Die antifaschistische Einheitsfront-Kundgebung - Stiftung ...
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18<br />
Max Braun<br />
Max Braun mit sozialdemokratischen<br />
Kampfgenossen. Links neben<br />
ihm Parteisekretär Mössinger,<br />
rechts neben ihm Ernst Braun, Vorsitzender<br />
der Soz. Arbeiterjugend im<br />
Saargebiet<br />
Hauptakteure von Sulzbach<br />
Max Braun<br />
Max Braun wurde am 14. August 1892 in<br />
Neuss geboren und ergriff den Beruf des<br />
Volksschullehrers. Nach dem Ersten Weltkrieg<br />
trat er in die SPD in Neuss ein, und wurde<br />
schnell deren Vorsitzender und Chefredakteur<br />
der örtlichen Parteizeitung.<br />
Nach der Ausweisung mehrerer Redakteure<br />
der sozialdemokratischen Volksstimme in<br />
Saarbrücken durch die Franzosen übernahm<br />
Braun ab Februar 1923 die Chefredaktion der<br />
Volksstimme. 1923 heiratete er die Lehrerin<br />
Angelika Stratmann, die sich im Saargebiet sowohl<br />
als Vorsitzende der Arbeiterwohlfahrt<br />
und in der SPD engagierte, als auch Beiträge<br />
für die Volksstimme schrieb. Braun erwarb sich<br />
als charismatischer Redner und glänzender<br />
Journalist schnell hohes Ansehen im Saar-<br />
Max Braun und<br />
seine Frau Angela<br />
gebiet und wurde<br />
von der SPD-Saar im Februar 1928 zum<br />
Vorsitzenden gewählt. Im Abstimmungskampf<br />
1933 bis 1935 an der Saar war er der<br />
führende intellektuelle Kopf der Status-quo-<br />
Bewegung und der <strong>Einheitsfront</strong> aus SPdS<br />
und KP Saargebiet.<br />
Nach der Volksabstimmung floh er nach Frankreich,<br />
zuerst nach Forbach und schließlich<br />
nach Paris. Er engagierte sich weiter gegen<br />
den Nationalsozialismus und unterstützte<br />
besonders die Saaremigranten z. B. durch die<br />
Beratungsstelle für Saarflüchtlinge in Forbach<br />
und der Herausgabe von Zeitungen für die<br />
Saaremigranten, wie die »Nachrichten von der<br />
Saar«. In Paris setzte er seine Arbeit im »Office<br />
Sarrois« fort. Im Lutetia-Kreis bemühte er sich<br />
wie Heinrich Mann oder Willy Brandt vergebens<br />
um die Bildung einer Deutschen Volksfront<br />
gegen Hitler.<br />
Nach dem Überfall Deutschlands auf Frankreich<br />
emigrierte Braun nach England, wo er<br />
sich der Gruppe der »Parlamentarier« anschloss<br />
und sich in deutschsprachigen Propagandasendungen<br />
gegen Hitlerdeutschland<br />
engagierte.<br />
Am 3. Juli 1945 starb Max Braun, die Einreisedokumente<br />
für das Saarland in der Tasche, an<br />
den Folgen eines Hirnschlags.