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PErsPEktiVEn - SRH Zentralklinikum Suhl

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wenn antonio gerade mal nicht fußball spielt, radelt er mit seinem cousin david um die wette.<br />

radfahren fördert den gleichgewichtssinn und hat daher auch einen therapeutischen nutzen.<br />

der fußball ist eines seiner lieblingsspielzeuge. im wM-Endspiel hat er natürlich den spaniern die<br />

daumen gedrückt.<br />

kurzschluss iM hirn<br />

circa fünf bis zehn Prozent aller Menschen erleiden einmal im Leben einen epi-<br />

leptischen Anfall – am häufigsten vor dem siebten oder nach dem 65. Lebens-<br />

jahr. Meist kündigen sich diese unkontrollierbaren zuckungen durch ein „Vorge-<br />

fühl“ (Aura) an, etwa durch ein pelziges Gefühl, Kribbeln oder Gänsehaut, aber<br />

auch durch hautrötungen und herzrasen. bei anderen epilepsieformen werden<br />

Patienten sofort bewusstlos und fallen in einen Krampfzustand, der in der regel<br />

jedoch von alleine nach etwa fünf Minuten abklingt.<br />

schlafmangel, Medikamente und Drogen (Alkohol) können diese fehlgesteuerten<br />

elektrischen entladungen im hirn auslösen. Treten sie ohne solche auslösenden<br />

Faktoren auf, liegen möglicherweise besondere genetische Dispositionen, stoff-<br />

wechselstörungen oder strukturstörungen des hirns vor. zur Therapie stehen<br />

dem Arzt zahlreiche Präparate zur Auswahl. in machen Fällen helfen auch psycho-<br />

therapeutische Verfahren. Dadurch lernen die betroffenen, Anfälle aus eigener<br />

Kraft abzuwenden, beispielsweise indem sie bei den ersten Anzeichen ihre<br />

Aufmerksamkeit gezielt auf bestimmte Dinge umlenken. in der Fachliteratur<br />

wird von einem Klarinettisten berichtet, der sich in dieser situation immer den<br />

Fudschijama vorstellt – ein bild aus der zeit seiner hochzeitsreise.<br />

MEnschEn | <strong>PErsPEktiVEn</strong> 3/2010<br />

diese therapierbar ist, nimmt ihnen die<br />

quälende Unsicherheit. Alle drei fühlen<br />

sich in Neckargemünd in besten Händen.<br />

In regelmäßigen Abständen soll sich<br />

Antonio dort vorstellen und weiter behandeln<br />

lassen. Im nächsten Frühjahr ist<br />

geplant, Antonio in eine Forced-Use-Therapie<br />

einzubinden, bei der die gesunde<br />

Hand zeitweise ruhiggestellt wird und<br />

die Kinder lernen sollen, gezielt die<br />

Muskeln der gelähmten Hand zu benutzen<br />

(s. Ausgabe 1/2007, S. 5). Seine Mutter<br />

ist vom Konzept der Klinik überzeugt:<br />

„Das Team hier fördert und<br />

motiviert Antonio nach Kräften. Er ist<br />

viel selbstständiger, traut sich mehr zu<br />

und sagt öfter: ‚Mama, das schaff’ ich allein.‘<br />

Stolz hat er mir vor Kurzem gezeigt,<br />

was er schon alles kann. Er ist sogar ein<br />

Stück weit die Kletterwand hinaufgestiegen.“<br />

Mit dieser neuen Zuversicht gehen<br />

Antonio und seine Eltern die nächsten<br />

Aufgaben an. Nach den Ferien kommt<br />

der Sechsjährige in die Schule. Und<br />

wenn er sich weiter so positiv entwickelt,<br />

geht es vielleicht im nächsten Jahr<br />

nach Spanien ans Meer. Denn Antonio<br />

ist eine richtige Wasserratte.<br />

GeorG hAiber<br />

srh Magazin 15

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