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Forschungsberichte aus dem zsh 06-3 - Zentrum für Sozialforschung ...

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Christian Koll<br />

Interviewererfahrung die Kontaktaufnahme einfacher gestaltet – es scheinen sich keine<br />

nachweisbaren Lernprozesse im Studienverlauf einzustellen.<br />

2.3.4 Durchschnittliche Interviewdauer<br />

Die durchschnittliche Interviewdauer <strong>für</strong> die Befragung des „Kompetenz”-Projektes lag bei<br />

knapp 45 Minuten, variierte jedoch. Bei einer Standardabweichung von 13,7 Minuten wurden<br />

<strong>für</strong> das kürzeste Interview nur 14 Minuten benötigt, das längste Interview dauerte dagegen<br />

128 Minuten. Diese Varianz kann zu einem erheblichen Anteil auf die Anzahl der insgesamt<br />

durchlaufenen Schleifen und abgearbeiteten Fragen zurückgeführt werden (bivariate<br />

Korrelation mit R = .47, p < .000).<br />

In der weiterführenden Analyse wurden wiederum Einflussstärken hinsichtlich relevanter<br />

Merkmale der Betriebe, der Befragten sowie der Interviewer geprüft. Zusätzlich wurde außer-<br />

<strong>dem</strong> eine vierte Gruppe von Einflussfaktoren in die Betrachtung einbezogen. Ausschlagge-<br />

bend hier<strong>für</strong> waren Überlegungen, wonach die Relevanz des Interviewgegenstandes sowie<br />

die durch das Erhebungsinstrument strukturierte Kommunikation nicht ohne Wirkungen auf<br />

die Wahrnehmungen und das Verhalten der Beteiligten in der Interaktionssituation bleiben<br />

(zum Einfluss der Strukturierung von CATI-Fragebögen bzw. Anordnung von Items vgl. z. B.<br />

Fuchs 2000; zum Einfluss der Bedeutung von Befragungsthemen auf die Kooperationsnei-<br />

gung vgl. z. B. Koll 2004). Folgende Variablen wurden deshalb zusätzlich in die multivariate<br />

Analyse einbezogen: die eingeschätzte Wichtigkeit und Bedeutsamkeit des Themas der Be-<br />

fragung sowie die über die Einschätzung der Angemessenheit und aufgetretene Schwierig-<br />

keiten im Frageverständnis operationalisierte Qualität des Erhebungsinstrumentes <strong>aus</strong> der<br />

Wahrnehmung der Interviewpartner.<br />

Abbildung 17: Wahrnehmung der Befragung des Erhebungsinstruments<br />

36<br />

Wichtigkeit des Befragungsthemas 1 sehr wichtig<br />

Angemessene Erfassung des Themas<br />

Kompetenzentwicklung durch die<br />

Fragen<br />

2 eher wichtig<br />

3 eher unwichtig<br />

4 (sehr) unwichtig<br />

1 sehr gut<br />

2 <strong>aus</strong>reichend gut<br />

3 unzureichend<br />

Frageverständnis 1 einfach<br />

2 eher einfach<br />

3 eher schwierig<br />

4 schwierig<br />

Eine Hypothese lautete in diesem Zusammenhang, dass mit zunehmender Bedeutsamkeit,<br />

die Befragte der Thematik zubilligen, ihr Interesse an einem bzw. Engagement <strong>für</strong> einen<br />

reibungslosen Interviewverlauf zunimmt. Die gesteigerte Kooperationsneigung könnte sich<br />

dann in einem durchschnittlich kürzeren Interview niederschlagen. 18 Gleichzeitig können aber<br />

18 Da die Einschätzungen erst im Anschluss an die Interviews erhoben wurden, ist ebenfalls anzunehmen, dass<br />

positive Einschätzungen auch Mechanismen der Reduktion von Dissonanzen geschuldet sind: eine eher negative<br />

Einschätzung impliziert dann die Negation des eigenen Verhaltens des Befragten.

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