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Foto : pixelio.de/Echino<br />
Kurznachrichten<br />
Harte Zeiten<br />
für Schlangen-<br />
Populationen<br />
der Erde<br />
Langzeitstudien haben gezeigt,<br />
dass Bestände von<br />
Fischen, Vögeln und Amphibien<br />
– hier vor allem von<br />
Fröschen – weltweit stark abnehmen.<br />
Einer nun publizierten<br />
Studie im Fachmagazin<br />
Biology Letters zufolge, trifft<br />
das auch auf Schlangen zu.<br />
Ein Forscherteam um Chris<br />
Reading vom Centre for Ecology<br />
and Hydrology hat 17<br />
Schlangenpopulationen von<br />
Grossbritannien, Frankreich,<br />
Italien, Nigeria und Australien<br />
untersucht. Davon haben<br />
sich in den vergangenen Jahren<br />
nur fünf stabil entwickelt,<br />
elf sind stark rückläufig, nur<br />
eine Population konnte leicht<br />
zunehmen.<br />
Ringelnatter-Populationen<br />
sind in Österreich stabil.<br />
« Wir können tatsächlich<br />
beobachten, dass die Bestände<br />
der meisten <strong>Tier</strong>arten zurückgehen<br />
», meint Heinz Grillitsch,<br />
Biologe und Kurator<br />
der herpetologischen Sammlung<br />
am Naturhistorischen<br />
Museum Wien « Ein Grund<br />
dafür sind sehr schnelle Veränderungen<br />
der Lebensräume.<br />
» Dadurch, dass die Änderungen<br />
in so kurzer Zeit geschehen<br />
– innerhalb von wenigen<br />
Jahrzehnten – gibt es<br />
nicht genügend Zeit für eine<br />
Anpassung. Daher gebe es<br />
heute Aussterbensraten, die<br />
ähnlich hoch sind, wie jene in<br />
den grossen Katastrophenzei-<br />
ten der Erdgeschichte. » Bei<br />
den Amphibien liege sie um<br />
den Faktor 1000 über dem<br />
Durchschnitt der vergangenen<br />
100 000 Jahren.<br />
Verschiedene Gründe für<br />
einzelne Arten<br />
Einen der Hauptgründe für<br />
den starken Rückgang der<br />
Reptilien ist die Veränderung<br />
der Lebensräume der<br />
<strong>Tier</strong>e. Zu den Gewinnern unter<br />
den heimischen Schlangen<br />
zählt die bis zu 180 Zentimeter<br />
lange Äskulapnatter,<br />
die auch immer häufiger in<br />
Häusern und Gärten auftritt<br />
sowie die Ringelnatter.<br />
Doch auch unter den heimischen<br />
Schlangen gehören die<br />
meisten Arten zu den Verlierern.<br />
Ein Grund dafür ist die<br />
Verbauung von Bächen und<br />
Flussläufen. Den Kreuzottern,<br />
die zu den Gebirgsschlangen<br />
gehört, mache die zunehmende<br />
Hitze zu schaffen. pressetext<br />
austria<br />
Illegales<br />
Affenfleisch kommt<br />
auch nach Europa<br />
Experten gehen von<br />
270 Tonnen Bush-Meat<br />
jährlich aus<br />
Rund 270 Tonnen illegales<br />
Bushmeat gelangen jährlich<br />
über die grossen Flughäfen<br />
nach Europa. Eine Studie,<br />
die am Pariser Charles-de-<br />
Gaulle-Airport durchgeführt<br />
wurde, hat zur Beschlagnahme<br />
von rund 190 Kilogramm<br />
illegalem Fleisch<br />
aus verschiedenen afrikanischen<br />
Ländern geführt. Neben<br />
der Gefahr des Imports<br />
von Krankheiten für Mensch<br />
und <strong>Tier</strong> betrifft der illegale<br />
