Die antifaschistische Einheitsfront-Kundgebung - Stiftung ...
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Klebezettel aus dem Saarabstimmungskampf,<br />
auch Aufrufe für die<br />
<strong>Kundgebung</strong> in Sulzbach, wurden<br />
zahlreich an Pfosten, Zäunen, Plakattafeln<br />
angebracht<br />
Aufrufe für die<br />
Sulzbacher <strong>Kundgebung</strong><br />
Links: Transparent am Haus der<br />
Arbeiterwohlfahrt in Saarbrücken<br />
Rechts: Heftiges Werben um<br />
katholische Stimmen, weitgehend<br />
ohne Erfolg<br />
Neben der Werbung in den Parteizeitungen<br />
»Volksstimme« und » <strong>Die</strong> Arbeiterzeitung«<br />
und einigen anderen <strong>antifaschistische</strong>n Zeitungen<br />
wie der sozialdemokratischen »Deutsche<br />
Freiheit« oder »Westland« und teils auch<br />
in Gewerkschaftszeitungen wurde auch mit<br />
Transparenten, wie etwa am Haus der Arbeiterwohlfahrt<br />
in der Saarbrücker Hohenzollernstraße,<br />
mit gemalten Aufschriften, Klebezetteln<br />
oder Flugblättern für die <strong>Kundgebung</strong> in<br />
Sulzbach geworben. Besonders erwähnenswert<br />
ist das Flugblatt der KP-Saargebiet<br />
»Katholiken!«. <strong>Die</strong> Kommunisten versuchten<br />
die katholische Bevölkerung, speziell die<br />
Werktätigen und die christlichen Gewerkschafter,<br />
für eine Aktionseinheit für den Status<br />
quo zu gewinnen. Gezielt wurden die Morde<br />
an den katholischen Funktionären Klausener<br />
und Probst durch die SS am 30. Juni 1934 und<br />
die Zerschlagung der christlichen Gewerkschaften<br />
und christlichen Jugendorganisationen<br />
im NS-Staat angesprochen. Der Einbruch<br />
ins katholische Lager im Saargebiet, auch in<br />
die katholische Status-quo-Bewegung gelang<br />
aber nicht. Insbesondere die Versprechen der<br />
Kommunisten für freie Religionsausübung,<br />
volle Glaubens- und Gewissensfreiheit waren<br />
für die saarländischen Katholiken wenig<br />
glaubwürdig.<br />
Auch in der benachbarten Pfalz wurde heimlich<br />
für die <strong>Kundgebung</strong> geworben. Im, zum<br />
Herrschaftsbereich von Gauleiter Bürckel gehörenden,<br />
Ort Waldmohr, wurde in der Nacht<br />
vom 16. auf den 17. August 1934, wie aus<br />
Gestapo-Akten hervorgeht, mit »großen weißen<br />
Buchstaben« folgende Aufschrift angebracht:<br />
»Alle Antifaschisten<br />
am 26. August<br />
nach Sulzbach<br />
für Status quo,<br />
Arbeit und Frieden<br />
<strong>Die</strong> Saar«<br />
In der Nähe wurde noch die Aufschrift »Heraus<br />
mit Tählmann« festgestellt.<br />
Gemeint war der KP-Vorsitzende und Reichstagsabgeordnete<br />
Ernst Thälmann, der seit<br />
3. März 1933 in Berlin-Moabit inhaftiert und<br />
am 18. August 1944 im KZ Buchenwald<br />
ermordet wurde.<br />
Abbildung aus der »Arbeiterzeitung«<br />
vom 28. August 1934