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Gegen Alle - Zahnärztekammer Niedersachsen

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Guido<br />

Westerwelle<br />

Westerwelle will<br />

Gesundheitsreform zum<br />

Wahlkampfthema machen<br />

FOTO: ZKN-ARCHIV<br />

FDP-Chef Guido Westerwelle<br />

will die Gesundheitsreform<br />

im nächsten<br />

Bundestagswahlkampf zum<br />

Thema machen. »<strong>Alle</strong> Abgeordneten<br />

von Union und SPD,<br />

die dieser Reform zugestimmt<br />

haben, werden sich nicht herausreden<br />

können. Wir werden<br />

im nächsten Wahlkampf in jedem<br />

Wahlkreis deutlich machen,<br />

wem die Bürger diesen<br />

Murks zu verdanken haben«, sagte<br />

Westerwelle dem »Münchner Merkur«<br />

(3.2.2007).<br />

Gleichzeitig bekräftigte der Parteichef<br />

seine Absicht, die Gesundheitsreform<br />

notfalls vor Gericht zu Fall zu<br />

bringen. »Wir behalten uns eine Klage<br />

beim Bundesverfassungsgericht vor«,<br />

sagte Westerwelle. In den nächsten<br />

Monaten würden dazu die rechtlichen<br />

Schritte geprüft. Zur Begründung verwies<br />

der FDP-Politiker auf die Einbeziehung<br />

der privaten Krankenversicherung:<br />

»Die Eingriffe bei den Privatversicherten,<br />

die einer Enteignung gleich<br />

kommen, halte ich für verfassungsrechtlich<br />

bedenklich.«<br />

Auch die Verabschiedung der Reform<br />

im Bundestag sei rechtlich zu beanstanden:<br />

»Das Gesetzgebungsverfahren<br />

wurde ganz eindeutig behindert«,<br />

sagte Westerwelle und verwies<br />

auf kurzfristig eingereichte Änderungsanträge.<br />

»Das ist eine Verletzung<br />

der Rechte des Parlaments, weil vielen<br />

Abgeordneten keine ausreichende Zeit<br />

mehr blieb für eine umfassende Prüfung.«<br />

www.facharzt.de, 3.2.2007 ●<br />

Augen zu und durch!<br />

Hoppe: Reform hat völlig<br />

falsche Grundausrichtung<br />

Intensive Information der Patienten<br />

notwendig<br />

Reform ist eine Zumutung<br />

für alle, die im Ge-<br />

»Diese<br />

sundheitswesen tätig sind.<br />

Der Machterhalt ist den Politikern der<br />

Koalition offensichtlich wichtiger als<br />

ihre Verantwortung für eine gute medizinische<br />

Versorgung der Bevölkerung«,<br />

kommentierte Bundesärztekammer-Präsident<br />

Prof. Dr. Jörg-Dietrich<br />

Hoppe die heutige Verabschiedung<br />

des GKV-Wettbewerbsstärkungsgesetzes<br />

im Deutschen Bundestag.<br />

»Auch wenn wir dank der Unterstützung<br />

durch die vielen Demonstrationen<br />

und Proteste der Ärztinnen und<br />

Ärzte auf eine Schadensbegrenzung<br />

haben hinwirken können, hat die Reform<br />

doch eine völlig falsche Grundausrichtung.<br />

Denn unser Gesundheitswesen<br />

wird sukzessive in ein staatlich gelenktes<br />

System mit Zuteilungsmedizin<br />

und Wartelisten umgewandelt, wenn<br />

die Mechanismen des GKV-WSG zu<br />

wirken beginnen. Die beabsichtigte so<br />

genannte Marktbereinigung im ambulanten<br />

und stationären Sektor gefährdet<br />

die flächendeckende und wohnortnahe<br />

Versorgung der Patienten. Besonders<br />

ältere Menschen und Familien mit<br />

Kindern in ländlichen <strong>Gegen</strong>den werden<br />

dadurch vor enorme Probleme gestellt«,<br />

sagte Hoppe.<br />

Die Koalition habe die große Chance<br />

vertan, generationengerechte und demografiefesteFinanzierungsstrukturen<br />

in der gesetzlichen Krankenversicherung<br />

zu schaffen. Daran ändere<br />

auch die beschlossene Erhöhung des<br />

Bundeszuschusses nichts, dessen Finanzierung<br />

noch längst nicht gesichert<br />

sei. »Nach wie vor ist zu befürchten,<br />

dass die Zuschüsse und die staatliche<br />

Beitragsfestsetzung durch kurzfristige<br />

politische Erwägungen bestimmt werden<br />

und nicht von der Notwendigkeit,<br />

ausreichend Mittel zur Finanzierung<br />

des medizinischen Fortschritts bereitzustellen.«<br />

Geradezu grotesk sei es deshalb,<br />

wenn nun das demografiefeste<br />

Modell der privaten Krankenversiche-<br />

rung Schritt für Schritt der gesetzlichen<br />

Krankenversicherung angeglichen<br />

werde, um den Weg für eine<br />

staatliche Einheitskasse frei zu machen,<br />

kritisierte Hoppe.<br />

»Aus all diesen Gründen ergibt sich<br />

die Notwendigkeit, die Bürgerinnen<br />

und Bürger weiter umfassend über die<br />

Folgen der Reform zu informieren. Deshalb<br />

werden wir mit allen ärztlichen<br />

Organisationen die Gespräche darüber<br />

fortführen, wie wir auch nach der Verabschiedung<br />

des Gesetzes gemeinsam<br />

eine intensive Information der Patienten<br />

gewährleisten und durch eben diese<br />

Aufklärung den notwendigen Druck<br />

auf die Politik aufrechterhalten können.<br />

Es wird keine Zeit gesundheitspolitischen<br />

Stillhaltens geben«, sagte<br />

Hoppe. med-dent-magazin, 2/2007 ●<br />

FDP: Gesundheitsreform<br />

sprengt Steinbrücks Finanzplanung<br />

Die durch die Gesundheitsreform<br />

entstehende finanzielle Belastung<br />

ist nach Meinung der FDP-<br />

Finanzpolitikerin Claudia Winterstein<br />

nicht mit der Haushaltslage des Bundes<br />

vereinbar »Die dem Haushaltsausschuss<br />

vorgelegte Übersicht der finanziellen<br />

Auswirkungen der Gesundheitsreform<br />

ergibt bis zum Jahr 2016 eine<br />

Mehrbelastung des Haushaltes von<br />

76,5 Milliarden Euro«, warnte sie am<br />

1.2.2007 in Berlin.<br />

Dieser Betrag sei in keiner Weise im<br />

Haushalt oder in der Finanzplanung<br />

gedeckt. »Angesichts dieser Belastungen<br />

kann Bundesfinanzminister Steinbrück<br />

seine Finanzplanung vergessen«,<br />

erklärte Winterstein. Der Beschluss der<br />

Koalition, die Vorlage sei mit der Haushaltslage<br />

des Bundes vereinbar, sei reiner<br />

Hohn. www.facharzt.de, 1.2.2007 ●<br />

3 | 2007 · ZKN MIT TEILUNGEN · 141

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