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Heft 3/2010 - Pro Tier

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ten Falter. Empfohlen werden starke<br />

Insektizide wie Spintor, Pyrethrum<br />

FS und Karate Zeon. Nur so könnten<br />

sich die Bäume wieder erholen. Keine<br />

gute Idee. Erstens lässt sich der<br />

Falter auch damit nicht mehr an sei-<br />

<strong>Pro</strong><strong>Tier</strong> 3/10<br />

ner Ausbreitung hindern, zweitens<br />

leidet die gesamte übrige Flora und<br />

auch die Fauna an der, durch den<br />

chemischen Kampfstoff verursachten<br />

Bodenbelastung, und drittens<br />

besteht wie immer in solchen Fällen<br />

das Risiko der Resistenzbildung.<br />

Ist man den flatternden Neozoen<br />

aus dem Osten also hilflos ausgeliefert<br />

? Tatsache ist : Auch der<br />

immergrüne Buchsbaum der lange<br />

als äusserst robust galt, ist bei<br />

uns eigentlich nicht heimisch. Es<br />

besteht jedoch die Hoffnung, dass<br />

schliesslich gewisse einheimische<br />

Vogelarten oder andere Fressfeinde<br />

doch noch auf den Geschmack<br />

der doch recht grossen Raupe kommen.<br />

Soweit ist es indessen noch<br />

nicht : Gemäss Beobachtungen hätten<br />

schon Meisen und Rotschwänze<br />

Raupen gepickt, sie dann aber wieder<br />

ausgespuckt, sagt Biologin Florine<br />

Leuthardt. Noch sei offen, ob<br />

das daran liegt, dass der Buchs als<br />

Wirtspflanze giftig ist.<br />

Lange kaum sichtbar<br />

Da die Raupen im Innern des Buchsbaums<br />

mit dem Fressen beginnen,<br />

ist der Befall im Anfangsstadium<br />

schwierig zu erkennen. Befallene<br />

Triebe verfärben sich hellbeige. Erst<br />

wenn die Raupen auf ihrer Fresstour<br />

aussen angelangt sind und dichte Gespinste<br />

ziehen, wird der Befall sichtbar.<br />

« Bis es so weit ist, hat sich der<br />

Schädling schon einen Monat lang<br />

durch die Blätter gefressen », sagt<br />

Georg Feichtinger. Wenn nur kleinere<br />

Einzelpflanzen betroffen seien,<br />

könne man die grünen Raupen mit<br />

den dunkelvioletten bis schwarzen<br />

Streifen von Hand ablesen oder mit<br />

einem Wasserstrahl abstreifen und<br />

sie dann verschlossen entsorgen.<br />

Ob einheimische Vögel und andere<br />

potenzielle Fressfeinde auf den<br />

Geschmack des Zünsler kommen, ist<br />

wie gesagt ungewiss. Jüngste Hoffnung<br />

der Forschenden ist eine Raubspinnenart.<br />

Doch sind Erkenntnisse<br />

darüber noch rar. (hpr/mgt) <br />

Merkblatt<br />

Merkblätter mit Bildern zum<br />

Buchsbaumzünsler :<br />

www.ebenrain.ch<br />

oder Telefon 061 552 21 21<br />

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