PErsPEktiVEn - SRH Zentralklinikum Suhl
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<strong>PErsPEktiVEn</strong> 3/2010 | wissEnschaft<br />
EinE kronE für das kniE<br />
das kniegelenk verbindet unter- und oberschenkelknochen.<br />
die Enden der knochen sind<br />
mit knorpel überzogen. dieser dient als<br />
gleitoberfläche und federt die bewegung der<br />
knochen gegeneinander ab.<br />
Mithilfe des signature-Verfahrens lässt sich die funktionsfähigkeit<br />
arthritisch geschädigter kniegelenke wiederherstellen.<br />
die Methode besticht durch ihre genauigkeit und sicherheit.<br />
Europaweit wird sie nur in sechs kliniken angewendet, eine<br />
davon ist das srh klinikum karlsbad-langensteinbach.<br />
Das Knie ist das größte und kräftigste Gelenk im menschlichen<br />
Körper. Trotz seiner anatomischen Stabilität und seines enormen<br />
Bewegungsumfangs ist es das Körperteil, das uns am<br />
meisten zu schaffen macht. Betroffen sind vor allem Spitzensportler<br />
und ältere Menschen. Jahr für Jahr verletzen sich<br />
bundesweit etwa 100.000 Menschen an den Kreuzbändern,<br />
rund 300.000 Menisken werden operiert. Die meisten Kniebeschwerden<br />
entstehen jedoch aufgrund von altersbedingtem<br />
Verschleiß. Eine solche Degeneration des Knieknorpels kann<br />
schon im Alter von 20 Jahren einsetzen, bei jedem zweiten<br />
30-Jährigen ist dieser Abbau bereits nachweisbar. Und er<br />
schreitet mit zunehmendem Alter weiter voran. „Dabei handelt<br />
es sich um einen natürlichen Verschleißvorgang – ähnlich<br />
dem Abrieb beim Autoreifen“, erläutert Privatdozent Dr. Jan<br />
Zöllner, Chefarzt Orthopädie/Traumatologie am <strong>SRH</strong> Klinikum<br />
Karlsbad-Langensteinbach. Als Folge der Knorpelschädigung<br />
kann es bei Belastung zu einem schmerzhaften Kontakt der<br />
Knochen miteinander kommen. Mediziner sprechen von<br />
Knie-Arthrose (siehe Infografik).<br />
8 srh Magazin<br />
neue unD GenAue oPerATionsMeThoDe<br />
Mit der zeit nutzt sich der knorpel ab,<br />
besonders ausgeprägt ist der Verschleiß bei<br />
hochleistungssportlern und älteren Menschen.<br />
irgendwann können schmerzen auftreten,<br />
und eine operation ist unumgänglich.<br />
Eine neue knieprothese aus Metall<br />
ersetzt den knorpel. das kniegelenk<br />
lässt sich wieder schmerzfrei<br />
bewegen.<br />
Nehmen die Schmerzen überhand, ist ein chirurgischer<br />
Eingriff angeraten. „Etwa 300 solcher Operationen führen wir<br />
im Jahr durch, 90 Prozent aufgrund von altersbedingter Arthrose<br />
im Kniegelenk. Der klassische Patient ist Mitte 60 oder älter.<br />
Etwa 15 bis 30 Prozent der Eingriffe sind Sportverletzungen<br />
und unfallbedingten Brüchen geschuldet“, sagt Zöllner.<br />
ein rollgleitgelenk, das sitzt<br />
Der Kniespezialist setzt bei diesen Operationen auf das Signature-Verfahren.<br />
Die Methode ähnelt vom Prinzip her dem<br />
Fertigen und Anpassen einer Zahnkrone: Der abgenutzte<br />
Knorpel wird durch eine Metallprothese ersetzt, die auf den<br />
Millimeter genau zwischen Ober- und Unterschenkelknochen<br />
platziert wird. Sie ermöglicht, dass das Kniegelenk wieder<br />
schmerzfrei und mit großer funktioneller Beweglichkeit<br />
belastet werden kann.<br />
Zunächst wird das geschädigte Knie mithilfe eines Magnetresonanz-Tomografen<br />
(MRT) untersucht. Ein spezielles Computerprogramm<br />
kann die MRT-Aufnahmen einlesen und das Knie<br />
am Monitor dreidimensional abbilden. „Das Elegante an diesem<br />
Verfahren ist, dass wir das Ausmaß des Knorpelschadens<br />
exakt vermessen können. Die Schablone zum Anpassen des<br />
Implantats sowie das Implantat selbst können wir virtuell am<br />
Computer entwerfen“, erklärt Zöllner. Die Schablone dient dazu,<br />
die korrekte Größe des Implantats zu ermitteln und dieses im