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Foto : Hans Schmid<br />
<strong>Pro</strong>blematik verschärft sich jeweils massiv,<br />
wenn sich Zugvögel im Herbst auf den Weg<br />
in den Süden machen.<br />
« Das sind jedoch Hochrechnungen »,<br />
sagt Eva Inderwildi, <strong>Pro</strong>jektleiterin Vögel<br />
und Glas beim Schweizer Vogelschutz<br />
SVS / BirdLife Schweiz. Denn nicht alle Vögel<br />
sterben sofort, sondern leben zum Teil noch<br />
stunden- oder tagelang, bevor sie an inneren<br />
Verletzungen zugrunde gehen. Zudem<br />
sind tote oder verletzte <strong>Tier</strong>e am Fuss von<br />
Gebäuden ein gefundenes Fressen für Marder,<br />
Füchse und Katzen, die solche « Futterstellen<br />
» regelmässig aufsuchen.<br />
Bau-Trend zu « Glaspalästen »<br />
Glas liegt derzeit im Trend und ist bei vielen<br />
Architekten ein immer beliebteres Gestaltungselement.<br />
Gerade im urbanen Bereich<br />
werden viele Prestigebauten komplett verglast<br />
gebaut. Aktuelles Beispiel ist der Prime<br />
Tower in Zürich mit seiner durchgehenden<br />
Fassade aus insgesamt 4300 Glasplatten<br />
über eine Gesamthöhe von 126 Metern.<br />
Vor einigen Jahren hat bereits das praktisch<br />
komplett verglaste « Elsässertor » in Basel<br />
Negativschlagzeilen gemacht, weil unzählige<br />
Vögel an den spiegelnden Glasfronten<br />
den Tod gefunden haben (siehe Kasten).<br />
Eine ähnliche Todesfalle könnte der Neubau<br />
des Messezentrums, ebenfalls in Basel,<br />
darstellen. Lange Zeit war in der Architektur<br />
das Vogelsterben an Glasscheiben ein kaum<br />
beachtetes Thema und in der einschlägigen<br />
Literatur über Glasarchitektur praktisch inexistent.<br />
Mit dem zunehmenden Trend hin<br />
zum Bau von « Glaspalästen » drängt sich<br />
eine Auseinandersetzung mit der <strong>Pro</strong>blematik<br />
aber immer mehr auf. Eine intensive<br />
Zusammenarbeit zwischen Vogelschutzorganisationen,<br />
Wissenschaft und Architekten<br />
zur Ausarbeitung lösungsorientierter Ansätze<br />
und Entwicklung neuer Technologien ist<br />
unumgänglich.<br />
Architekten und Behörden<br />
tragen Mitverantwortung<br />
Es ist illusorisch Bauten mit Glasfassaden<br />
zum Schutz der Vögel verbieten zu wollen.<br />
Es kann aber nicht sein, dass gesetzliche Bestimmungen<br />
zum Vogelschutz, die bei einer<br />
Baueingabe zwingend erfüllt sein müssten,<br />
fehlen. Deshalb ist es überaus wichtig, dass<br />
auch vermehrt die Bau- und Verwaltungsbehörden<br />
ihre, letztlich auch ethische, Verantwortung<br />
wahrnehmen. So hatte noch<br />
2006 die Stadt Zürich die Baubewilligung<br />
<strong>Pro</strong><strong>Tier</strong> 3/10<br />
Quelle : pixelio.de<br />
Quelle : Marc Tschudin<br />
Quelle : Marc Tschudin<br />
Quelle : SVS / BirdLife Schweiz<br />
Quelle : pixelio.de<br />
1<br />
Gimpel 2<br />
Star 3<br />
Neuntöter 4<br />
Ringeltaube 5<br />
Bild 1 :<br />
Die <strong>Pro</strong>blematik des<br />
Vogelschlags verschärft<br />
sich, wenn<br />
sich die Zugvögel ab<br />
Mitte August auf den<br />
Weg in den Süden<br />
machen.<br />
Bild 2 & 3 :<br />
Rund eine Million<br />
Vögel werden<br />
jährlich allein in der<br />
Schweiz Opfer der<br />
unsichtbaren Todesfalle<br />
Glas.<br />
Bild 4 & 5 :<br />
Tote oder verletzte<br />
<strong>Tier</strong>e nach einer<br />
Kollision sind ein<br />
gefundenes Fressen<br />
für Marder, Füchse<br />
und Katzen.<br />
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