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Leitbild und Ziele 21022011.indd - Naturpark Sternberger Seenland

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NATURPARKPLAN „STERNBERGER SEENLAND“, BAND I: LEITBILD, ZIELE UND UMSETZUNGSSTRATEGIEN | 47<br />

Zielsetzung der Planung ist es, eine<br />

begrenzte Zahl hochwertiger Routen<br />

zu konzipieren. Vorher festzulegende<br />

Qualitätsstandards sollen sich an den<br />

Bedürfnissen relevanter Zielgruppen<br />

innerhalb der Radfahrer, Wanderer<br />

<strong>und</strong> Reiter (z. B. Familien, Generation<br />

50+ etc.) orientieren <strong>und</strong> vorhandene<br />

Zertifizierungssysteme des Allgemeinen<br />

Deutschen Fahrrad-Clubs<br />

(ADFC) <strong>und</strong> des Deutschen Wanderverbandes<br />

(„Wanderbares Deutschland“)<br />

berücksichtigen.<br />

Die Strecken werden als R<strong>und</strong>routen<br />

konzipiert, die jeweils durch eine<br />

attraktive <strong>und</strong> vielfältige Landschaft<br />

führen <strong>und</strong> an denen die Besonderheiten<br />

(z. B. Warnowdurchbruchstal)<br />

<strong>und</strong> Sehenswürdigkeiten (z. B. Archäologisches<br />

Freilichtmuseum Groß<br />

Raden) der Region erlebbar gemacht<br />

werden. Dabei sollen die <strong>Naturpark</strong>gemeinden<br />

untereinander <strong>und</strong> der<br />

<strong>Naturpark</strong> mit seinen Nachbarregionen<br />

vernetzt werden. Die Konzeption<br />

als Themenrouten (z. B. Gartenroute,<br />

Mühlenroute etc.) unterstreicht den<br />

regionalen Charakter <strong>und</strong> soll dazu<br />

beitragen, sich durch ein regionaltypisches<br />

<strong>und</strong> unverwechsel bares Angebot<br />

von Wettbewerbsre gionen abzuheben.<br />

Um die Wertschöpfung zu steigern,<br />

werden in die Streckenführung geeignete<br />

gastronomische Betriebe <strong>und</strong><br />

Unterkünfte eingeb<strong>und</strong>en. Bereits<br />

ausgewiesene Routen werden – sofern<br />

sie die Qualitäts standards erfüllen –<br />

bevorzugt aufgenommen.<br />

Wir fördern ein nachhaltiges Wasserwanderangebot.<br />

Neben den landgeb<strong>und</strong>enen Erholungsformen<br />

soll auch das bestehende Wasserwanderangebot<br />

qualitätsorientiert,<br />

vor allem aber auch natur- <strong>und</strong> land-<br />

schaftsverträglich weiterentwickelt werden.<br />

Der Wasserreichtum des <strong>Naturpark</strong>s<br />

bietet ideale Voraussetzungen für<br />

den Kanutourismus. Kanuverleih <strong>und</strong><br />

geführte Kanutouren bilden daher ein<br />

wichtiges <strong>und</strong> schon jetzt stark nachgefragtes<br />

Angebotssegment. Der hohe<br />

Andrang führt besonders zu Spitzenzeiten<br />

(1. Mai, Christi Himmelfahrt)<br />

zu starken Beeinträchtigungen der<br />

sensiblen Uferbereiche. Bei niedrigen<br />

Wasserständen kommt es überdies zu<br />

Bodenkontakten der Boote, was vor<br />

allem die Kleine Flussmuschel in ihrem<br />

Bestand bedroht.<br />

Durch geeignete Maßnahmen soll eine<br />

Balance erreicht werden zwischen der<br />

qualitätsorientierten Entwicklung<br />

dieser auch wirtschaftlich wichtigen<br />

Freizeitnutzung <strong>und</strong> dem Schutz der<br />

Gewässerlebensräume <strong>und</strong> ihrer Arten.<br />

