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Referenz-Metaschema für visuelle Modellierungssprachen - Se.uni ...

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2.2 Modellierung von Softwaresystemen 21<br />

al., 1984] die Bereitstellung und systematische Verwendung von Methoden und Werkzeugen <strong>für</strong><br />

die Herstellung und Anwendung von Software. Ähnlich argumentiert auch [Sommerville, 1996,<br />

S. 4]. Softwaretechnik beschäftigt sich mit Theorien, Methoden und Werkzeugen, die zur Entwicklung<br />

von Computersoftware benötigt werden. Diese Begriffsbildungen zusammenfassend<br />

versteht [Balzert, 1996a, S. 36f] unter Softwaretechnik die „zielorientierte Bereitstellung und systematische<br />

Verwendung von Prinzipien, Methoden, Konzepten, Notationen und Werkzeugen <strong>für</strong><br />

die arbeitsteilige, ingenieurmäßige Entwicklung von umfangreichen Softwaresystemen.“<br />

Die Softwaretechnik befaßt sich sowohl mit der wissenschaftlichen Entwicklung<br />

von Prinzipien, Methoden, Techniken und Werkzeugen zur Softwareentwicklung<br />

als auch mit der Anwendung dieser Mittel zur Erstellung, zum Betrieb und zur<br />

Wartung von umfangreichen Softwareprodukten.<br />

Diskussionen verschiedener Softwaretechnik-Begriffe finden sich auch bei [Balzert, 1996a,<br />

S. 35] und [Pressman, 1997, S. 22].<br />

2.2.1 Vorgehen zur Softwareerstellung<br />

Wie auch in der Organisationstechnik wird der Softwareerstellungsprozeß durch Vorgehensmodelle<br />

strukturiert. Ein einfaches und nicht empfehlenwertes Modell aus den ersten Tagen der<br />

Programmierung ist im code-and-fix-Modell [Boehm, 1988] zu sehen. Programmcode wurde<br />

erstellt, anschließend wurden die Fehler beseitigt. Ein auf einer Analyse- und Synthesephase<br />

beruhendes Zwei-Phasenmodell wird als Ausgangspunkt zur Entwicklung des Phasenmodells<br />

in [Royce, 1970] vorgestellt. Bei diesem Vorgehensmodell folgen die grundlegenden Entwicklungsschritte<br />

der Softwareentwicklung nach Abnahme der Teilergebnisse aufeinander. Royce<br />

entwickelte dieses Modell anschließend zu dem von [Boehm, 1981, S. 35] als Wasserfallmodell<br />

bekannt gemachten Vorgangsmodell weiter. Die einzelnen Entwicklungsschritte können hier<br />

auch iterativ bearbeitet werden. Ebenso wurde das Wasserfallmodell um prototypische Studien<br />

ergänzt. Die in der Literatur beschriebenen Phasen der Wasserfallmodelle zur Softwareentwicklung<br />

variieren sowohl in den Bezeichnungen wie in den jeweils zugeordneten Teiltätigkeiten. Die<br />

Grundstruktur ist jedoch <strong>für</strong> alle Modelle ähnlich und bietet ein gutes Strukturierungsmittel der<br />

einzelnen Schritte zur Softwareentwicklung. Eine ausführliche Beschreibung des kanonischen<br />

Lebenszyklus-Modells, der in Abbildung 2.2, angelehnt an Abbildung 2.1, komprimiert dargestellt<br />

ist, findet sich z. B. in [Boehm, 1981, S. 37] oder [McDermid / Rook, 1991].<br />

Die Softwareentwicklung beginnt in der Analysephase oder Definitionsphase (Software analysieren)<br />

mit der Festlegung der qualitativen und quantitativen Anforderungen an das zu realisierende<br />

System. Hierbei sind insbesondere die funktionalen Eigenschaften des Softwaresystems aus Anwendersicht<br />

zu erheben sowie die Realisierungsmöglichkeiten des Vorhabens zu überprüfen. In<br />

der Entwurfsphase (Software entwerfen) erfolgt die Entwicklung eines Realisierungskonzepts,<br />

das die zuvor definierten Anforderungen erfüllt. Die Umsetzung dieser Entwürfe in ausführbare<br />

Programme erfolgt in der Implementierungsphase oder Realisierungsphase (Software implementieren).<br />

Neben der Programmierung der einzelnen Komponenten erfolgt hier auch die Integration<br />

dieser Module in das Gesamtsystem. Dieses System ist anschließend in der Einführungsphase<br />

(Software einführen) beim Anwender einzuführen. Es schließt sich die Wirkungsphase (Software

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