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Die antifaschistische Einheitsfront-Kundgebung - Stiftung ...

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28<br />

Ergebnis der Abstimmung<br />

Verkündung des Abstimmungsergebnisses<br />

Das Ergebnis<br />

der Volksabstimmung<br />

<strong>Die</strong> Saarbevölkerung hat am 13. Januar 1935<br />

mit überwältigender Mehrheit für die Rück-<br />

gliederung zu (Hitler)-Deutschland gestimmt;<br />

ernüchternd wenig Stimmen verblieben beim<br />

Status quo. Von den abgegebenen Stimmen<br />

entfielen<br />

SAARGEBIET SULZBACH<br />

Für die Beibehaltung der gegenwärtigen<br />

Rechtsordnung (Status quo)<br />

8,8% 10,7%<br />

Für die Vereinigung mit Frankreich<br />

0,4% 0,3%<br />

Für die Vereinigung mit Deutschland<br />

90,8% 89,0%<br />

Wie kam das Ergebnis zustande?<br />

<strong>Die</strong> Mehrheit der Historiker erklärt den Ausgang<br />

der Abstimmung als Ergebnis des starken<br />

Nationalgefühles der Saarländer.<br />

»<strong>Die</strong> Abstimmung wurde als eine nationale Entscheidung<br />

empfunden, als Herzenssache aus<br />

einem tief verwurzelten Patriotismus heraus«.<br />

(Prof. Heinrich Küppers 2008 in der Biographie<br />

über Johannes Hoffmann, S. 146)<br />

<strong>Die</strong>s ist zu kurz gegriffen und einige Ursachen<br />

des Ergebnisses, und der Höhe des Ergebnisses<br />

werden nicht richtig gewertet bzw.<br />

fallen unter den Tisch. Besonders ist auf<br />

Folgendes hinzuweisen:<br />

1. Auf der Seite des <strong>antifaschistische</strong>n Widerstandes<br />

um Max Braun, Fritz Pfordt und Johannes<br />

Hoffmann war der Patriotismus ge-<br />

<strong>Die</strong> Berichte des sozialdemokratischen<br />

Exilvorstandes (SOPADE) versuchen die<br />

Saarabstimmung zu erklären<br />

nauso vorhanden, ohne aber durch blinden<br />

Nationalismus die Augen zu verschließen vor<br />

den für alle sichtbaren Verbrechen im nationalsozialistischen<br />

Deutschland.<br />

2. <strong>Die</strong> Verantwortlichkeit für den alltäglichen<br />

psychischen und physischen Terror, der von<br />

der »Deutschen Front« und den Nationalsozialisten<br />

auf alle Rückgliederungsgegner ausgeübt<br />

wurde, wird verharmlost.<br />

3. Auch die große Verantwortung der Bischöfe<br />

von Trier und Speyer, die unter Hinweis auf<br />

»die sittliche Pflicht der Liebe zum angestammten<br />

Volkstum und der Treue zum Vaterland«<br />

Druck auf die Geistlichen und die<br />

gläubigen Katholiken ausübten, auf jeden<br />

Fall für die Rückgliederung zu stimmen, wird<br />

klein geredet.<br />

»Gibt es eine ›sittliche Pflicht‹ 1935 für die Rückgliederung<br />

des Saargebietes nach Deutschland<br />

zu stimmen? … Wenn von einer sittlichen Pflicht<br />

von irgendeiner Person oder Instanz gesprochen<br />

wird, für die Rückgliederung nach Deutschland<br />

zu votieren, dann ist das zum mindesten eine<br />

Verkennung der Wirklichkeit, wenn nicht eine<br />

unberechtigte und unzulässige Beeinflussung,<br />

sogar Terror je nach der Person und Instanz, die<br />

von einer solchen Pflicht spricht und der Stellung<br />

und dem Machtbereich, über die sie verfügt.«<br />

Johannes Hoffmann in klarer Anspielung auf<br />

den Trierer Bischof Bornewasser, in der »Neuen<br />

Saar-Post« vom 9. September 1934

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