Blickpunkt Ausgabe 2-2011 - DJV Baden-Württemberg
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A U S D E N K R E I S E N<br />
O<br />
ffenburg. Das Kino (über)lebt –<br />
dank der neuen digitalen Technik<br />
und Filmen in 3-D-Optik. Diesen Eindruck<br />
nahmen die Mitglieder der<br />
<strong>DJV</strong>-Kreisgruppe Ortenau<br />
von einer zweistündigen<br />
Führung im FORUM-Kino in<br />
Offenburg mit.<br />
Seit der Eröffnung vor<br />
zweieinhalb Jahren konnte<br />
das Kino bereits eine Million<br />
Besucher begrüßen und damit<br />
Offenburg zum Kino-Platz<br />
Nummer 1 in der Ortenau<br />
machen. Die Journalisten hatten<br />
in bequemen Premium-<br />
Sitzen Platz genommen und<br />
ließen sich vom Kino-Betreiber<br />
Jan-Marc Maier erklären,<br />
warum er voll auf<br />
Familienkino setzt: „Die Besucher<br />
wollen lachen, entspannen,<br />
einen schönen<br />
Abend haben“. Dafür sollen<br />
nicht nur die aktuellen Filme auf der<br />
Leinwand sorgen, sondern auch das<br />
gastronomische Angebot mit Café-Bar<br />
und Lounge und eine schnell erreichbare<br />
Tiefgarage direkt unter den Kinosälen.<br />
450000 Besucher kommen jährlich in<br />
die acht Kinosäle, die insgesamt 1300<br />
Plätze bieten. An einem guten Tag kann<br />
das FORUM schon mal 4000 Besucher<br />
registrieren. Der Kino-Boom hat auch<br />
Arbeitsplätze geschaffen. 76 Mitarbeiter,<br />
davon viele in Teilzeit, sorgen<br />
hinter den Kulissen für einen reibungslosen<br />
Betrieb.<br />
Jan-Marc Maier zeigt nicht nur Blockbuster,<br />
sondern dank seiner acht Vorführsäle<br />
auch Filmkunst oder Reisefilme.<br />
Hauptzielgruppe sind zwar junge Leute<br />
bis 28 Jahre, aber als richtiger Knüller hat<br />
30 <strong>DJV</strong> <strong>Blickpunkt</strong> 2/<strong>2011</strong><br />
Mit 3-D-Brille im Premiumsitz im Kino<br />
D J V K r e i s v e r b a n d O r t e n a u<br />
b e s i c h t i g t d a s F O R U M - K i n o i n O f f e n b u r g<br />
v o n U l r i c h S p i t z m ü l l e r<br />
sich das Seniorenkino entwickelt. Inzwischen<br />
werden sogar Busfahrten von<br />
Seniorenwerken ins Offenburger Kino<br />
organisiert. Erst gibt’s Kaffee und<br />
Jan-Marc Maier (rechts) erklärt seinen Besuchern aus der <strong>DJV</strong>-Kreisgruppe<br />
Ortenau die analoge Filmspule im Vorführraum. Foto: Ulrich Spitzmüller<br />
Kuchen, dann einen Film – allerdings<br />
keine alten Streifen. „Die Senioren<br />
wollen aktuelle Filme sehen, am liebsten<br />
Komödien“, erzählt der Kino-Betreiber.<br />
Dass Kino auch Kultur ist, zeigt sich bei<br />
den Live-Übertragungen von Opern aus<br />
der MET in New York, die von Mai bis<br />
Oktober einmal pro Monat auf dem<br />
Programm stehen und oft schon Wochen<br />
im Voraus ausgebucht sind.<br />
„Das gesellschaftliche Ereignis Kino ist<br />
nicht totzukriegen“, sagt Maier. Eine<br />
große Leinwand, guten Sound, bequeme<br />
Sitze und das Gemeinschaftserlebnis<br />
könne das Heimkino eben nicht bieten.<br />
Als Erfolgsrezept sieht Jan-Marc Maier<br />
auch, dass das FORUM nicht von einer<br />
Kinokette, sondern einem Betreiber<br />
geführt wird „der sich mit der Stadt und<br />
der Region identifiziert“. Die Rechnung<br />
scheint aufzugehen: Die Offenburger<br />
Hochschule nutzt die Kinoräume ebenso<br />
wie Banken für ihre Versammlungen oder<br />
Firmen für die Präsentation der<br />
neuesten Produkte. Neuerdings<br />
kann das Kino sogar für private<br />
Feiern gebucht werden: über<br />
die Leinwand flimmert zum<br />
runden Geburtstag der klassische<br />
Power-Point-Vortrag mit<br />
Fotos aus 50 Jahren oder ein<br />
Wunschfilm, im Foyer wird<br />
danach zum Sekt-Empfang mit<br />
Häppchen vom Caterer<br />
geladen.<br />
Beim Blick ins „Allerheiligste“,<br />
den Vorführraum, konnten die<br />
„alte Technik“ und die „Technik<br />
der Zukunft“ nebeneinander<br />
besichtigt werden. Von einer<br />
meterbreiten Spule schnurrten<br />
Filmstreifen wie früher,<br />
während daneben ein unscheinbarer<br />
Laptop genügte, um die neueste<br />
Folge der „Piraten der Karibik“ in 3-D-<br />
Optik auf die Leinwand zu bringen.<br />
„Die digitale Technik ist die Zukunft“, ist<br />
sich der Kinobetreiber sicher. Die Investitionskosten<br />
für 3-D-Filme refinanziert er<br />
über einen 3-D-Aufschlag auf den Eintrittspreis.<br />
Von den technischen Möglichkeiten<br />
konnte sich die <strong>DJV</strong>-Kreisgruppe<br />
bei der Präsentation von aktuellen Film-<br />
Trailern selbst überzeugen. Fasziniert<br />
waren die Journalisten aber auch von<br />
Werbespots, die in 3-D-Optik ausgestrahlt<br />
werden und neue Seherlebnisse<br />
bieten. Jan-Marc Maier freut sich über<br />
den 3-D-Kino-Boom, der mit „Avatar“<br />
einsetzte. Er selbst, so bekannte er<br />
freimütig, mag bei seinen persönlichen<br />
Lieblingsfilmen ganz gerne europäische<br />
Produktionen. ■