20.04.2013 Aufrufe

Blickpunkt Ausgabe 2-2011 - DJV Baden-Württemberg

Blickpunkt Ausgabe 2-2011 - DJV Baden-Württemberg

Blickpunkt Ausgabe 2-2011 - DJV Baden-Württemberg

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

D<br />

er <strong>DJV</strong>-Kreisverband Oberschwaben<br />

hatte sich jetzt in<br />

Biberach versammelt, um unter dem<br />

Motto „Gemeinsam statt allein – der<br />

<strong>DJV</strong> sorgt für Verbindung!“ über Tarifrealität<br />

für Festangestellte und Zukunftsperspektiven<br />

für freie Journalisten<br />

zu sprechen. Zu Gast waren Landesvorstandsmitglied<br />

Kathrin Konyen aus<br />

Ulm und Cross-media-Journalist Peter<br />

Welchering aus Remseck.<br />

Mehr Selbstbewusstsein unter den<br />

freien Journalisten ist für Welchering ein<br />

Teil des Erfolgs, der andere Teil sich<br />

zusammenzutun um der Verhandlungsmacht<br />

der Verleger etwas entgegen zu<br />

setzen: „14 freie Journalisten haben<br />

voriges Jahr gemeinsam durchgesetzt,<br />

dass bei der FAZ jetzt Zweitverwertungsrechte<br />

gelten“, erläuterte er,<br />

stellte aber auch klar, dass es vor einem<br />

Erfolg eines hohen Kommunikationsund<br />

Koordinationsaufwands bedarf.<br />

Diesen muss jemand leisten: „Konstanze<br />

Kurtz vom Chaos-Computer-Club<br />

(CCC) hatte das organisiert.“<br />

Kreisvorstandsmitglied Natascha Mahle<br />

aus Biberach nannte einen ganz praktischen<br />

Vorteil der Zusammenarbeit<br />

gegenüber dem zunehmenden Einzelkämpfertum:<br />

„Man kann voneinander<br />

profitieren.“ Sie als freie Journalistin<br />

habe einen Fotografen, eine Grafikdesignerin<br />

und eine andere schreibende<br />

Kollegin an ihrer Seite.<br />

„Aber die Sachen lohnen sich nicht!“,<br />

sprach sie einen Aspekt an, der den<br />

Freien immer mehr zu schaffen macht.<br />

Auch für Welchering war der Ärger über<br />

willkürlich vorenthaltene Honorare der<br />

Impuls, tätig zu werden: „Wir haben<br />

eine Mailingliste erstellt, die anderen<br />

In der Vernetzung liegt die Chance<br />

freien Kollegen angeschrieben und<br />

uns verabredet, dem Herausgeber zu<br />

sagen, dass das nicht geht, sonst<br />

schreiben wir nichts mehr, dann kann<br />

er dicht machen.“ Auch bei lokalen<br />

Zeitungen müssten sich die Freien<br />

vernetzen, um etwas zu erreichen.<br />

Kreisvorstandsmitglied und freie Journalistin<br />

Karin Benzmann aus Pfullendorf<br />

schlug vor, herumzufragen, wo schon<br />

etwas in welcher Form unternommen<br />

wurde.<br />

Die Kreisversammlung war sich einig,<br />

dass an den neuen Medienformen kein<br />

Weg vorbeiführt. Dadurch ergäben sich<br />

vielfältige Chancen der Vernetzungsarbeit,<br />

die der <strong>DJV</strong> besser nützen müsse.<br />

„Viele Kollegen wollen das“, war sich<br />

Welchering sicher und nannte als Beispiel<br />

die schon existierende Bilddatenbank.<br />

Als Beispiel außerhalb des<br />

<strong>DJV</strong>s nannte er Freelens für Fotoournalisten,<br />

Natascha Mahle ergänzte<br />

das um Freischreiber.de und journalismus.com,<br />

wo Aufträge vermittelt und<br />

über Foren Fachfragen geklärt würden:<br />

„Es gibt zwar einen Freienblog bei uns,<br />

aber der <strong>DJV</strong> tut insgesamt zu<br />

wenig für Freie“, meinte die junge<br />

Kollegin.<br />

Landesvorstandsmitglied Kathrin<br />

Konyen unterstrich die Notwendigkeit,<br />

etwas für die Freien zu tun: „Die Zahl<br />

der Freien wächst und sie werden<br />

irgendwann die Mehrheit darstellen.“<br />

Der Landesvorstand habe nichts dagegen,<br />

wenn der Kreisverband die<br />

Kollegen anmaile und nachfrage, ob<br />

mehr Vernetzung nur ein Einzelinteresse<br />

sei. Man erstelle außerdem<br />

gerade eine schwarze Liste von Verlagen,<br />

die sich nicht an die Vergütungsregeln<br />

halten.<br />

A U S D E N K R E I S E N<br />

G e m e i n s a m s t a t t a l l e i n .<br />

D e r D J V K r e i s v e r b a n d O b e r s c h w a b e n d i s k u t i e r t ü b e r Ve r n e t z u n g<br />

v o n Wo l f g a n g He i n z e l<br />

Zuvor hatte sie die aktuelle Tarifsituation<br />

skizziert, die durch die<br />

Forderung der Verleger nach de facto<br />

25 Prozent Gehaltskürzung für alle<br />

Neuanstellungsverträge und nach dem<br />

Wegfall des Urlaubsgelds bei bestehenden<br />

Verträgen geprägt ist. Dies habe<br />

inzwischen zu einigen Neueintritten<br />

beim <strong>DJV</strong> geführt. ■<br />

Kreisversammlung<br />

Schwarzwald/Baar<br />

diskutiert über Situation<br />

bei Südkurier und<br />

Schwarzwälder Boten<br />

V i l l i n g e n - S c h w e n n i n g e n<br />

(26.4.<strong>2011</strong>) – Kolleginnen und<br />

Kollegen des Schwarzwälder Boten<br />

und des Südkurier haben auf der<br />

Kreisversammlung des <strong>DJV</strong>-Verbands<br />

Schwarzwald/Baar darüber<br />

diskutiert, wie sie sich gegen die aktuellen<br />

Zumutungen ihrer Verleger<br />

zur Wehr setzen können.<br />

Der Rat des <strong>DJV</strong> ist dabei eindeutig:<br />

Kein Gewerkschaftsmitglied<br />

soll beim Schwarzwälder Boten<br />

derzeit dem Druck nachgeben und<br />

einen neuen Arbeitsvertrag unterschreiben.<br />

Das verschlechtert im<br />

Moment die persönliche Situation.<br />

Wer nicht unterschreibt, behält die<br />

Rechte aus dem geltenden Tarifvertrag.<br />

<strong>DJV</strong> <strong>Blickpunkt</strong> 2/<strong>2011</strong> 31

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!