february-2011
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© 2010 Warner Bros. Ent.<br />
Sleepless in Seattle“. Eins ist<br />
jedenfalls klar, Til Schweiger<br />
macht Mainstream-Kino und<br />
fühlt sich auch sehr wohl damit.<br />
„Es gibt Leute, die behaupten,<br />
ein guter Film darf kein Happy<br />
End haben, muss der Gesellschaft<br />
den Spiegel vorhalten, um<br />
Leute zum Denken zu bewegen.<br />
Das kann man so machen, aber<br />
ich war schon immer überzeugt,<br />
dass man mit einem Happy End<br />
genauso gut Menschen eine Botschaft<br />
mitgeben kann, nur dass<br />
man eben mit einem Feel Good<br />
Movie viel mehr Leute erreicht.“<br />
Schweiger war schon als<br />
Teenager ein Kinojunkie, doch<br />
fügt er hinzu, er habe erst spät<br />
mit der Schauspielerei angefangen<br />
(mit 28, nach abgebrochenem<br />
Germanistik- und Medizinstudium).<br />
„Ich erinnere mich, dass einer<br />
meiner Lieblingsfi lme Der<br />
Profi mit Jean Paul Belmondo<br />
war. Da war ich 16/17 Jahre alt,<br />
aber eine Sache hat mich an<br />
dem Film immer gestört. Zum<br />
Schluss, als der Protagonist es<br />
schaff t, sich am französischen<br />
Geheimdienst zu rächen, geht er<br />
auf den Helikopter zu und wird<br />
von einem Scharfschützen erschossen.<br />
Schon damals dachte<br />
ich, wenn ich den Film gedreht<br />
hätte, hätten sie vielleicht auf<br />
ihn geschossen, ihn aber nicht<br />
getroff en.“ Sein Beweggrund ist<br />
ganz simpel: „In der Realität<br />
da draußen gibt es eh schon<br />
zu wenig Wohlfühlfaktoren. In<br />
den Nachrichten überwiegen<br />
schlechte Nachrichten, das beste<br />
ist dann vielleicht mal, wenn<br />
dein Fußballverein ein Auwärtsspiel<br />
gewinnt.“ (Schweiger ist –<br />
nebenbei gesagt – Bayern-Fan).<br />
Schweiger zündet sich eine<br />
Zigarette an und lehnt sich in<br />
seinen Sitz zurück. Ganz off en<br />
sagt er: „Meine Filme werden ja<br />
in der Regel nicht von der Filmkritik<br />
im Feuilleton goutiert,<br />
sondern eben vom Publikum,<br />
und das ist mir wichtig.“ Wahrscheinlich<br />
dreht er auch deshalb<br />
so gern im Comedy-Genre.<br />
Auch Kokowääh ist sehr lustig,<br />
aber nicht albern, sondern eher<br />
gefühlvoll. Zunächst, weil Kuckuckskind<br />
Emma so niedlich<br />
spielt, und zweitens, weil die<br />
Liebesgeschichte erwachsen ist.<br />
Warner Brothers, der Verleih,<br />
hat den Film als emotionale<br />
Komödie betitelt, und Til fi ndet<br />
das ganz cool. „Hab ich so noch<br />
nicht gehört, dann machen wir<br />
eben ein neues Genre auf.“<br />
Til Schweiger spricht ebenso<br />
off en über seine Misserfolge.<br />
„One Way, zum Beispiel, war<br />
meiner Meinung nach ein toller<br />
Film – Mainstream, aber mit<br />
einem unkonventionellen Thema.<br />
Doch er sah zu edel, zu fl ashy<br />
aus für ein Avantgardefi lm, und<br />
oben Til Schweiger spielt mit Tochter Emma im neuen<br />
Film Kokowääh. unten Wer ist der Vater? Filmszene mit<br />
den Schweigers und Samuel Finzi<br />
above Til Schweiger stars with daughter Emma in his<br />
new fi lm Kokowääh. below Who’s the daddy? A scene<br />
from the movie with actor Samuel Finzi<br />
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