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Foto : Archiv EEG<br />
Seltenheit. Haltungsbedingungen<br />
im Zirkus sind, bedingt durch den<br />
Platzmangel, oft miserabel und<br />
entsprechen zuweilen nicht einmal<br />
den Mindestanforderungen des <strong>Tier</strong>schutzes.<br />
Der Circus Knie ist bekanntlich<br />
einer der « Besten ». Aber auch wenn<br />
die äusserlichen Umstände bei Knie<br />
besser sind als bei anderen Zirkussen,<br />
heisst das noch lange nicht,<br />
dass dieses Leben für die Elefanten<br />
optimal ist, denn viele leiden<br />
psychisch.<br />
Lieber Zirkus als Zoo ?<br />
Manche Leute denken ein Leben<br />
im Zirkus sei besser ist als im Zoo,<br />
denn die Elefanten hätten dort wenigstens<br />
Beschäftigung durch <strong>Pro</strong>ben<br />
und Vorführungen. Aber welcher<br />
Elefant in der freien Wildbahn<br />
dreht von sich aus sinnlose Kreise,<br />
steht auf zwei oder gar nur einem<br />
Bein, auf seinem Kopf, oder lässt Tiger<br />
auf seinen Rücken springen ? Im<br />
Zirkus müssen die <strong>Tier</strong>e meist Verrenkungen<br />
und Tricks machen, die<br />
ihrem Knochenbau und ihrem natürlichen<br />
Verhalten widersprechen.<br />
Die Erziehungsmethoden sind oft<br />
brutal. Ohne Elefantenhaken, Elek-<br />
trostab, Ketten oder Schläge geht es nicht. Dies bestätigen die ehrlichen<br />
Trainer alle. Zudem beschränkt sich<br />
die Beschäftigungszeit mit Vorführungen<br />
und <strong>Pro</strong>ben nur auf einen<br />
kleinen Teil des Tages. Den Rest<br />
davon stehen sie herum und langweilen<br />
sich.<br />
Artgerechte Beschäftigung für<br />
einen Elefanten bedeutet : in einer<br />
sozialen Gruppe zu leben, Kälber<br />
aufziehen, nach Futter suchen und<br />
dieses bearbeiten, baden, sich mit<br />
Sand bestreuen und frei bewegen.<br />
Dies kann keine Zirkushaltung bieten.<br />
Langeweile und Abstumpfung<br />
sind die Folge.<br />
Elefanten sind hochsoziale <strong>Tier</strong>e<br />
mit lebenslangen Bindungen.<br />
Manchmal können Elefantinnen eine<br />
starke soziale Beziehung zueinander<br />
knüpfen. Diese werden aber oft<br />
durch die Reiserei bedingt (ein Teil<br />
der Gruppe bleibt im Winterquar-<br />
Elefantenkuh Sabu.<br />
<strong>Pro</strong><strong>Tier</strong> 3/10<br />
Foto : Dubois/Haug<br />
Foto : Dubois/Haug<br />
Elefanten in Knie’s<br />
Kinderzoo Rapperswil.<br />
tier) immer wieder getrennt. Das<br />
verstärkt das gespeicherte traumatische<br />
Erlebnis aus der Kindheit.<br />
Der Fall Sabu<br />
Es scheint, dass sie die Dominanz<br />
der Menschen nicht mehr<br />
so ganz akzeptiert und soll daher<br />
in Knie’s Kinderzoo in Rapperswil<br />
bleiben. Leider entspricht dieser<br />
Zoo nicht den modernen Anforderungen.<br />
Das Aussengehege ist relativ<br />
klein. Wenigstens stehen Bad<br />
und Suhle zur freien Verfügung und<br />
an warmen Tagen dürfen die <strong>Tier</strong>e<br />
ab und zu unter Beobachtung am<br />
See spazieren. Man kann nur hoffen,<br />
dass auch hier neue Erkenntnisse<br />
zur Beschäftigungstherapie<br />
eingesetzt werden, denn Kinderreiten<br />
ist keine artgerechte Beschäftigung,<br />
sondern billiges Amusement<br />
für die Besucher. Positiv ist,<br />
dass Sabu nun nicht mehr Reisen<br />
muss und demzufolge doch etwas<br />
mehr Ruhe hat. Positiv wird sich<br />
auch auswirken, dass sie sich nun<br />
in eine feste Sozialeinheit einfügen<br />
muss. <br />
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