Referenz-Metaschema für visuelle Modellierungssprachen - Se.uni ...
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2 Einführung und Zielsetzung<br />
onseinheiten, Organisations- bzw. Softwareprozesse und Objekt- und Datenstrukturen beziehen.<br />
Neben dem Vorgehen zur Modellierung werden in Techniken auch die zu verwendenden konkreten<br />
Beschreibungsmittel festgelegt, die durch graphische oder textuelle Symbole und Regeln<br />
zur korrekten Verwendung näher beschrieben sind. In Methoden, die grundsätzliche Denk- und<br />
Vorgehensweisen zur Modellierung widerspiegeln, werden diese Techniken geeignet zusammengefaßt.<br />
Durch Methoden wird festgelegt, in welcher Reihenfolge die Techniken zur Erreichung<br />
des Modellierungsziels angewandt werden und wie die Teilmodelle der einzelnen Techniken zueinander<br />
in Beziehung stehen. Die Anwendung von Beschreibungsmitteln, Techniken und Methoden<br />
zur Modellierung von Organisationen und Softwaresystemen wird durch softwarebasierte<br />
Werkzeuge unterstützt, die sowohl die Modellerstellung als auch die Dokumentation und Analyse<br />
der Modellierungsergebnisse ermöglichen.<br />
Methoden und Techniken<br />
Moderne Ansätze zur Organisations- und Softwaremodellierung betrachten Organisationen und<br />
Softwaresysteme aus unterschiedlichen Sichten. Solchemultiperspektivischen Betrachtungen<br />
heben jeweils einige Aspekte des zu modellierenden Systems hervor und blenden andere, aus der<br />
jeweiligen Sicht als weniger wichtig eingestufte Aspekte, aus. Die sichtenorientierte Modellierung<br />
ermöglicht die Strukturierung und Zerlegung komplexer Modelle in kleinere, überschaubarere<br />
Teilmodelle.<br />
Ausgehend von den Aspekten, die zur Modellierung von Organisationen und Softwaresystemen<br />
zu beschreiben sind, kann eine Aufteilung in Sichten auf Aufgaben (Aufgabensicht), auf Organisationseinheiten<br />
(Stellensicht), auf Prozesse (Prozeßsicht) und auf Objektstrukturen (Objektsicht)<br />
abgeleitet werden. Ähnliche Sichteneinteilungen (vgl. auch die Diskussion in Kapitel 3.1), bei<br />
denen in Abhängigkeit vom Modellierungsziel einzelne Sichten ausgeklammert werden oder andere<br />
Sichten durch weitere Aufgliederung stärker betont werden, finden sich z. B. auch in [Olle<br />
et al., 1991], [Gutzwiller, 1994], [Ebert / Engels, 1994], [Scheer, 1992], [Jablonski et al., 1997,<br />
S. 98ff] und [Partsch, 1998, S. 44]. Die Modellierung aus jeder dieser Sichten wird durch unterschiedliche<br />
Modellierungstechniken und Beschreibungsmittel unterstützt. Einen umfassenden<br />
Überblick über den zu modellierenden Sachverhalt bietet aber nur eine integrierte Beschreibung<br />
solcher sichtenspezifischer Teilmodelle.<br />
Durch die verschiedenen Methoden zur Modellierung von Organisationen und Softwaresystemen<br />
wird i. allg. eine dieser Sichten als zentraler Ausgangspunkt der Modellierung festgelegt. Die<br />
Teilmodelle der anderen Sichten ergänzen dieses zentrale Modell.<br />
Die Methoden der Organisationstechnik können grob in funktionsorientierte und prozeßorientierte<br />
Denkweisen zur Organisationsmodellierung unterschieden werden. Während in der (klassischen)<br />
funktionsorientierten Organisationsmodellierung, die den Prinzipien der Arbeitsteilung<br />
folgt (vgl. z. B. [Kosiol, 1976], [Nordsieck, 1972], [Smith, 1990]), die hierarchische Zerlegung<br />
der Aufgaben den Ausgangspunkt zur Festlegung der Organisationsstruktur und der Unternehmensprozesse<br />
bildet, geht die prozeßorientierte Organisationsmodellierung (vgl. z. B. [Gaitanides,<br />
1983], [Scheer, 1992], [Gaitanides et al., 1994a], [Eversheim, 1996], [Hammer / Champy,<br />
1996, 52ff], [Ferstl / Sinz, 1996]) von der Darstellung der Unternehmensprozesse aus, die die<br />
Grundlage zur Schaffung funktional zusammenhängender Organisationsstrukturen bildet.