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Gegen Alle - Zahnärztekammer Niedersachsen

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Zähne dienen auch der Schönheit<br />

Ästhetische Zahnheilkunde einmal anders<br />

Die Entwicklung der Zahnmedizin von der Reparaturmedizin hin zur Prophylaxe und Sanierung<br />

schließt auch das Verlangen nach einem schönen oralen Bereich mit ein. Schöne Lippen,<br />

schöne Zähne sind »in«. Neue Materialien und neue Techniken haben uns Zahnmedizinern<br />

hier ein Betätigungsfeld eröffnet.<br />

Der Begriff Ȁsthetische<br />

Zahnheilkunde« hatte in<br />

den achtziger Jahren noch<br />

Kopfschütteln hervorgerufen<br />

oder war zumindest<br />

belächelt worden. Die Ansprüche der<br />

Patienten an ein harmonisches Aussehen<br />

sind gestiegen und es stehen Behandlungsmethoden<br />

zur Verfügung<br />

diese zu befriedigen. Dazu gehört auch<br />

die plastische Parodontaltherapie.<br />

Mit diesem Problemkreis befasste<br />

sich die Fortbildungsveranstaltung der<br />

Bezirksstelle der <strong>Zahnärztekammer</strong><br />

<strong>Niedersachsen</strong> am 10. Februar 2007 in<br />

Göttingen.<br />

Der Referent Herr Dr. B. Ehmke aus<br />

Münster versprach einen interessanten<br />

Vortrag über »Rezessionsdeckungen<br />

mit Bindegewebstransplantaten«.<br />

Er hatte nicht zuviel versprochen:<br />

Über die Diagnostik, Klassifizierung<br />

der Rezessionen, die verschiedenen<br />

Techniken der Behandlung bis zu Komplikationen<br />

und Erfolgsaussichten<br />

spannte sich der Bogen des Vortrages,<br />

Dr. Ehmke in der Diskussion<br />

der mit eigenen OP-Farbbildern<br />

und Filmen untermauert<br />

wurde.<br />

Aufgrund höherer Flexibilität<br />

beim Schneiden bevorzugt<br />

der Referent runde<br />

Skalpellhalter mit Klinge 15 c<br />

der Fa. Martin. Auch hierbei<br />

gibt es Unterschiede, die<br />

zierlichste sollte gewählt<br />

werden. Monofiles und multifiles<br />

Nahtmaterial ist im<br />

Gebrauch neben Seide, wobei<br />

eine Fadenstärke 6/0<br />

nicht unterschritten werden<br />

sollte. Rückstichnadeln<br />

sind erfolgreicher als Rundstichnadeln,<br />

da die ersteren schneiden und sich im<br />

Halter nicht drehen. Eine Lupenbrille<br />

bis 3,5-fache Vergrößerung ist für den<br />

Parodontalchirurgen ausreichend.<br />

Die Techniken der Rezessionsdeckung<br />

sind<br />

1. Verschiebelappen<br />

2. Bindegewebstransplantate<br />

3. Gingivatransplantate<br />

Berechnung der Transplantatgröße<br />

FOTOS: B. ERZBERGER<br />

4. Gesteuerte Geweberegenerationen<br />

Die Vor- und Nachteile der oben genannten<br />

Techniken wurden erläutert,<br />

wobei dem Bindegewebstransplantat<br />

der Vorzug gegeben wurde. Letzteres<br />

führt zu ästhetisch schönen Ergebnissen.<br />

Ihm wird aber ein Entnahmetrauma<br />

am Gaumen nachgesagt.<br />

Aber auch Bindegewebstransplantate<br />

sind auf verschiedene Art zu plazieren,<br />

wobei die Envelope-Technik die<br />

atraumatischste und erfolgversprechendste<br />

ist: Eine künstliche Zahnfleischtasche<br />

wird an dem befallenen<br />

Zahn präpariert, in diese wird das gewonnene<br />

Transplantat hineingesteckt<br />

und befestigt. Die Ausdehnung des<br />

Transplantates addiert sich aus der<br />

Breite der zu deckenden Zahnwurzel<br />

(zum Beispiel drei Millimeter) plus je<br />

vier Millimeter rechts und links davon,<br />

plus eine geringe Sicherheitszone. Für<br />

einen Einzelzahn können das zwischen<br />

12 und 15 mm sein. Durch Anlegen einer<br />

PA-Sonde, geführt durch die tunnellierte<br />

Gingiva (siehe Foto oben), lässt<br />

sich die Ausdehnung mittels der Mar-<br />

3 | 2007 · ZKN MIT TEILUNGEN · 191

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