PErsPEktiVEn - SRH Zentralklinikum Suhl
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PeRSPektIven 3/2010 | eInblIck <strong>SRH</strong> ZentRalklinikuM SuHl<br />
kAtHeteR StAtt SkAlPell<br />
Iv <strong>SRH</strong> Magazin<br />
MyoMeMBoliSation VeRSPRicHt ScHnelle GeneSunG<br />
dr. med. oliver Heine, chefarzt der klinik für frauenheilkunde und Geburtsmedizin<br />
Myome sind kleine Muskelknoten in der<br />
Gebärmutterwand. bisher wurden sie<br />
medikamentös oder operativ behandelt.<br />
Seit frühjahr dieses Jahres bieten die<br />
klinik für frauenheilkunde und Geburtsmedizin<br />
und die angiologische Abteilung<br />
am <strong>SRH</strong> <strong>Zentralklinikum</strong> <strong>Suhl</strong> ein<br />
schonendes verfahren ohne operation<br />
an: die sogenannte Myomembolisation.<br />
Etwa jede dritte Frau hat ein oder mehrere<br />
Myome – oft ohne es zu ahnen. Diese<br />
können Blutungsstörungen, Unterbauchschmerzen<br />
und Unfruchtbarkeit verursachen.<br />
Myome sind und bleiben gutartig.<br />
Während bei Frauen mit Kinderwunsch<br />
vorwiegend das minimalinvasive laparoskopische<br />
Verfahren der Myomenukleation<br />
angewendet wird, bei der die Knoten<br />
aus der Gebärmutter entfernt<br />
werden, galt bei abgeschlossener Fami-<br />
lienplanung bisher die Entfernung der<br />
Gebärmutter (Hysterektomie) als Standardmethode.<br />
Erst seit Kurzem beginnt<br />
sich in Deutschland ein neues Verfahren<br />
– eine sanfte Alternative zum Skalpell<br />
– durchzusetzen: die intraarterielle<br />
Transkatheterembolisation oder Myomembolisation.<br />
Sie garantiert einen Erhalt<br />
der Gebärmutter, was dem Wunsch vieler<br />
Frauen nachkommt.<br />
Ihr Vorteil: Sie wird ohne „Narkose<br />
und Skalpell“, das heißt ohne Öffnung<br />
des Bauchraumes und damit ohne das<br />
Risiko eines Blutverlusts durchgeführt.<br />
Weitere Pluspunkte sind der sehr kurze<br />
stationäre Krankenhausaufenthalt, eine<br />
rasche Genesung und ein insgesamt geringeres<br />
Risiko als bei Operationen.<br />
Auch die bisher erzielten Ergebnisse<br />
sind vielversprechend: Die Ansprechraten<br />
bei Blutungsstörungen liegen bei 85<br />
bis 94 Prozent, eine Reduktion des Uterus-<br />
und Myomvolumens mit entsprechendem<br />
Rückgang der Beschwerden<br />
gelingt in bis zu 80 Prozent der Fälle.<br />
interdisziplinäre Zusammenarbeit<br />
Seit Frühjahr dieses Jahres bietet die<br />
Klinik für Frauenheilkunde und Geburtsmedizin<br />
am <strong>SRH</strong> <strong>Zentralklinikum</strong><br />
<strong>Suhl</strong> in enger Zusammenarbeit mit der<br />
angiologischen Abteilung thüringen weit<br />
dieses schonende Verfahren ohne<br />
Ope ration an. Seit seiner Einführung<br />
konnten hier bereits die ersten positiven<br />
Erfahrungen gesammelt werden.<br />
Wie Chefarzt Dr. med. Oliver Heine<br />
erklärt, liegt der größte Vorteil für die<br />
Patientinnen darin, dass ohne Narkose<br />
und Operation in sehr viel kürzerer Zeit<br />
wesentlich effektiver und schonender<br />
behandelt werden kann. Nicht anwenden<br />
lässt sich das Verfahren in der<br />
Schwangerschaft, bei Entzündungen im<br />
Becken, bei Verdacht auf bösartige Erkrankungen<br />
der Gebärmutter und Kontrastmittelallergien.<br />
Außerdem sollte die<br />
Familienplanung abgeschlossen sein.<br />
Mit dem neuen Verfahren lassen<br />
sich Myome bis zu einer Größe von<br />
zehn Zentimetern Durchmesser behandeln.<br />
Über einen Katheter, der in ein<br />
Gefäß der Leistenregion eingeführt und<br />
unter Röntgen-Durchleuchtung nahe<br />
beim Knoten platziert wird, werden<br />
Kunststoffkügelchen eingeschwemmt,<br />
die die Blutgefäße am Myom gezielt<br />
verstopfen. Die Myome trocknen dadurch<br />
aus und verringern ihr Volumen.<br />
Der Eingriff erfolgt meistens in Lokalanästhesie.<br />
Die mit dem Gefäßverschluss eintretenden<br />
Schmerzen erfordern eine<br />
entsprechende Schmerzbehandlung in<br />
den ersten 24 bis 48 Stunden nach<br />
dem Eingriff. Aus diesem Grund werden<br />
die meisten Patientinnen kurzzeitig<br />
stationär aufgenommen. In der Mehrzahl<br />
der Fälle sind die Frauen nach ein<br />
bis zwei Wochen wieder arbeitsfähig.<br />
Sie spüren eine erhebliche Besserung<br />
der Symptome und damit auch ihrer<br />
Lebensqualität.