Magazin052013

Auslandseinsatz Die Bundeswehr Mai 2013 11
Frankreich beginnt mit Truppenabzug aus Mali – deutsche Pioniere eingetroffen
Paris. Knapp drei Monate nach
Beginn des Einsatzes in Mali hat
Frankreich mit dem Abzug seiner
Truppen aus dem westafrikanischen
Land begonnen. Erste Soldaten seien
nach Zypern verlegt worden,
hieß es am Dienstag im Verteidi-
gungsministerium in Paris. Aktuell
kämpfen etwa 4000 französische
Soldaten an der Seite von Truppen
aus Mali und benachbarten afrikanischen
Ländern gegen islamistische
Rebellen im Norden.
Frankreichs Präsident François
Hollande hatte bereits angekündigt,
die Präsenz französischer Truppen
bis Juli zu halbieren. Die Zahl soll bis
dahin auf etwa 2000 verringert werden.
Perspektivisch wollen die Franzosen
etwa 1000 Soldaten im Land
belassen, um gegen Rebellen rasch
vorgehen zu können. Das Land strebt
ebenso wie die USA ein rasches UN-
Mandat für Blauhelmsoldaten an.
In der vergangenen Woche
haben mehrere hundert Soldaten
aus der Europäischen Union ihre
Mission zur Ausbildung malischer
Streitkräfte begonnen. Die Bundes-
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Foto: Bundeswehr via flickr
wehr beteiligt sich mit 80 Soldaten
an dem Einsatz, vor allem mit Pionieren
und Sanitätssoldaten.
Die ersten deutschen Pioniere
sind inzwischen in Mali eingetroffen.
Mit dem Luftwaffen-Airbus A-310
„Kurt Schumacher“ sind inzwischen
die ersten Pioniere für die EU-Ausbildungsmission
in Bamako eingetroffen.
Oberstleutnant Alexander
Mueller-Cramer, der Führer des
deutschen Einsatzkontingentes
EUTM MALI, begrüßt die Ankom-
Die ersten in
Mali eingetroffenenPioniereentladen
auf dem
Flugplatz von
Bamako
Material.
menden. „Das ist für mich eine
Selbstverständlichkeit “, erklärt er.
17 deutsche Pioniere steigen
aus dem Airbus. Parallel wird die
Maschine entladen und Ausrüstung
sowie das Gepäck zum Abmarsch
auf die Fahrzeuge verladen. Gleich
im Anschluss brechen die Pioniere
in Richtung Koulikoro auf und
beziehen noch am selben Tag ihre
Unterkünfte. Die nächsten Tage stehen
schon ganz im Zeichen der Vorbereitung
der Mission zur Pionierausbildung
der malischen Soldaten.
Ab dem 22. April sollten die
ersten 30 bis 40 Soldaten im Pionierwesen
ausgebildet werden. Der
richtige Umgang mit Sprengfallen,
eigene Bewegungen zu fördern und
die des Gegners zu hemmen, das
und noch vieles mehr wird Inhalt
der Spezialausbildung sein. „Das
wird eine sehr interessante und herausfordernde
Aufgabe für meine
Männer und mich“; sagt Major T.,
„Chef“ der deutschen Pioniere vor
der Abfahrt in das 65 Kilometer entfernte
Koulikoro.
Die Ausbildung im Pionierdienst
bildet den Schwerpunkt der
deutschen Beteiligung an der
EUTM Mali. Laut EU-Kommission
sind 22 europäische Nationen bei
diesem multinationalen Ausbildungseinsatz
in Mali dabei.
Im Juli sollen in dem afrikanischen
Krisenland Präsidenten- und
Parlamentswahlen stattfinden.
„Wir werden da hartnäckig sein“,
hatte Hollande dazu gesagt. Die
bereits für das vergangene Jahr vorgesehenen
Wahlen waren wegen
eines Militärputsches im März 2012
verschoben worden. dpa