Die antifaschistische Einheitsfront-Kundgebung - Stiftung ...
Die antifaschistische Einheitsfront-Kundgebung - Stiftung ...
Die antifaschistische Einheitsfront-Kundgebung - Stiftung ...
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
15<br />
Richard Kirn,<br />
Anfang der 1950er Jahre<br />
SPS-Zeitung wehrt 1949 Angriffe gegen<br />
Kirn ab, er habe Antifaschisten<br />
vor dem Volksgerichtshof belastet<br />
Hauptakteure von Sulzbach<br />
Richard Kirn<br />
Richard Kirn wurde am 23. Oktober 1902 im<br />
saarländischen Bergmannsort Schiffweiler<br />
geboren. Er erlernte den Beruf des Bergmanns<br />
und wurde 1920 Mitglied des freigewerkschaftlichen<br />
Bergarbeiter-Verbandes (BAV) und 1923<br />
der SPD. Nach einem fünfmonatigen Gewerkschaftlehrgang<br />
1923 in der Heimvolkshochschule<br />
Tinz wurde er Jugendvertreter in der<br />
Bezirksleitung Saar des BAV. 1927 wurde er in<br />
Sulzbach hauptamtlicher Gewerkschaftsanges<br />
tellter und 1929 Vorsitzender der örtlichen<br />
SPD. Er war Hauptorganisator der <strong>Einheitsfront</strong>kundgebung<br />
vom 26. August 1934.<br />
Am 19. Januar 1935 ging er ins französische<br />
Exil, zunächst nach Forbach,<br />
wo er in der Beratungsstelle für Saarflüchtlinge<br />
mitarbeitete. Von Januar<br />
1936 bis Mai 1939 war er Angestellter<br />
der französischen Gewerkschaft<br />
CGT im Rechtsschutzressort. Während<br />
der ganzen Zeit setzte er seine<br />
Widerstandsarbeit gegen das<br />
NS-Regime fort, was ihm am<br />
16. November 1937 die Ausbürgerung<br />
durch das Deutsche<br />
Reich einbrachte.<br />
Er war Mitglied im Leitungsgremium<br />
des Arbeitsausschusses<br />
freigewerkschaftlicher Bergarbeiter<br />
Deutschlands. 1939<br />
floh er nach Südfrankreich<br />
Richard Kirn erhält von Ministerpräsident Oskar Lafontaine<br />
den Saarländischen Verdienstorden. Ganz rechts,<br />
Heinz Grandmontagne, auf den der Vorschlag zur<br />
Ehrung von Richard Kirn zurückgeht.<br />
und arbeitete zeitweise als Bergarbeiter.<br />
Am 22. September 1941 wurde er durch die<br />
französische Polizei verhaftet und im Juni<br />
1942 an die Deutsche Wehrmacht übergeben.<br />
Am 12. April 1943 verurteilte ihn der Volksgerichtshof<br />
wegen Vorbereitung zum Hochverrat<br />
zu acht Jahren Zuchthaus.<br />
Nach der Befreiung durch die Rote Armee am<br />
27. April 1945 aus dem Zuchthaus Brandenburg-Görden<br />
kehrte Kirn Ende 1945 ins Saarland<br />
zurück, wo er am 30. Juni 1946 Vorsitzender<br />
der Sozialdemokratischen Partei des<br />
Saargebietes, als Nachfolger des inzwischen<br />
im Londoner Exil verstorbenen Max Braun,<br />
wurde.<br />
Ab Herbst 1946 war er Direktor für Arbeit und<br />
Wohlfahrt im Regierungspräsidium Saar.<br />
Von 1947 bis 1955 war Kirn Mitglied des Saarländischen<br />
Landtags und mit Unterbrechungen<br />
Arbeitsminister und stellvertretender<br />
Ministerpräsident in verschiedenen<br />
Kabinetten von Johannes Hoffmann.<br />
Nach der Abstimmung über das Saarstatut am<br />
23. Oktober 1955 zog Kirn nach Frankreich<br />
(Saargemünd), wo er bis zu seinem Tod lebte.<br />
Am 12. Juni 1986 verlieh ihm Ministerpräsident<br />
Lafontaine den Saarländischen Verdienstorden.<br />
Richard Kirn starb am 4. April 1988.