Magazin052013
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Leer. Das Kommando Schnelle Einsatzkräfte<br />
Sanitätsdienst (SES) in Leer bereitet sich dieser<br />
Tage auf die Entsendung von Sanitäterinnen und<br />
Sanitätern in die EU-Trainingsmission Mali vor.<br />
Generalarzt Dr. Michael Tempel, Kommandeur<br />
des neu aufgestellten Kommandos Sanitätsdienstliche<br />
Einsatzunterstützung in Weißenfels,<br />
war kürzlich nach Leer gekommen, um sich persönlich<br />
ein Bild über den Stand der Einsatzvorbereitungen<br />
zu machen.<br />
An das Kommando SES war kürzlich der<br />
Auftrag ergangen, in Vorbereitung der European<br />
Union Training Mission Mali (EUTM Mali) ein<br />
multinationales sanitätsdienstliches Einsatzteam<br />
aufzustellen und in einer einwöchigen Ausbildung<br />
auf den Einsatz vorzubereiten.<br />
Seitdem der Bundestag beschlossen hat, den<br />
EU-geführten Einsatz mit bis zu 180 deutschen<br />
Soldaten zu unterstützen, laufen die Vorbereitungen<br />
in Leer auf Hochtouren. Im Süden Malis<br />
soll die sanitätsdienstliche Versorgung aller teilnehmenden<br />
Nationen der EU-Trainingsmission<br />
durch 40 deutsche, sechs österreichische und<br />
drei ungarische Soldaten sichergestellt werden.<br />
Zudem ist vorgesehen, die malischen Streitkräf-<br />
Sanitätsdienst Die Bundeswehr Mai 2013 33<br />
Die EUTM Mali ist im Kommando Schnelle Einsatzkräfte<br />
Sanitätsdienst „Ostfriesland“ allgegenwärtig<br />
Generalarzt Dr. Michael Mundt mit Medienvertretern.<br />
Den Teilnehmern, Soldaten mit Typ 2-Diabetes,<br />
werden spezielle Ernährungsberatungen und<br />
Schulungen zum Umgang mit ihrer Erkrankung<br />
angeboten. Bei Diabetikern ist neben der<br />
Behandlung der Blutzuckererhöhung auch die<br />
Therapie von Begleiterkrankungen wie Bluthochdruck<br />
und von Folgeerkrankungen wichtig.<br />
Gesunde Küche ist Teil des Programms.<br />
te in Koulikoro in sanitätsdienstlichen Erste-Hilfe-Maßnahmen<br />
auszubilden.<br />
Generalarzt Tempel informierte sich bei seinem<br />
ersten Truppenbesuch im Kommando SES<br />
allerdings nicht nur über den Stand der Vorbereitungen<br />
für den Mali-Einsatz, sondern auch über<br />
die Einsatz- und Leistungsfähigkeit der Soldatinnen<br />
und Soldaten. Was er zu sehen bekam,<br />
zeugte von einer durchweg hohen Professionalität.<br />
An die Kameraden gerichtet sagte er mit<br />
Blick auf den Einsatz: „Es ist die Unterstützung<br />
einer Trainingsmission und damit sicherlich kein<br />
Urlaub, aber von der Gefährdungslage auch<br />
nicht mit anderen Einsätzen, wie beispielsweise<br />
Afghanistan, zu ver gleichen“. Als dennoch<br />
besondere Herausforderungen für die Soldatinnen<br />
und Soldaten nannte der Kommandeur des<br />
SES, Oberstarzt Dr. Ralf Hoffmann, die ungewöhnliche<br />
Belastungen und die erhöhten<br />
Erkrankungsrisiken in Afrika sowie die daran<br />
orientierte Behandlung von Soldaten aus mehr<br />
als zwanzig Nationen.<br />
Um auch die Bevölkerung der Region für den<br />
bevorstehenden Einsatz zu sensibilisieren, hatte<br />
das Kommando SES Vertreter von Rundfunk<br />
und Presse zu einem Mediennachmittag eingeladen.<br />