Fleischhandel auch den Artenschutz,<br />
berichtet ein Forscherteam<br />
im Fachmagazin<br />
Conservation Letters.<br />
Der<br />
illegale<br />
Bush-Meat-<br />
Handel<br />
blüht auch<br />
in Europa.<br />
« Wir gehen davon aus, dass<br />
jede Woche etwa fünf Tonnen<br />
von illegalem Bushmeat<br />
über den Pariser Charles-de-<br />
Gaulle-Flughafen in die EU<br />
gebracht werden », so Studien-Koautor<br />
Marcus Rowcliffe<br />
von der Zoological Society<br />
of London. Die während<br />
der Studie beschlagnahmten<br />
Fleischproben stammten von<br />
insgesamt elf verschiedenen<br />
<strong>Tier</strong>arten. « Darunter waren<br />
zwei Arten von Primaten,<br />
zwei verschiedenen Krokodilarten<br />
und drei verschiedenen<br />
Nagetieren von denen zwei<br />
unter Schutz standen. »<br />
Affenfleisch für<br />
Einwanderer<br />
« Die Nachfrage nach Bush-<br />
Meat – vor allem nach Affenfleisch<br />
– ist vor allem unter<br />
den Einwanderern sehr<br />
gross », so Rowcliffe. Ein<br />
vier Kilogramm schwerer Affe<br />
kostet umgerechnet etwa 100<br />
Euro. Am lokalen Markt in Kamerun<br />
schlägt sich ein Affe<br />
mit etwa fünf Euro zu Buche.<br />
« Die <strong>Pro</strong>dukte werden nicht<br />
nur zum persönlichen Verzehr<br />
importiert, sondern es<br />
gibt mittlerweile einen lukrativen<br />
Handel damit », erklärt<br />
Rowcliffe. Der Preis stilisiere<br />
das Fleisch zu einem<br />
Statussymbol hoch.<br />
« Basierend auf den Daten der<br />
insgesamt 29 untersuchten<br />
Flugankünfte in Paris haben<br />
wir die Zahl hochgerechnet<br />
und sind dabei zum Schluss<br />
gekommen, dass jährlich 273<br />
Tonnen dieses Fleisches über<br />
den Pariser Flughafen ins<br />
Land gelangen ». Rowcliffe<br />
betont gegenüber pressetext,<br />
dass er und seine Kollegen<br />
über diese grosse Menge an<br />
illegalem Fleisch erstaunt<br />
waren. « Da es bisher keine<br />
Studien darüber gab,<br />
basierten alle Angaben auf<br />
Schätzungen. »<br />
Mehrere Untersuchungen<br />
notwendig<br />
Aufgrund des kurzen Untersuchungszeitraums<br />
meinen<br />
die Forscher, dass weitere<br />
Studien notwendig sind. Zudem<br />
sollte die Kontrolle ausgeweitet<br />
werden. « Wir nehmen<br />
an, dass aufgrund der<br />
relativ geringen Strafen und<br />
dem mangelnden Engagement<br />
der illegale Handel<br />
blüht », so Rowcliffe. pressetext<br />
austria<br />
Mäuse und Hunde<br />
riechen Krankheiten<br />
Geruchsforscher :<br />
« <strong>Tier</strong>e mit guter Nase<br />
erkennen die meisten<br />
Moleküle »<br />
Mäuse, Ratten und auch Hunde<br />
schaffen es, nach entsprechendem<br />
Training gefährliche<br />
Krankheiten zu erschnüffeln.<br />
Dank dieser Fähigkeit könnte<br />
man eine Ausbreitung von<br />
Seuchen leichter verhindern.<br />
« So lassen sich sogar in freier<br />
Natur Krankheiten wie etwa<br />
<strong>Pro</strong><strong>Tier</strong> 3/10 29<br />
Foto : Anne-Lise Chaber<br />
Foto : aboutpixel.de/Bounce<br />
Hundeschnauze :<br />
Erkennt fast alle chemischen<br />
Verbindungen.