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Die antifaschistische Einheitsfront-Kundgebung - Stiftung ...

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11<br />

Aufruf zur<br />

<strong>Kundgebung</strong> in Sulzbach<br />

Aufruf in der sozialdemokratischen<br />

»Volksstimme« vom 26. August 1934<br />

»26. August heißt:<br />

Auf nach Sulzbach …«<br />

»Wir rufen das ganze Saarvolk<br />

zur großen Heerschau der ge-<br />

samten <strong>antifaschistische</strong>n Front<br />

in Sulzbach auf«, hieß es im Auf-<br />

ruf »An Alle«, der von Max Braun<br />

für die Sozialdemokratische Lan-<br />

despartei des Saargebietes und<br />

von Fritz Pfordt für die Kommunistische Partei<br />

Saargebiet, unterschrieben war.<br />

<strong>Die</strong> <strong>Kundgebung</strong> war ganz bewusst als Gegenveranstaltung<br />

zu der am gleichen Tag in<br />

Koblenz auf dem Ehrenbreitstein stattfindenden<br />

»Zwangsparade« der »Deutschen<br />

Front« geplant.<br />

<strong>Die</strong> Organisationen der <strong>Einheitsfront</strong>, SPdS<br />

und KP, sprachen auch christlich organisierte<br />

Arbeiter, Angestellte, Beamte und Mittelständler<br />

wie auch Bauern und Handwerker an »zur<br />

Niederwerfung der braunen Volksfeinde an der<br />

Saar« zu demonstrieren.<br />

<strong>Die</strong> <strong>Einheitsfront</strong> versuchte alle Saarländerinnen<br />

und Saarländer anzusprechen, nicht nur<br />

ihre Parteimitglieder und<br />

Wähler, um so die Basis für<br />

eine Volksfront zu schaffen.<br />

Nur dann, insbesondere<br />

bei Einbeziehung der katholischen<br />

Arbeiter hatte<br />

der Status quo eine Chance.<br />

<strong>Die</strong> Schaffung einer gemeinsamen<br />

Volksfront für<br />

Aufruf in der »Saarländischen<br />

Gewerkschafts-Zeitung«<br />

Nr. 32 vom 10. August 1934<br />

den Status quo gelang allerdings nicht.<br />

<strong>Die</strong> <strong>Kundgebung</strong> in Sulzbach und die zweite<br />

große <strong>Kundgebung</strong> der <strong>Einheitsfront</strong> am 6. Januar<br />

1935 auf dem Kieselhumes in Saarbrücken,<br />

wieder parallel zur <strong>Kundgebung</strong> der<br />

»Deutschen Front« auf dem Wackenberg, erhielten<br />

große Aufmerksamkeit in der europäischen<br />

(<strong>antifaschistische</strong>n) Presse und bei den<br />

schon aus Deutschland exilierten Hitlergegnern.<br />

Der Widerstand der Status-quo-Bewegung<br />

konnte zwar die Rückgliederung des Saargebietes<br />

zum Naziregime nicht verhindern, trug<br />

aber dazu bei, der weitgehend »kampflosen<br />

Kapitulation« der deutschen Arbeiterbewegung<br />

1933 ein anderes, ein kämpferisches Bild<br />

entgegenzusetzten.<br />

Unmittelbar vor der Sulzbacher <strong>Kundgebung</strong> wurde<br />

auch der Auftritt eines katholischen Geistlichen als<br />

Redner angekündigt, siehe Kasten oben rechts.

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