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ten Falter. Empfohlen werden starke<br />
Insektizide wie Spintor, Pyrethrum<br />
FS und Karate Zeon. Nur so könnten<br />
sich die Bäume wieder erholen. Keine<br />
gute Idee. Erstens lässt sich der<br />
Falter auch damit nicht mehr an sei-<br />
<strong>Pro</strong><strong>Tier</strong> 3/10<br />
ner Ausbreitung hindern, zweitens<br />
leidet die gesamte übrige Flora und<br />
auch die Fauna an der, durch den<br />
chemischen Kampfstoff verursachten<br />
Bodenbelastung, und drittens<br />
besteht wie immer in solchen Fällen<br />
das Risiko der Resistenzbildung.<br />
Ist man den flatternden Neozoen<br />
aus dem Osten also hilflos ausgeliefert<br />
? Tatsache ist : Auch der<br />
immergrüne Buchsbaum der lange<br />
als äusserst robust galt, ist bei<br />
uns eigentlich nicht heimisch. Es<br />
besteht jedoch die Hoffnung, dass<br />
schliesslich gewisse einheimische<br />
Vogelarten oder andere Fressfeinde<br />
doch noch auf den Geschmack<br />
der doch recht grossen Raupe kommen.<br />
Soweit ist es indessen noch<br />
nicht : Gemäss Beobachtungen hätten<br />
schon Meisen und Rotschwänze<br />
Raupen gepickt, sie dann aber wieder<br />
ausgespuckt, sagt Biologin Florine<br />
Leuthardt. Noch sei offen, ob<br />
das daran liegt, dass der Buchs als<br />
Wirtspflanze giftig ist.<br />
Lange kaum sichtbar<br />
Da die Raupen im Innern des Buchsbaums<br />
mit dem Fressen beginnen,<br />
ist der Befall im Anfangsstadium<br />
schwierig zu erkennen. Befallene<br />
Triebe verfärben sich hellbeige. Erst<br />
wenn die Raupen auf ihrer Fresstour<br />
aussen angelangt sind und dichte Gespinste<br />
ziehen, wird der Befall sichtbar.<br />
« Bis es so weit ist, hat sich der<br />
Schädling schon einen Monat lang<br />
durch die Blätter gefressen », sagt<br />
Georg Feichtinger. Wenn nur kleinere<br />
Einzelpflanzen betroffen seien,<br />
könne man die grünen Raupen mit<br />
den dunkelvioletten bis schwarzen<br />
Streifen von Hand ablesen oder mit<br />
einem Wasserstrahl abstreifen und<br />
sie dann verschlossen entsorgen.<br />
Ob einheimische Vögel und andere<br />
potenzielle Fressfeinde auf den<br />
Geschmack des Zünsler kommen, ist<br />
wie gesagt ungewiss. Jüngste Hoffnung<br />
der Forschenden ist eine Raubspinnenart.<br />
Doch sind Erkenntnisse<br />
darüber noch rar. (hpr/mgt) <br />
Merkblatt<br />
Merkblätter mit Bildern zum<br />
Buchsbaumzünsler :<br />
www.ebenrain.ch<br />
oder Telefon 061 552 21 21<br />
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