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Referenz-Metaschema für visuelle Modellierungssprachen - Se.uni ...

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2.1 Modellierung von Organisationen 19<br />

organisatiorische Gestaltung bezieht sich dann, bei gegebener Stellenbildung, nur noch auf<br />

die zeitliche Anordnung der Arbeitsschritte der beteiligten Stellen. Die Ablaufplanung des<br />

funktionsorientierten Requirements-Engineerings optimiert eher in bezug auf Verweilzeit<br />

pro Stelle und nicht in bezug auf die gesamte Bearbeitungsdauer pro Prozeß [Gaitanides,<br />

1983, 61ff]. In funktionsorientiert entwickelten Organisationen führen spezialisierte Stellen<br />

häufig wenige Funktionen an wenigen Objekten aus. Zur Weiterbearbeitung werden<br />

die Ergebnisse einzelner Arbeitsschritte an andere Organisationseinheiten weitergegeben.<br />

Hieraus resultierte ein häufiges Wechseln der Zuständigkeiten innerhalb der Bearbeitung<br />

eines Prozesses.<br />

Prozeßorientiertes Requirements-Engineering:<br />

Im prozeßorientierten Requirements-Engineering (vgl. z. B. [Gaitanides, 1983], [Scheer,<br />

1992], [Gaitanides et al., 1994a], [Eversheim, 1996], [Hammer / Champy, 1996, 52ff],<br />

[Ferstl / Sinz, 1996]) erfolgt die Organisationsgestaltung in Umkehrung des funktionsorientierten<br />

Requirements-Engineerings nicht entlang der hierarchisch orientierten Aufgabenteilung<br />

sondern ausgehend vom Ablauf der Unternehmensprozesse. Dem prozeßorientierten<br />

Entwurf einer Organisation geht hierbei eine ausführliche Prozeßanalyse voraus.<br />

Nach Festlegung und Eingrenzung der <strong>für</strong> die Organisation wesentlichen Prozeße (Geschäftsprozesse)<br />

durch Angabe des Prozeßbeginns, Prozeßendes und der Randbedingungen<br />

erfolgt zunächst eine hierarchische Zerlegung in Teilprozesse und (atomare) Prozeßelemente.<br />

Die hierbei ermittelten Prozeßelemente werden anschließend gemäß ihrer zeitlichen<br />

und logischen Bearbereitungsabhängigkeiten geordnet und um Bearbeitungszeiten<br />

ergänzt. Diese Prozeßbeschreibungen bilden dann (erst) die Grundlage zur Stellenbildung,<br />

indem funktional sinnvoll zusammengehörige Prozeßelemente zusammengefaßt werden.<br />

Im letzten Schritt der Organisationsgestaltung erfolgt dann die Koordination der Prozeßelemente<br />

innerhalb der Prozesse sowie die Abstimmung der einzelnen Prozesse untereinander.<br />

[Gaitanides, 1983, S. 64ff]<br />

Die funktionsorientierte Methode des Requirements-Engineering zielt auf eine zweckmäßige<br />

Zuordnung der einzelnen Aufgaben bzw. Aufgabenausführungen auf Stellen und Organisationseinheiten.<br />

Die Bildung der Aufbauorganisation dominiert dieses Vorgehen. Erst nach der<br />

Stellenbildung wird die Ablauforganisation betrachtet. Beim prozeßorientierten Requirements-<br />

Engineering bestimmen dagegen zentrale Prozesse (z. B. der Prozeß der Produktentwicklung<br />

oder der Auftragsabwicklung) die Gestaltung der Organisationsstruktur. Ziel ist es hierbei, die<br />

Prozesse optimal zu gestalten. Die Geschäftsprozeß-Modellierung determiniert die Aufbauorganisation<br />

(vgl. auch [Jablonski et al., 1997, S. 8] und [Rolf, 1998a, S. 68f]).<br />

2.1.3 Visuelle <strong>Modellierungssprachen</strong> der Organisationstechnik<br />

Für diese Methoden des Requirements-Enginnering der Organisationstechnik werden Darstellungsmittel<br />

benötigt, die sowohl aufbauorganisatorische als auch ablauforganisatorische bzw.<br />

prozeßbezogene Zusammenhänge herausstellen. Neben der Organisationsstruktur sollten diese<br />

<strong>Modellierungssprachen</strong> auch die Einbettung der Organisation in das sie umgebende System unterstützen.

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