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PDF-Datei des Aufsatzes - Bibliothek für Bildungsgeschichtliche ...

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Schulprogramme – Geschichte und Bedeutung 183<br />

erfolgen soll, ob durch die Post oder auf der Eisenbahn oder durch Vermittlung einer<br />

namhaft zu machenden Sortiments-Buchhandlung am Orte <strong>des</strong> Empfängers; in letzterem<br />

Falle hat dieser sich über das Porto mit der betr. Buchhandlung zu verständigen.<br />

6. Zur Deckung der Kosten (Localmiethe, Portoausgaben, Druckkosten, Verpackungswesen<br />

u.s.w.) hat jede Schule, Universität und <strong>Bibliothek</strong>, welche sich an dem Pro -<br />

gramm austausch betheiligt, einen jährlichen Beitrag von vorläufi g 9 Mk. an die Teubner’sche<br />

Verlagshandlung zu zahlen. Nach den im ersten Jahre gemachten Erfahrungen<br />

wird der zu leistende Betrag defi nitiv normirt.<br />

7. Die Programme werden künftig alle in gleichem Format gedruckt. Sobald dasselbe<br />

defi nitiv festgestellt ist, wird die Teubner’sche Verlagshandlung eine Formatprobe an<br />

alle Lehranstalten versenden.“ 56<br />

Fortan mussten „Stadtverordnetenversammlungen wie Gemeindevertretungen<br />

[…] <strong>für</strong> die von den Gemeinden unterhaltenen höheren Schulen, wenigstens<br />

was die Bei lagen der Jahresberichte betrifft, je<strong>des</strong> Jahr bei der Etatberatung<br />

aufs neue Stellung nehmen“. 57 Es verwundert daher nicht, dass es Kommunen<br />

gab, die nun keine Mittel mehr bewilligten. So wurde zum Beispiel um<br />

1900 in der Berliner Stadtverordnetenversammlung die fi nanzielle Förderung<br />

gestrichen, weil die Meinung vorherrschte, dass der wissenschaftliche Wert<br />

<strong>des</strong> Durchschnitts der Programme so gering sei, dass sich die Kosten nicht<br />

lohnten. 58 Andererseits besteht der – anhand der Gesamtproduktion an wissenschaftlichen<br />

Abhandlungen zukünftig noch zu verifi zierende – Eindruck,<br />

dass die Schulen diese Arbeitserleichterung zunächst nicht oder nur zögerlich<br />

annahmen, die Zahl der Abhandlungen vielmehr bis 1900 kontinuierlich weiter<br />

anstieg, um dann bis 1914 zurückzugehen. 59<br />

3.3 Verzicht auf Einladungen zu öffentlichen Prüfungen<br />

Während Wert oder Unwert der Abhandlungen im 19. Jahrhundert heftig<br />

umstritten waren und im Zusammenhang mit dem Aufbewahrungsproblem<br />

der zur Massenerscheinung ausgewachsenen Schulprogramme zahlreiche Lö-<br />

56 Erlass vom 26.04.1875, veröffentlicht in: Zentralblatt, Jg. 17 (1875), S. 635 – 638, hier S. 637 f.<br />

57 Ullrich: Programmwesen (wie Anm. 21), S. 81.<br />

58 Ein Widerspruch zu dieser Einschätzung fi ndet sich u. a. bei: Paulsen: Der höhere Lehrerstand<br />

(wie Anm. 37).<br />

59 Ergebnis einer (vorläufi gen) Auszählung – auf der Grundlage von Kössler, Franz: Verzeichnis<br />

von Programm-Abhandlungen deutscher, österreichischer und schweizerischer Schulen der Jahre<br />

1825–1918. Alphabetisch geordnet nach Verfassern. Mit einem Vorwort von Hermann Schüling.<br />

München [u. a.]: Bd. 1– 4: 1987, Bd. 5 (Ergänzungsband): 1991 – <strong>für</strong> die Berliner Schulen, deren<br />

Ergebnisse jedoch auf die anderen preußischen Provinzen übertragbar sind bzw. sein dürften.

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