PDF-Datei des Aufsatzes - Bibliothek für Bildungsgeschichtliche ...
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Schulprogramme – Geschichte und Bedeutung 203<br />
den konnte, begann sie Ende der 1960er Jahre mit dem Aufbau einer Sammlung<br />
von Schulprogrammen ohne regionale Begrenzung. Dies gelang über antiquarische<br />
Käufe, beginnend mit dem Ankauf von 12.000 Schulprogrammen aus<br />
dem Zentralantiquariat der DDR, und Bestandsübernahmen aus anderen Einrichtungen,<br />
u. a. aus Lehrerbibliotheken von höheren Schulen aus Gießen und<br />
Umgebung, sodass eine Sammlung von ungefähr 55.000 Programm-Abhandlungen<br />
und min<strong>des</strong>tens ebensoviel beigedruckter oder ge trennter Schul-Jahresberichte<br />
und damit eine der umfangreichsten Schulprogrammsammlungen<br />
nicht nur deutscher und schweizerischer, sondern auch österreichisch-ungarischer<br />
Schulen (d. h. auch Titel von Orten, die heute in Italien und in osteuropäischen<br />
Ländern liegen) entstand. 114<br />
Der Gießener Bestand kann, wie Schubring schrieb, als „besonders gut<br />
gepfl egte Sammlung“ bezeichnet werden, „da hier zusätzlich auch viele<br />
Daten über die Lehrer als Autoren gesammelt sind, um beim Auftreten gleicher<br />
Autorennamen bei verschiedenen Schulen entscheiden zu können, ob es<br />
sich tatsächlich um den gleichen Verfasser handelt.“ 115 Vor allem aber ist die<br />
Sammlung der UB Gießen bekannt geworden durch das von Franz Kössler<br />
erstellte Verzeichnis von Programm-Abhandlungen deutscher, öster reichischer<br />
und schweizerischer Schulen der Jahre 1825–1918, das 1987 in vier Bänden, mit<br />
einem Ergänzungsband 1991, veröffentlicht wurde und seit einiger Zeit als frei<br />
zugängliche Datenbank zur Verfügung steht. 116<br />
Das Verzeichnis stellt im Kern einen Katalog der in der UB Gießen vorhandenen<br />
wissenschaftlichen Abhandlungen dar. Es weist darüber hinaus im<br />
Sinne einer Bibliographie alle von Kössler ausfi ndig gemachten wissenschaftlichen<br />
Abhandlungen nach, auch wenn sie sich nicht im Bestand der UB Gießen<br />
befi nden. Verzeichnet sind ebenso Veröffentlichungen, die außerhalb <strong>des</strong><br />
angegebenen Zeitrahmens von 1825 bis 1918 liegen. Leider wurden diejenigen<br />
Jahresberichte höherer Schulen, die ohne wissenschaftliche Abhandlungen<br />
erschienen sind, nicht berücksichtigt. 117<br />
114 Zum Hintergrund der Schulprogramm-Sammlung der UB Gießen: Schüling, Hermann: Vorwort.<br />
In: Kössler, Franz: Verzeichnis von Programm-Abhandlungen deutscher, österreichischer<br />
und schweizerischer Schulen der Jahre 1825–1918. Alphabetisch geordnet nach Verfassern. Mit<br />
einem Vorwort von Hermann Schüling. München [u. a.]: Bd. 1– 4 1987, Bd. 5 (Ergänzungsband)<br />
1991; hier Bd. 1, S. V–VI. – Kalok: Schulprogramme (wie Anm. 105), bes. S. 185 –195.<br />
115 Schubring: Bibliographie (wie Anm. 29), S. XVI.<br />
116 Gießener Schulprogrammsammlung: http://www.uni-giessen.de/ub/kataloge/schulprog.<br />
html. – Noch immer besteht Hoffnung, dass sich der von Koppitz: Bedeutung (wie Anm. 99),<br />
S. 342, geäußerte Wunsch erfüllt, die „Veröffentlichung dieses Verzeichnisses könnte […] zu einer<br />
angemesseneren Würdigung dieser Publikationsform beitragen“ und helfen „von den <strong>Bibliothek</strong>en<br />
unzureichend katalogisierte Bestände von Programmschriften – und deren gibt es mehr als genug –<br />
endlich vollständig zu erschließen.“<br />
117 Zur Problematik: Jakob, Hans-Joachim: Schulprogramme im 19. Jahrhundert. Anatomie