Blickpunkt Ausgabe 2-2011 - DJV Baden-Württemberg

Weitere Magazine

Empfehlungen

Info

Dr. Jan Rahmelow und Karl Geibel hatten sich in Reutlingen schon auf eine Perspektive der Fusion als Zukunftsaufgabe, mit wem auch immer, verständigt. Im Sommer und Herbst 1986 gelang der Abbau aller Vorbehalte in gründlichen und freundschaftlichen Gesprächen (Verhandlungen), die Schnelligkeit der Verständigung schien vielen atemberaubend. Die endgültige Verschmelzung am 14. Februar 1987 in Breisach goss ein starkes Fundament für die weitere Arbeit im Südwesten: Am 1. Januar 1987 zählte der DJV Baden-Württemberg bereits über 1986 – Erste Mitgliederversammlung des DJV-Landesverbandes Baden-Württemberg auf dem Stuttgarter Killesberg 1000 Mitglieder, der Bundesverband stellte die finanzielle Förderung des Landesverbandes ein. Vom JVB kamen im Februar 399 Mitglieder hinzu. Nur ein Mitglied hatte wegen der Vereinigung den DJV in Freiburg verlassen. Deutliche Impulse: Heute sind über 800 Mitglieder in den aktiven badischen Kreisverbänden. Mit rund 3400 Mitgliedern ist der DJV Baden-Württemberg im Südwesten Baden-Württembergs die führende Kraft, im Bundesverband die drittgrößte Organisation. Trotz aller Propaganda und Unkenrufe: Mit dem historischen Tag für den DJV in Breisach am Rhein war der neue Landesverband Tarifpartner beim Süddeutschen Rundfunk und Südwestfunk. Er stellte dort jeweils Rundfunkräte, sowie einen Vertreter im Medienrat der Landesanstalt für Kommunikation. 16 DJV Blickpunkt 2/2011 Etwa 30 Kolleginnen und Kollegen wurden im Laufe des Jahres in die Betriebsräte der Printmedien gewählt. Der neue DJV war sofort Mitglied in den Gremien des Presseversorgungswerkes, sicherte den Gruppenversicherungsvertrag mit der DKV, verdrängte den SWJV aus dem bis heute erfolgreich helfenden Sozialfonds der baden-württembergischen Presse, schloss im Sommer 1987 in Deutschland erstmals Tarifverträge mit einer Privatfunkkette ab. Es waren auch Vorbehalte in den Bundesgremien gegenüber unserer „Bündnistreue“ zu bewältigen. Dafür standen viele Jahre die Bundesfachausschussvorsitzenden Uli Kraufmann (Foto), Peter Meister (Betriebsräte) und Dieter Schnabel (Freie Journalisten). Ebenso „unser“ dritter Bundesvorsitzender Gustl Glattfelder, Mitbegründer,SWR-Personalrat und -Tarifverhandler. In den Spitzen der InternationalenJournalistenföderation vertrat er auch die europäische Tradition des Südwestens. Eine starke „Bank“ von sechs Mandatsträgern aus Baden-Württemberg, mit dem Landesvorsitzenden und Geschäfts- führer. Zu der ersten Gesamtvorstandssitzung im Sommer 1986 kamen die neuen Kreisvorsitzenden und die Gründer. In der Landtagsgaststätte trug der Landesvorstand viele Überlegungen vor. Vorneweg das Programm „Bildung, Bildung, Bildung“. Auch hier folgten Taten. Bereits im Februar 1987 gründete der DJV in Stuttgart mit dem Südwestdeutschen Zeitungsverlegerverband (SZV) die Arbeitsgemeinschaft Journalistische Berufsbildung (JBB). Die frühere Zusammenarbeit für die Volontärsausbildung (Bildung 1) mit dem SWJV wurde mit der Fortbildung (Bildung 2) für Zeitungsredakteure erweitert und auf eine vernünftige vertragliche Grundlage gestellt. Werner Schwarzwälder, bei den Verhandlungen dabei, ist bis heute der alternierende JBB-Vorsitzende. Bereits im Sommer 1987 luden wir gesondert zum ersten Volontärsseminar für den Privatfunk ein. Ab 1990 richteten wir gemeinsam mit dem Studiengang Journalistik der Universität Hohenheim die Sommerakademie für ostdeutsche Journalisten ein, die wir in Sachsen bereits im Januar 1990 vereinbart hatten. Am 8. Februar 1993 gründete