt (z. B. Plötze), Möglichkeiten<br />
zur Steigerung der Wertschöpfung<br />
bei Weißfischarten bleiben jedoch<br />
ungenutzt.<br />
· Potenziale für eine Diversifikation<br />
der Fischereibetriebe sind noch nicht<br />
ausgeschöpft.<br />
· Entwicklungschancen im Bereich<br />
Freizeitfischerei (z. B. Saisonverlängerung)<br />
werden kaum genutzt.<br />
· Vermarktungspotenziale für heimischen<br />
Fisch in der regionalen<br />
Gastronomie werden kaum genutzt.<br />
· Durch intensive Berufs- <strong>und</strong> Freizeitfischerei<br />
entstehen teilweise<br />
Konflikte mit Anforderungen des<br />
Naturschutzes (u. a. durch Besatz)<br />
sowie mit wassergeb<strong>und</strong>enen Freizeitnutzungen.<br />
Wir fördern die nachhaltige Ausrichtung<br />
der Fischerei.<br />
Wir sichern den bestandserhaltenden<br />
Besatz heimischer Arten.<br />
Die Berufs- <strong>und</strong> Freizeitfischerei<br />
orientiert sich an den Gr<strong>und</strong>sätzen<br />
der Nachhaltigkeit. Durch geeignete<br />
Besatzmaßnahmen wird auch langfristig<br />
ein Aufrechterhalten <strong>und</strong><br />
Wiederherstellen ges<strong>und</strong>er Populationen<br />
der gefangenen Arten gewährleistet.<br />
Besetzt werden ausschließlich<br />
autochthone (natürlich in der Region<br />
vorkommende) Arten. Der Besatz mit<br />
den erst im Mittelalter nach Deutschland<br />
eingebürgerten Karpfen sollte sich<br />
auf wenige Gewässer beschränken. Auf<br />
das Zufüttern ist dabei in der Berufs-<br />
<strong>und</strong> Freizeitfischerei gr<strong>und</strong>sätzlich zu<br />
verzichten.<br />
Besatzprogramme für in ihren Beständen<br />
stark zurückgegangene Arten<br />
durch das LALLF M-V <strong>und</strong> die LFA<br />
M-V sollen von den örtlichen Fischern<br />
unterstützt werden. In der Vergangenheit<br />
waren diese Programme z. T. auch<br />
mit einer finanziellen Förderung verb<strong>und</strong>en<br />
(z. B. Aalbesatzprogramm).<br />
Generell sollen Besatzmaßnahmen<br />
so angelegt sein, dass sie eine möglichst<br />
„natürliche“ Zusammensetzung<br />
von Arten, Altersklassen <strong>und</strong> Geschlechtern<br />
befördern. Innerhalb<br />
der Arten soll dabei auch eine größtmögliche<br />
genetische Variabilität<br />
gewährleistet bleiben.<br />
Wir sichern eine naturverträgliche<br />
Freizeitfischerei.<br />
Die Sicherung einer schonenden <strong>und</strong><br />
naturverträglichen Freizeitfischerei<br />
soll in erster Linie durch Information<br />
<strong>und</strong> erst in zweiter Linie durch Verbote<br />
erfolgen. Hierbei können die Fischereibetriebe,<br />
die Angelvereine <strong>und</strong> der<br />
Landesangelverband Mecklenburg-<br />
Vorpommern sowie die Mitarbeiter des<br />
<strong>Naturpark</strong>s eine wichtige Rolle spielen,<br />
indem sie Gäste über angemessenes<br />
Verhalten informieren.<br />
Spezielle Ausstellungen im <strong>Naturpark</strong>zentrum,<br />
Informationen im Internet<br />
oder über Printmedien, Naturerlebniseinrichtungen<br />
im Gelände sowie Angebote<br />
an Schulungen <strong>und</strong> Vorträgen<br />
sollten Anfängern wie fortgeschrittenen<br />
Anglern hilfreiche Informationen zur<br />
Ausübung ihres Sports <strong>und</strong> zu den besonderen<br />
Verhältnissen im <strong>Naturpark</strong><br />
an die Hand geben. Mit speziellen Erlebnisangeboten<br />
lassen sich dabei auch<br />
Wiederbesatz mit Aal<br />
Kinder spielerisch an einen verantwortungsvollen<br />
Umgang mit der Natur <strong>und</strong><br />
Tierwelt heranführen.<br />
Ergänzend könnten die Mitglieder der<br />
Angelvereine dafür gewonnen werden,<br />
sich als ehrenamtliche Fischereiaufseher<br />
für die Einhaltung der gesetzlichen<br />
Regelungen einzusetzen.<br />
Wir fördern die Wiederansiedlung gefährdeter<br />
Arten.<br />
Einige der im <strong>Naturpark</strong>gebiet vorkommenden<br />
aquatischen Tierarten,<br />
z. B. die Gemeine Flussmuschel (Unio<br />
crassus), die Meerforelle (Salmo trutta<br />
trutta) oder der Edelkrebs (Astacus<br />
astacus) sind in ihren Beständen<br />
stark gefährdet. Veränderungen der<br />
Lebensräume, sonstige menschliche<br />
Be einträchtigungen <strong>und</strong> Störungen<br />
sowie das Verdrängen durch andere<br />
Arten sind hierfür u. a. die Ursache.