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Referenz-Metaschema für visuelle Modellierungssprachen - Se.uni ...

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8 Einführung und Zielsetzung<br />

<strong>Metaschema</strong>ta zu Modellierungsmethoden und -techniken spezifizieren die syntaktische Korrektheit<br />

der Modelle und definieren die Repository-Strukturen der Modellierungswerkzeuge. Sie<br />

legen die Modellierungskonzepte der verwendeten <strong>visuelle</strong>n Sprachen und die hierzwischen erlaubten<br />

Beziehungen fest.<br />

Sowohl Modelle der Organisationstechnik als auch Modelle der Softwaretechnik bestehen aufgrund<br />

der multiperspektivischen Modellierungsansätze aus Teilmodellen mehrerer Sichten, die<br />

durch verschiedene Beschreibungsmittel notiert sind. Diese Teilmodelle müssen zueinander konsistent<br />

sein. So spiegeln beispielsweise Aufgabengliederungspläne die Verfeinerungsstruktur der<br />

Prozesse in Datenflußdiagrammen wider und Entity-Relationshipdiagramme oder Klassendiagramme<br />

müssen mit den Daten- und Objektbezügen in Prozeßdarstellung z. B. durch Ereignisgesteuerte<br />

Prozeßketten oder durch Datenflußdiagramme verträglich sein.<br />

Die <strong>Metaschema</strong>ta der Modellierungsmethoden beschreiben daher neben der abstrakten Syntax<br />

der jeweils verwendeten Beschreibungstechniken auch die Querbezüge zwischen den Konzepten<br />

der verschiedenen <strong>Modellierungssprachen</strong>. Sie definieren ein integrieres <strong>Metaschema</strong> der jeweils<br />

in der Methode zusammengefaßten <strong>visuelle</strong>n <strong>Modellierungssprachen</strong>.<br />

Für die meisten Modellierungsmethoden wurden in den letzten Jahren <strong>Metaschema</strong>ta3 entwickelt.<br />

<strong>Metaschema</strong>ta der strukturierten Analyse wurden z. B. in [Verhoef et al., 1991], [Färberböck<br />

et al., 1991] und beschränkt auf Datenflußdiagramme in [Drüke, 1996] vorgestellt. [Süttenbach/Ebert,<br />

1997] beschreiben ein Metamodell der Booch-Methode [Booch, 1994] und [Ebert<br />

/ Süttenbach, 1997a] eines der OMT-Methode nach [Rumbaugh et al., 1991]. Weitere <strong>Metaschema</strong>ta<br />

objektorientierter Methoden wurden auch in [Goor et al., 1992] und [Strahringer, 1996]<br />

vorgestellt. Während diese <strong>Metaschema</strong>ta i. allg. nicht von den Autoren der Methoden, sondern<br />

deutlich später, nach Vorstellung der jeweiligen Methoden erstellt wurden, werden neuere <strong>Modellierungssprachen</strong><br />

wie z. B. die Unified Modeling Language (UML) [OMG, 1999] direkt entlang<br />

ihrer <strong>Metaschema</strong>ta eingeführt.<br />

Diese <strong>Metaschema</strong>ta beziehen sich jedoch nur auf die konkreten, in den einzelnen Modellierungsmethoden<br />

bzw. in konkreten Werkzeugen verwendeten Beschreibungsmittel. Ein weiter<br />

gefaßtes, möglichst viele <strong>visuelle</strong> <strong>Modellierungssprachen</strong> umfassendes, integriertes <strong>Metaschema</strong><br />

existiert nicht. Umfassende <strong>Metaschema</strong>ta wie beispielsweise das UML-<strong>Metaschema</strong> [OMG,<br />

1999] betrachteten ausschließlich die Beschreibungsmittel verschiedener Sichten auf Organisationen<br />

und Softwaresysteme, integrieren diese Teil-Metaschemta aber nicht. Im <strong>Metaschema</strong> des<br />

ARIS-Ansatzes [Scheer, 1992] findet eine leichte Integration der <strong>Metaschema</strong>ta einzelner Beschreibungsmittel<br />

auf rein syntaktischer Ebene statt. Konsistenzbedingungen, die Teilmodelle<br />

unterschiedlicher Beschreibungsmittel miteinander synchronisieren, werden jedoch nicht formalisiert.<br />

Ein weitgehend integriertes <strong>Metaschema</strong> der <strong>visuelle</strong>n <strong>Modellierungssprachen</strong> bildet eine unabhängige<br />

Basis <strong>für</strong> den Vergleich und die Einordnung unterschiedlicher Modellierungsmethoden<br />

und -werkzeuge. Da es von konkreten Modellierungsmethoden abstrahiert und diverse Beschreibungsmittel<br />

konzeptionell integriert, legt es eine methodenunabhängige Terminologie der Modellierungsmittel<br />

fest und eignet sich auch als methodenunabhängiges Schulungsmittel. Ebenfalls<br />

beschreibt es eine generelle Repository-Struktur <strong>für</strong> Modellierungswerkzeuge und könnte daher<br />

3 Einige Autoren verwenden hier<strong>für</strong> auch den allgemeineren Begriff Metamodell, betrachten jedoch auschließlich<br />

syntaktische Aspekte der Methoden ohne Berücksichtigung des Modellierungsvorgehens.

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