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Acta Laurentiana - von Jörg Dittmer

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dabei waren, und jetzt und immerdar wird die ganze Kirche es zum Lob Gottes<br />

und zur Ehre seines Bekenners allen ihren nachfolgenden Generationen<br />

erzählen. ...<br />

Von dort zog er weiter und schlug das Lager auf dem Feld auf, wo die Kirche<br />

Merseburgs steht, und als er den zerstörten Ort, der zu einem Nichts<br />

zurückgefallen war, sah, seufzte er tief auf und sagte: "Seliger Laurentius, Zeuge<br />

Christi, wenn ich durch dein Eingreifen diese fremden Völker, gegen die ich<br />

vorrücke, dem römischen Reich und der christlichen Religion unterworfen habe,<br />

werde ich diesen zerstörten Ort, der deinem Namen geweiht ist, durch den<br />

Beistand göttlicher Gnade in seinem früheren würdigen Zustand<br />

wiederherstellen." ... Und als er so für sich den Namen des Herrn, des seligen<br />

Laurentius, des heiligen Georg und des seligen Adrianus, der Märtyrer,<br />

angerufen hatte, vertraute er in tiefster Demut sich und sein Heer ihrem Schutz<br />

an. Nachdem er aber den göttlichen Beistand erfleht hatte, wurden ihm die<br />

Augen geöffnet, und er sah jene ruhmreichen Märtyrer mit dem Würgeengel<br />

seinem Heer voranschreiten und die keilförmigen Formationen der Feinde in die<br />

Flucht treiben ...<br />

Und nachdem er die Feinde auf herausragende Weise besiegt und Polen,<br />

Böhmen und Mähren zu tributpflichtigen Provinzen gemacht hatte, fing er aus<br />

Verehrung für den heiligen Märtyrer Laurentius an, entsprechend seiner <strong>von</strong><br />

Mitleid und Frömmigkeit geprägten Haltung nach der total zerstörten Kirche<br />

<strong>von</strong> Merseburg zu sehen, und er bemühte sich, sie, die in ihren Gebäuden, in<br />

ihren geistlichen und weltlichen Besitzungen und in ihrem kirchlichen Schmuck<br />

zu einem Nichts verkommen war, wieder in den früheren Stand ihrer<br />

bischöflichen Würde zurückzuversetzen, wie er es Gott und dem heiligen<br />

Laurentius gelobt hatte. Und nicht eher hörte er auf mit den Werken der<br />

Barmherzigkeit, als bis er sie <strong>von</strong> neuem in den alten Zustand der Würde und zu<br />

ihrer früheren religiösen Ehre gebracht hatte.

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