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Wettbewerbsfähig bleiben im demografischen Umbruch - BWU eV

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<strong>Wettbewerbsfähig</strong> <strong>bleiben</strong> <strong>im</strong> <strong>demografischen</strong> <strong>Umbruch</strong><br />

3. Abschied vom Jugendkult – Ältere als Ressource<br />

Betriebliche Personalstrategien konzentrierten sich in den letzten 5 Jahren in der Regel auf jüngere Menschen<br />

zwischen 18 und 5 Jahren. Die systematische Nutzung des Potenzials der älteren, erfahrenen Beschäftigten<br />

ab 5 Jahren war eher die Ausnahme.<br />

Das Desinteresse an älteren Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen ist einerseits darauf zurückzuführen, dass davon<br />

ausgegangen wird, Ältere würden geringere Leistungen erbringen und über schlechtere Qualifikationen<br />

verfügen, mit den Jüngeren also „nicht mithalten“ können. Werden dann noch die oftmals höheren Löhne ins<br />

Verhältnis zum geringeren Entgelt jüngerer Beschäftigter gesetzt, dann haben eind<strong>im</strong>ensionale Nutzenrechnungen<br />

ebenso wie Fehleinschätzungen die Weichen zum „Abstellgleis“ für Ältere gestellt.<br />

1<br />

Inzwischen muss sich jedes Unternehmen fragen, wie es ab 2010<br />

qualifizierte Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen rekrutieren kann,<br />

wenn es nicht schon jetzt die Weichen stellt.<br />

Auch Rationalisierungseffekte in den Unternehmen und die Erschließung weiterer Beschäftigungspotenziale<br />

(z.B. erhöhte Zuwanderung, Frauen) und selbst die Ausdehnung der faktischen Lebensarbeitszeit, werden<br />

diese Tendenz nicht umkehren können.<br />

Gleichzeitig wird die Ansicht, dass eine alternde Belegschaft an sich schon ein Wettbewerbsnachteil sei, von<br />

vielen Personalverantwortlichen geteilt.<br />

Ältere Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen einstellen?<br />

„Eine Neueinstellung eines über 50jährigen Mitarbeiters? Nein, sagen dazu 57% (der befragten Unternehmen),<br />

nur 10% würden zu einer solchen Einstellungspolitik neigen.“<br />

Capgemini / consulting.technology.outsourcing, Wirtschaftsst<strong>im</strong>mung 005, S.<br />

Aber st<strong>im</strong>mt diese Sichtweise überhaupt? St<strong>im</strong>mt es, dass<br />

bedeutet und<br />

alt = leistungsgemindert?<br />

alt = lernunfähig und unflexibel?<br />

alt = kränkelnd? usw.<br />

jung = qualifiziert, leistungsstark und gesund?<br />

Wenn Personalverantwortliche diese Frage ernsthaft prüfen, dann werden sie – die selbst häufig zu den älteren<br />

Mitarbeitenden zählen! – dieses Bild von älteren Beschäftigten als Vorurteil ablegen müssen.<br />

Über die körperliche und geistige Leistungsfähigkeit alternder und älterer Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen<br />

bestehen in der betrieblichen Praxis und in der öffentlichen Wahrnehmung sehr unterschiedliche<br />

Auffassungen. Häufig wird die Ansicht vertreten, fortschreitendes Lebensalter sei zwangsläufig mit einem<br />

generellen Absinken der Leistungsfähigkeit und mit Leistungsabfall verbunden. Gerade die lange Zeit vorherrschende<br />

Praxis des vorzeitigen Ruhestands hat ebenso wie die Tatsache, dass ältere Erwerbslose in der Regel<br />

nur schwer in eine neue Beschäftigung zu vermitteln sind, dazu beigetragen, dass sich die Vorstellung einer<br />

eingeschränkten Einsatzfähigkeit Älterer <strong>im</strong> Erwerbsleben durchgesetzt hat – und zwar entgegen wissenschaftlicher<br />

Erkenntnisse.<br />

Die Ergebnisse der gerontologischen Forschung führen nämlich zu einer differenzierteren Betrachtung des<br />

Themas Alter und zu der praktisch bedeutsamen Erkenntnis, dass aus dem kalendarischen Alter eines Menschen<br />

allein keine Schlüsse über seine Leistungsfähigkeit abzuleiten sind. Anders ausgedrückt:

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