Hierzu zählen in erster Linie freiwillige<br />

Vereinbarungen mit den beteiligten<br />

Akteuren, die den Verzicht auf das Befahren<br />

einzelner Gewässer <strong>und</strong> auf das<br />

Fahren bei zu geringen Wasserständen<br />

mit einschließen. Die Entwicklung <strong>und</strong><br />

Umsetzung eines einheitlichen Wasserwanderleitsystems<br />

(Informationstafeln,<br />

Pegelstandsmesser etc.) sowie die aktive<br />

Information mittels Website, Broschüren,<br />

Kanu-Guides etc. sollen auch<br />

die Besucher über ein naturverträgliches<br />

Kanufahren informieren.<br />

Da die meisten der für das Kanufahren<br />

attraktiven Gewässer in FFH-Gebieten<br />

liegen, ist die Entwicklung eines nachhaltigen<br />

Wasserwanderangebotes in die<br />

FFH-Managementplanung im <strong>Naturpark</strong><br />

eingeb<strong>und</strong>en.<br />

Wir fördern die nachhaltige Freizeitfischerei.<br />

Der <strong>Naturpark</strong> bietet mit seinen fischreichen<br />

<strong>und</strong> gut befischbaren Fließ- <strong>und</strong><br />

Standgewässern beste Voraussetzungen<br />

für den Angeltourismus. Mit Einführ<br />

ung des Touristen-Fischereischeins<br />

in Mecklenburg-Vorpommern erfährt<br />

die Zielgruppe der Angler eine größere<br />

Aufmerksamkeit, da diese zur Saisonverlängerung<br />

beitragen können. So gehen<br />

Angler auch an herbstlichen Regentagen<br />

ihrem Freizeitsport nach.<br />

Potenziale für eine stärkere Entwickl ung<br />

des Angeltourismus werden im <strong>Naturpark</strong><br />

bisher jedoch nur unzureichend<br />

genutzt. Die vergleichsweise große Zahl<br />

an Fischern bietet u. a. Möglichkeiten für<br />

Ferien auf dem Fischerhof oder Angelkurse<br />

<strong>und</strong> geführte Angeltouren mit dem<br />

Fischer als qualifiziertem Angel-Guide.<br />

Ferienhäuser <strong>und</strong> -wohnungen mit<br />

eigenem Steg <strong>und</strong> Boot, wie sie im <strong>Naturpark</strong><br />

angeboten werden, stellen ideale<br />

Unterkünfte für den Angelgast dar.<br />

Um die touristische Wertschöpfung<br />

zu erhöhen, den Fischereibetrieben zusätzliche<br />

Einnahmequellen zu eröffnen<br />

<strong>und</strong> dem <strong>Naturpark</strong> mit diesem Thema<br />

ein stärkeres Profil zu verleihen, sollten<br />

die Angebote für die Freizeitfischer<br />

weiter ausgebaut werden. Die weitere<br />

Entwicklung des Angeltourismus sollte<br />

dabei qualitätsorientiert <strong>und</strong> – den Erfordernissen<br />

des Naturschutzes gemäß –<br />

natur- <strong>und</strong> landschaftsverträglich erfolgen.<br />

Ein besonderes Augenmerk sollte<br />

demzufolge darauf liegen, die Wertschöpfung<br />

pro Angelgast zu steigern.<br />

Vor der quantitativen Entwicklung<br />

der Freizeitfischerei bedarf es der<br />

Eta blierung eine Angelmanagements.<br />

Unter Berücksichtigung der FFH-<br />

Managementplanung, der EU-Wasserrahmenrichtlinie<br />

<strong>und</strong> ihrer Umsetzung<br />

sowie weiterer Schutzerfordernisse<br />

(nationale Schutzgebiete, Artenschutz<br />

etc.) sollten Gewässer identifiziert<br />

werden, die für die Entwicklung der<br />

Freizeitfischerei geeignet sind bzw. aus

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