der DJV Gesamtvorstand die Journalisten-Akademie Baden-Württemberg e.V., um das Bildungsangebot zu bündeln und auch auf andere Medien zu erweitern. Aus- und Fortbildung und die dritte Bildungssäule soll helfen, die Medienentwicklung zu verstehen: Konferenzen der Mandatsträger wechseln sich mit Journalistentagen zu aktuellen Feldern ab. Informationen und Debatten z.B über die Themen Zukunft der Zeitung, Fusion der ARD-Rundfunkanstalten, Novellierung des Privatfunkgesetzes, Jugend und Medienverhalten, selbstverständlich auch Tarifentwicklungen in allen Medienbereichen, Veränderung des Berufsbildes oder Medienkonzentration. „Freiheitstage“ diskutieren den verfassten Anspruch für die Arbeit des Journalisten, der eine öffentliche Aufgabe wahrnimmt. Letztlich bemüht sich der Ende der 90er Jahre eingerichtete „Zukunftskongress“ (meistens in Heidelberg) um die Auswirkung der Digitalisierung für den Journalismus in der Medienorganisation (Mehrmedialität und Newsdesk) sowie die sozialen und ethischen Gefahren. Die umfassende Information der Mitglieder und die 1986 versprochene Transparenz der Arbeit unserer Gremien, auch eine Lehre aus der „Zeit zuvor“, wirkte. Dazu eine nicht nachlassende gewerkschaftliche und journalistische Haltung. Nur so kann eine bewusst ehrenamtlich, damit basisnah geführte Organisation und eine schlanke Verwaltung im Dienst für die Mitglieder erfolgreich sein. Das zeigt sich auch in der schnellen und breiten Mobilisierung bei den Streiks: der erste Streik im neuen DJV Anfang 1990 für den Ausbildungstarifvertrag an Tageszeitungen. Dann die Zeitungsstreiks 2005, 2008, erneut in diesem Jahr. Geschlossenheit ist dafür vorausgesetzt. Auch dies ist eine Lehre aus den Ereignissen vor 25 Jahren. ■
Foto-Dokumente aus den Anfängen 14. Februar 1987 letzter Verbandstag des Badischen Journalisten-Verbandes in Breisach/Rhein: Ja für Baden-Württemberg. Wegbereiter Dr. Joseph Scheu und Josef A. Simons Der „neue“ Landesvorsitzende des gemeinsamen Verbandes, Karl Geibel Das Präsidium des gemeinsamen Gewerkschaftstages, Dieter Schnabel und Hans-Martin Heuschele Wir einen, wo andere spalten, war die vom Gründungsvorsitzenden Karl Geibel ausgegebene Losung, die das ausergewöhnliche Klima in Stuttgart und dann in Breisach/Rhein prägte. Gruppenversicherungsvertrag mit der DKV bereits bei der Gründung gültig. Die erste Mitgliederversammlung des neu gegründeten Verbandes Baden- Württemberg am 20. September 1986 auf dem Stuttgarter Killesberg wurde von der unvergessenen Erika Dillmann, von Günther Jungnickl und Dr. Fritz Richard (nicht im Bild) präsidiert. DJV Blickpunkt 2/2011 17
Seite 1: K O L U M N E N T E X T Blickpunkt2
Seite 4 und 5: E D I TO R I A L Feiern im Gegenwin
Seite 6 und 7: C O P Y & PA S T E Am Computer „n
Seite 8 und 9: C O P Y & PA S T E Focus-Artikel au
Seite 10 und 11: TA R I FA U S E I N A N D E R S ETZ
Seite 12 und 13: TA R I FA U S E I N A N D E R S ETZ
Seite 14 und 15: Impressionen Fotos: Robert Bergmann
Seite 18 und 19: M E D I E N P O L I T I K Mehr Bür
Seite 20 und 21: I V E R G Ü T U N G S R E G E L N
Seite 22 und 23: M E D I E N N A C H R I C H T E N D
Seite 24 und 25: M E D I E N N A C H R I C H T E N E
Seite 26 und 27: A U S D E N K R E I S E N DJV Ludwi
Seite 28 und 29: A U S D E N K R E I S E N W as hat
Seite 30 und 31: A U S D E N K R E I S E N O ffenbur
Seite 32 und 33: K U LT U RT I P P S W as treibt Jou
Seite 34 und 35: J A - S E M I N A R E Freiberufler

Blickpunkt Ausgabe 2-2011 - DJV Baden-Württemberg

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Template löschen?

Als Template speichern?