Heft 3/2010 - Pro Tier

Buchbesprechungen
Auf die Hörner
genommen
Die Kuh ist unser nationales Symbol und allgegenwärtig. Sei
es in der Werbung, in der Ernährung oder in der Politik. Mit
190 Bildern präsentiert der Luzerner Fotograf Emanuel Ammon
in seinem neusten Bildband ein starkes Stück Heimat.
Die ersten Bilder wurden 1976, die letzten im Herbst 2009 gemacht.
In der Schweiz hat es gegen 40 Kuhrassen, 34 davon
bekam er vor die Linse. In Kurzporträts werden die Kühe mit
ihren Bauern vorgestellt. Dabei erfahren wir einiges über die
diversen Charaktere der gewichtigen Vierbeiner, wie viele
Tiere es davon hat und warum Kuh nicht gleich Kuh ist. Obwohl
heute die hornlose Variante längst in der Überzahl ist,
galt Ammons Aufmerksamkeit den stolzen Hornträgerinnen.
Dazu bereiste er die Schweiz vom Bodensee bis Genfersee,
kraxelte in den Alpen und besuchte sowohl konventionelle
wie auch topmoderne Ställe. Es entstand eine Hommage an
die Kuh, die einen Blick in die Zukunft wagt und gleichzeitig
die Vergangenheit aufl eben lässt. So erfahren wir etwa, dass
das Evolèner Rind zur ältesten Rasse zählt und nur 500 Tiere
vorhanden sind, das swissgenetics in der Schweiz über
eine Million Samendosen umsetzt, dass der Kuhfl aden satte
zwei Kilo hat und dass es eine Kuhschule gibt. Kurioses
und Spannendes, Witziges und Nachdenkliches. Wer einmal
eingetaucht ist ins Schweizer Kuhleben, wird nie wieder die
Worte « Dumme Kuh » in den Mund nehmen, denn das ist
nun wirklich eine Mär.
Emanuel Ammon
« Schweizer
KUHLEBEN »
224 Seiten,
CHF 78.–,
Deutsch/Französisch
ISBN :
978-3-9523375-1-6
Aura Fotobuchverlag
Maihofstrasse 39
CH-6004 Luzern
E-Mail : info@aura.ch,
www.aura.ch
Tel 041 429 8 429
Fax 041 429 8 428
Kein Appetit auf
Fleisch
« Diese Geschichte begann nicht als ein Buch. Ich wollte nur
wissen – für mich und für meine Familie – was Fleisch eigentlich
ist. Wo kommt es her ? Wie wird es produziert ? Welche
Folgen hat unser Fleischkonsum für die Wirtschaft, die Gesellschaft
und unsere Umwelt ? Gibt es Tiere, die man bedenkenlos
essen kann ? Gibt es Situationen, in denen der Verzicht
auf Fleisch falsch ist ? Warum essen wir kein Hundefl eisch ?
Was als persönliche Untersuchung begann, wurde rasch sehr
viel mehr als das … » Der Autor Jonathan Safran Foer bringt
es in seinem Vorwort gleich selber auf den Punkt, dies ist
nicht einfach ein weiteres Buch eines seit Jahren bekennenden
Vegetariers, der andere Menschen von seiner Denkweise
überzeugen will.
Immer mehr Menschen schwanken zwischen Fleischgenuss
und Vegetarismus. In einer brillanten Synthese aus
Philo sophie, Literatur, Wissenschaft und eigenen Undercover-
Reportagen bricht Foer in « Tiere essen » eine Lanze für eine
bewusste Wahl. Dabei geht er vor allem der Frage auf den
Grund, was Essen für den Menschen bedeutet. Er hinterfragt
die Geschichten, die wir uns selbst erzählen, um unser Essverhalten
zu rechtfertigen, und die dazu beitragen, dass wir
der Wirklichkeit der Massentierhaltung und deren Konsequenzen
nicht ins Auge sehen. « Tiere essen » besticht durch eine
elegante Sprache, überraschende Denkfi guren und viel Humor.
Foer zeigt ein grosses Herz für menschliche Schwächen,
lässt sich aber in seinem leidenschaftlichen Plädoyer für die
Möglichkeiten ethischen Handelns nicht bremsen. Eine unverzichtbare
Lektüre für jeden Menschen, der über sich und
die Welt – und seinen Platz in ihr – nachdenkt.
Jonathan Safran Foer
« Tiere essen »
400 Seiten, CHF 30.50
ISBN : 978-3-462-04044-9
Verlag Kiepenheuer &
Witsch GmbH & Co. KG
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