Die antifaschistische Einheitsfront-Kundgebung - Stiftung ...
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»Neue Front«, Zeitschrift der links-<br />
sozialistischen SAP, der sich die<br />
S.S.P. im Herbst 1934 anschloss<br />
Zeitung der S.S.P.<br />
<strong>Die</strong> Saarfrage 1933–1935<br />
Widerstand gegen das NS-Regime im Saargebiet 1933–1935.<br />
Auf dem Weg zum Status quo<br />
5. Kleinere politische Parteien und Organisationen<br />
Aus der Vielzahl von Splitterorganisa-<br />
tionen, die für die Entscheidung der<br />
Saarbevölkerung in der Abstimmung<br />
nur eine untergeordnete Rolle spielten,<br />
sollen beispielhaft nur die Saarländische<br />
Wirtschaftsvereinigung (SWV) und die<br />
Saarländische Sozialistische Partei (S.S.P.)<br />
kurz vorgestellt werden.<br />
S.S.P. fordert Aufnahme<br />
in die <strong>Einheitsfront</strong><br />
<strong>Die</strong> SWV wurde am 21. Oktober 1933 in<br />
Saarlouis gegründet und von dem ehemaligen<br />
saarländischen Mitglied der Regierungskommission<br />
Dr. Jacob Hector geleitet. Zu den<br />
Gründungsmitgliedern gehörte auch Pater<br />
Hugolinus Dörr. Sie vertrat von Anfang an den<br />
Status quo, obwohl zahlreiche Mitglieder insgeheim<br />
für eine Angliederung an Frankreich<br />
waren. <strong>Die</strong>s und die (finanzielle) Unterstützung<br />
von französischer Seite machte es der<br />
»Deutschen Front« leicht in der von ihr selbst<br />
geförderten nationalistischen, antifranzösischen<br />
Stimmung, die SWV aber auch die Status-quo-Bewegung<br />
insgesamt als ein »französisches<br />
U-Boot« zu verleumden.<br />
<strong>Die</strong> S.S.P., im Mai 1933 gegründet, wie auch<br />
die »Liga für Menschenrechte«,<br />
verfügten im Wesentlichen<br />
über den gleichen<br />
Mitgliederstamm. Sie<br />
traten für den Status quo<br />
ein und verbanden dies<br />
mit einem teils revolutio-<br />
nären, kommunistischen Programm. Erster<br />
Vorsitzender war Max Waltz, der kurzfristig<br />
1922 Bezirksleiter der KPD im Saargebiet war.<br />
Zahlreiche interne Querelen, Abspaltungen<br />
und Ausschlüsse kennzeichneten insbesondere<br />
die S.S.P. Sie versuchte wiederholt, aber<br />
vergebens, von der Sozialdemokratischen und<br />
der Kommunistischen Partei als weiterer Partner<br />
der <strong>Einheitsfront</strong> anerkannt zu werden.<br />
Ihre Resonanz in der Bevölkerung war gering.<br />
Im Ergebnis hat das Eintreten dieser Splittergruppen<br />
für den Status quo der <strong>Einheitsfront</strong><br />
und der katholischen Status-quo-Bewegung<br />
kaum größere neue<br />
Wählerschichten<br />
geöffnet, der Diffamierungskampagne<br />
der »Deutschen<br />
Front« gegen den<br />
Status quo insgesamt<br />
aber in die Hände gespielt.<br />
Zeitung der SWV