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Referenz-Metaschema für visuelle Modellierungssprachen - Se.uni ...

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2.2 Modellierung von Softwaresystemen 23<br />

beschrieben ist, was ein Softwaresystem tun soll [Boehm, 1979], [ANSI/IEEE Std. 729, 1983].<br />

Die Beschreibungsmittel des Requirements-Engineering beziehen sich nur bedingt auf die Darstellung<br />

der Funktionsweise eines Softwaresystems. Programmiersprachen werden daher auch in<br />

den folgenden Betrachtungen ausgeklammert.<br />

Bei den Methoden des Requirements-Engineering der Softwaretechnik werden die eher prozeßorientierten<br />

Ansätze der (modernen) strukturierten Analyse und die objektorientierten Ansätze<br />

unterschieden. In beiden Ansätzen sind Daten bzw. Datenstrukturen, Kontrollstrukturen und<br />

funktionale Zusammenhänge einzelner Softwarebausteine zu erheben und zu beschreiben.<br />

(Moderne) Strukturierte Analyse<br />

Die Methoden der strukturierten Analyse (z. B. [DeMarco, 1978], [Gane / Sarson, 1979])<br />

basieren auf der prozeßorientierten Beschreibung des Systems durch den Datenaustausch<br />

zwischen Systemprozessen. Die Modellierung nach der strukturierten Analyse beginnt mit<br />

der Abgrenzung des Softwaresystems von seiner Umwelt. Hierzu sind die Datenflußbeziehungen,<br />

über die das Softwaresystem mit seiner Umwelt komm<strong>uni</strong>ziert, zu erheben.<br />

Ausgehend von diesen Datenflüssen wird das Softwaresystem in Teilprozesse zerlegt, die<br />

ebenfalls durch ihren Datenaustausch charakterisiert sind. Nicht weiter zerlegte Prozesse<br />

werden durch Angabe ihrer Kontrollflüsse konkretisiert. Die moderne strukturiere Analyse<br />

[Yourdon, 1989] erweitert die strukturierte Analyse um die Beschreibung von der Systemdynamik<br />

und der Informationsstrukturen. Die Steuerung der Abarbeitung der einzelnen<br />

Prozesse wird durch zusätzliche Kontrollprozesse (vgl. auch die Echt-Zeit-Variante der<br />

strukturierten Analyse [Ward / Mellor, 1985]) modelliert. Parallel und (nahezu) unabhängig<br />

von der Prozeßmodellierung erfolgt die Erstellung des Informationsstrukturmodells,<br />

das anschließend mit dem Datenflußmodell abgeglichen wird. Die Modellierung nach der<br />

modernen stukturierten Analyse erfolgt aus unterschiedlichen Blickwinkeln, die zusammengefaßt<br />

das System vollständig abbilden. Die unabhängige Entwicklung der einzelnen<br />

Teilmodelle führt jedoch leicht zu Inkonsistenzen in der Modellierung.<br />

Objektorientierte Analyse<br />

Während bei der (modernen) strukturierten Analyse die prozeßorientierte Untersuchung<br />

deutlich dominiert, stellen die objektorientierten Methoden (z. B. [Rumbaugh et al., 1991],<br />

[Booch, 1994], [Booch et al., 1999]) die Untersuchung der Daten einschließlich der hierauf<br />

auszuführenden Operationen in den Vordergrund. Zentraler Betrachtungsgegenstand sind<br />

Objekte, die sowohl durch ihre Datenstrukturen als auch durch ihr Verhalten charakterisiert<br />

sind. In den objektorientierten Ansätzen werden statische und dynamische Strukturen<br />

des Systems als Sichten auf das gleiche System aufgefaßt. So besteht z. B. eine Modellierung<br />

nach der Object Modeling Technique (OMT) [Rumbaugh et al., 1991, S. 6ff] aus<br />

einem Objektmodell, zur Beschreibung der statischen Klassen-Struktur, einem dynamischen<br />

Modell, zur Beschreibung der Veränderungen der (internen) Systemzustände und<br />

einem funktionalen Modell zur datenflußorientierten Beschreibung des nach außen sichtbaren<br />

Verhaltens. [Booch, 1994] bzw. [Booch et al., 1999] unterscheiden analog die statische<br />

bzw. die strukturelle Sicht zur Darstellung der Systemstrukturen, und die dynamische<br />

bzw. die Verhaltenssicht zur Betrachtung der Veränderungen des Systemzustands. Idealtypische<br />

objektorientierte Modellierungen beginnen mit der Erstellung des Objektmodells.

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