23.06.2013 Aufrufe

PErsPEktiVEn - SRH Zentralklinikum Suhl

PErsPEktiVEn - SRH Zentralklinikum Suhl

PErsPEktiVEn - SRH Zentralklinikum Suhl

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

<strong>PErsPEktiVEn</strong> 3/2010 | wissEnschaft<br />

strahlEnd hEilEn<br />

TuMorzeLLen unTer beschuss<br />

linearbeschleuniger sind die haupttherapiegeräte in der<br />

strahlenbehandlung: ihre strahlung soll tumorzellen vernichten<br />

und gesundes gewebe möglichst schonen. bis Ende<br />

september ersetzt das srh wald-klinikum gera das ältere<br />

von zwei geräten durch ein modernes – und ist damit auf<br />

dem neuesten stand der technik.<br />

Die Patientin liegt auf dem Rücken, die Arme über dem Kopf<br />

verschränkt, ein Stützkissen hilft ihr, nahezu reglos zu verharren.<br />

Linien auf der linken Brust zeigen die Bestrahlungsfelder<br />

an, auf die nun – schmerzlos und unsichtbar – im Linearbeschleuniger<br />

erzeugte ultraharte Röntgenstrahlung trifft. Die<br />

Strahlen dringen durch die Haut bis ins Gewebe vor, aus dem<br />

vor Kurzem ein Mammakarzinom entfernt wurde. Etwa alle<br />

15 Sekunden schwenkt der Beschleunigerkopf computergesteuert<br />

in eine andere Position. Das Zielgebiet bleibt dabei<br />

gleich, der Wechsel stellt jedoch sicher, dass nicht immer<br />

dasselbe gesunde Gewebe mit bestrahlt wird.<br />

Nebenan überwachen ein Medizinphysiker und zwei<br />

medizinisch-technische Radiologieassistentinnen (MTRA) den<br />

Vorgang. Nach zwei Minuten und fünf Positionswechseln ist<br />

die heutige Behandlung beendet.<br />

eine wirkungsvolle Kombination<br />

Neben Operation und medikamentöser Therapie ist die Strahlentherapie<br />

die dritte klassische Säule der Tumorbehandlung.<br />

Wie bei einer Operation handelt es sich dabei um ein lokales<br />

Verfahren, das Tumoren zerstört, verkleinert oder – kombiniert<br />

mit den anderen Methoden – ein Wiederauftreten kranker<br />

Zellen verhindert. Ziel der Strahlentherapie kann es aber<br />

auch sein, bestimmte Krankheitssymptome wie Knochenschmerzen<br />

oder tumorbedingte Nervenausfälle zu lindern.<br />

„Häufig lässt sich dank dieser Methode selbst bei fortgeschrittener<br />

Tumorerkrankung das betroffene Organ erhalten“, erklärt<br />

Dr. Jürgen Füller, Chefarzt der Klinik für Strahlentherapie/Radioonkologie<br />

am <strong>SRH</strong> Wald-Klinikum Gera.<br />

Denn moderne Linearbeschleuniger (siehe Kasten) bestrahlen<br />

kranke Zellen mit großer Genauigkeit. Da Tumorgewebe<br />

in der Regel strahlenempfindlicher als Normalgewebe<br />

ist, gelingt es dank entsprechender Techniken, das gesunde<br />

Gewebe weitgehend zu schonen. Zudem eignet sich die<br />

Strahlentherapie für fast alle Tumorarten, auch wenn manche<br />

strahlenunempfindlicher sind als andere.<br />

Das Team der Strahlenklinik versorgt ambulant und stationär<br />

jährlich rund 1.300 Patienten, die an bösartigen Tumoren<br />

leiden, und etwa 600 Patienten mit gutartigen Erkrankungen.<br />

„Am häufigsten behandeln wir Brust-, Prostata- und Lungentumoren“,<br />

erläutert Füller. Bis zu 150-mal pro Tag kommen<br />

die beiden Linearbeschleuniger zum Einsatz.<br />

6 srh Magazin<br />

dr. Jürgen füller vor<br />

einem der beiden<br />

linear beschleuniger des<br />

srh wald-klinikums gera<br />

Pd dr. med. habil. Jürgen füller hat von 1976 bis 1982 an der<br />

friedrich-schiller-universität (fsu) Jena Medizin studiert. während<br />

seiner facharztausbildung zum radiologen Mitte der 1980er-Jahre<br />

promovierte er und habilitierte 1992 im fach strahlentherapie.<br />

im selben Jahr übernahm er eine stelle als oberarzt an der klinik für<br />

strahlentherapie der fsu, 1997 wurde er dort zum leitenden<br />

oberarzt ernannt. seit 1. März 2010 ist er chefarzt der klinik für<br />

strahlentherapie/radioonkologie im srh wald-klinikum gera.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!