Zu Beginn sprach Oberstarzt Dr. Kai-<br />
Siegfried Schlolaut, stellvertretender Kommandeur<br />
des SES, über den Auftrag des Kommandos<br />
und den Umfang der EU-Mission.<br />
Anschließend begleiteten die Journalisten die<br />
Soldatinnen und Soldaten zu ihren unterschiedlichen<br />
Ausbildungsstationen, wo beispielsweise<br />
der Auf- bzw. Abbau luftgestützter Zelte oder die<br />
Einweisung in bereitgestellte Fahrzeuge trainiert<br />
wurden. Diese Demonstrationen vermittelten<br />
einen Eindruck von den Aufgaben und Herausforderungen,<br />
denen sich die Soldaten des Kommandos<br />
in Kürze in Mali stellen werden.<br />
hubert mundt, eb<br />
Schumacher<br />
Heike<br />
Mediennachmittag<br />
beim<br />
Hoogestraat,<br />
Kommando SES<br />
in Leer: Soldaten<br />
trainieren<br />
den Auf- und<br />
Abbau luftgestützter<br />
Zelte<br />
Bundeswehr/Johann<br />
an einer der<br />
(2):<br />
Ausbildungsstationen.<br />
Fotos<br />
Auch in den seltenen Fällen, in denen die<br />
Gabe von Insulin notwendig wird, kann die<br />
Durchführung dieser Therapieform mit der notwendigen<br />
Sorgfalt beigebracht, geübt und angepasst<br />
werden. Ein motiviertes Team aus einem<br />
Diabetologen, speziell ausgebildeten Diabetesberatern,<br />
Ernährungs- und Sportmedizinern,<br />
Diätassistenten, Physiotherapeuten, Fitnesstrainern,<br />
Psychologen und Gesundheitspflegern<br />
steht den Soldaten zur Seite.<br />
Die Programme wurden aufgrund der großen<br />
Nachfrage bisher monatlich durchgeführt. Insgesamt<br />
konnte in den ersten 10 Monaten fast 50<br />
Soldaten geholfen werden. Um speziell den Patienten<br />
mit einer gesicherten Vorstufe eines Diabetes<br />
zur Seite zu stehen und die Entwicklung der<br />
Erkrankung zu verhindern, wurden in Einzelfällen<br />
auch Patienten mit einer drohenden<br />
Zucke rerkrankung behandelt.<br />
Das Programm wird nicht nur ärztlich, sondern<br />
in Zukunft in Zusammenarbeit mit dem<br />
Zentralen Institut der Bundeswehr (ZInstBw)<br />
auch wissenschaftlich begleitet, um es noch<br />
effektiver gestalten zu können. Dann werden<br />
auch ehemalige Soldaten / Reservisten mit Diabetes<br />
Typ 2 am Programm in Westerstede teilnehmen<br />
können. Voraussetzung dafür ist vorab<br />
eine Vorstellung zu einem Gesundheits-Check in<br />
der Fachuntersuchungsstelle für Innere Medizin<br />
(FU1) und gegebenenfalls eine Genehmigung<br />
der Kostenübernahme durch die zuständige Beihilfestelle<br />
und Krankenkasse mit den erhobenen<br />
Befunden.<br />
Das Bundeswehrkrankenhaus Westerstede<br />
will als Bundeswehrgesundheitszentrum allen<br />
Soldaten ein starker Partner für ein andauerndes<br />
körperliches und geistiges Wohlbefinden sein.<br />
Deshalb werden dort auch ein spezielles Adipositasprogramm<br />
und regelmäßige Gesundheits-<br />
Checks angeboten. Geplant ist zum Ende des<br />
Jahres auch ein Programm für Patienten mit der<br />
chronischen Lungenerkrankung „COPD“.<br />
Mehr Informationen zu den Vorsorgeprogrammen<br />
sind in der Medizinischen Fachuntersuchungsstelle<br />
(FU1) erhältlich.<br />
bwkrhs westerstede, eb