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Bei anderen Demenzerkrankungen können je nach<br />

Ursachen auch andere Verläufe vorkommen. Beispielsweise<br />

sind für die vaskulären Demenzen sprunghafte<br />

Verschlechterun gen typisch, aber auch lange stabile<br />

Phasen und unerwartete Besserungen.<br />

1.5 Kann man Demenz behandeln?<br />

Für die nicht Alzheimer-typischen Demenzerkrankung<br />

richtet sich die Behandlung nach der Ursache. Bei den<br />

Durchblutungsstörungen sind die Risikofaktoren zu<br />

minimieren und gegebenenfalls Hindernisse in den<br />

Strombahnen der Gefäße auszuschalten. Bei den Stoffwechselkrankheiten<br />

gilt beispielsweise die Optimierung<br />

der Blutzuckereinstellung und bei Tumoren oder Entzündungen<br />

die Beseitigung der Herde.<br />

Lautet die Diagnose „Alzheimer“, gilt es durch eine rechtzeitig<br />

einsetzende Behand lung den Verlauf der Krankheit<br />

zu bremsen. Zwar ist eine Heilung bis heute noch nicht<br />

möglich, aber es gibt zunehmend Erfolge, den Krankheitsverlauf<br />

aufzuhalten und günstig zu beeinflussen. Hier<br />

ist ein früher Therapiebeginn anzuraten, um den Zugewinn<br />

an lebenswerten Jahren zu erhöhen.<br />

Ein Ansatzpunkt ist die Behandlung mit Medikamenten.<br />

Dank der entwickelten Arzneien konnten in den<br />

letzten Jahren große Fortschritte beim Erhalt der Selbstständigkeit<br />

gemacht werden. Jedoch wirken diese Medikamente<br />

bei den Betroffenen unterschiedlich gut.<br />

Die nicht-medikamentöse Behandlung spielt für die<br />

Bewältigung einer Demenz eine große Rolle. Bei frühzeitigem<br />

Einsatz gibt es gute Erfolge mit Gedächtnis training,<br />

mit dem sich der Ausfall einzelner Zellen durch eine bessere<br />

Nutzung gesunder Zellen ausgleichen lässt. Immer<br />

mehr Kliniken und Praxen bieten deshalb beispielsweise<br />

„Gehirnjogging“ an, welches unter ergotherapeutischer*<br />

Anleitung gute Ergebnis se aufzeigt.<br />

Weitere lohnende Therapiebausteine finden sich in den<br />

Bereichen von Musik- und Kunsttherapie sowie in der<br />

biographisch* arbeitenden Erinnerungstherapie.<br />

Auch bei fortgeschrittener Krankheit lassen sich durch<br />

die verschiedenen Methoden der Sinnesreizung, wie<br />

Snoezeln* oder Basale Stimu lation®* vorhandene<br />

Fähigkeiten aktivieren.<br />

Gestaltungsmöglichkeiten der Wohnung: Die meisten<br />

Menschen mit Demenz möchten trotz ihrer Krankheit zu<br />

Hause leben. Damit sie und ihre Angehörigen ihren Alltag<br />

bewältigen können, kann eine gezielte Anpassung des<br />

Wohnumfelds alle Beteiligten unterstützen. Die Wohnungsanpassung<br />

eröffnet Chancen, die selbst ständige<br />

Lebensführung des Erkrankten zu unterstützen und möglichst<br />

lange zu erhalten sowie die Betreuung und Pflege<br />

für die Angehörigen zu erleichtern. Obwohl grundsätzlich<br />

gelten sollte, die vertraute Wohnumgebung so wenig wie<br />

möglich zu verändern, sind insbesondere Maßnahmen,<br />

die der Orientierung des Erkrankten, seiner Sicherheit und<br />

der körperlichen und psychischen Entlastung der pflegenden<br />

Angehörigen dienen, in vielen Fällen sinnvoll.<br />

(☞ Kapitel 3).<br />

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