Forschungsberichte aus dem zsh 06-3 - Zentrum für Sozialforschung ...
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Christina Buchwald<br />
1.4.2 Konstruktion von CATI-Fragebögen<br />
Bei der Konstruktion eines standardisierten Fragebogens <strong>für</strong> ein computergestütztes telefo-<br />
nisches Interview müssen folgende Gesichtspunkte berücksichtigt werden (vgl. Fuchs 1994,<br />
S. 63 f.):<br />
16<br />
1 Im Prozess der Operationalisierung müssen Forschungsfragen in kommunizierbare<br />
Erhebungsfragen <strong>für</strong> ein standardisiertes Interview übersetzt werden.<br />
2 Der Fragebogen muss die Bereitschaft des Befragten zur Teilnahme am<br />
Telefoninterview wecken. Im Interesse der Umfrage sollte der Untersuchungsteil-<br />
nehmer vor allem in zweierlei Hinsicht motiviert werden: teilzunehmen und „wahre“<br />
Antworten zu geben.<br />
3 Mit <strong>dem</strong> Fragebogen soll der Interviewer befähigt werden, die Aufmerksamkeit des<br />
Befragten <strong>für</strong> die Gesamtdauer des Interviews auf sich zu ziehen.<br />
4 Der Befragte soll <strong>dem</strong> gesamten Interview leicht folgen können.<br />
Die Planung und Konstruktion des CATI-Fragebogens stellt besondere Ansprüche an den<br />
Programmierer und den Interviewer. Insgesamt hängt die Antwortqualität weitgehend vom<br />
Vertrauen des Befragten gegenüber <strong>dem</strong> Umfrageinstitut, <strong>dem</strong> Befragungsthema, <strong>dem</strong> In-<br />
terviewer und auch der Art und Weise ab, wie die Fragen angeordnet und gestellt werden.<br />
Für das standardisierte Telefoninterview eignen sich in erster Linie geschlossene Fragen.<br />
Dabei ermöglicht die computergestützte Datenerfassung sowohl die vollkommen freie Erfas-<br />
sung gegebener Antworten als auch die Zuordnung der Antwort zu bereits festgelegten Ant-<br />
wortkategorien (Feldvercodung). Neben den Antwortkategorien „weiß nicht“ bzw. „keine An-<br />
gabe“ ist es mit CATI möglich, <strong>für</strong> die Kategorie „sonstiges“ oder „anderes“ ein sich öffnen-<br />
des Fenster zu programmieren, um kurze Antworten offen einzutragen. Ist es bei geschlos-<br />
senen Fragen nicht möglich, kurz und bündig zu formulieren, so werden zunächst alle Ele-<br />
mente der Frage im Detail dargestellt und in der eigentlichen Frage dann jedoch nur die<br />
Schlüsselbegriffe der einzelnen Teile aufgegriffen (vgl. Dillmann 1978, S. 2<strong>06</strong> f.). Häufig ist<br />
es von Vorteil, zweistufige oder mehrstufige Fragen zu formulieren (vgl. Wüst 1998, S. 23).<br />
Eine Beispielfrage <strong>aus</strong> einer „Befragung <strong>aus</strong>bildender Betriebe“ soll dies verdeutlichen. Die<br />
Frage: „Falls Ihr Betrieb Auszubildende hat, <strong>für</strong> wie viele Lehrlinge haben Sie Fördermittel<br />
beantragt und nach welchen Kriterien?“ lässt sich in folgender Stufenabfrage mittels CATI<br />
realisieren: