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Schulprogramme – Geschichte und Bedeutung 189
durch die Auskunftstelle zumindest indirekt an ihre Tradition als Medium der
Fachkommunikation anschließen.
Entsprechend dieser ministeriellen Bestimmung erschien 1924 ein ge druckter
Band mit einer Auswahl der von den Schulen einge gangenen Jahresberichte des
Schuljahrs 1921/22. 77 Der zweite Band für das nachfolgende Schuljahr 1923/24
erschien mit fast doppeltem Umfang 1925. 78 Der dritte und letzte, noch deutlich
voluminösere Band erschien für das Schuljahr 1927/28 im Jahr 1930. 79 Die
Vorstellung, „daß der Jahresberichts-Band stets inner halb des folgenden Schuljahres
erscheinen soll“, 80 funktio nierte also schon beim ersten Band nicht und
wurde auch bei den Folgebänden nicht realisiert.
ausdrücklich, daß diese Mitteilungen nicht den Charakter von Verfügungen haben, sondern lediglich
als Anregungen und Fingerzeige dienen sollen, wie dieses oder jenes auch gemacht werden kann.“
77 Jahresberichte der höheren Lehranstalten in Preußen. Schuljahr 1921/22. Bearb. von der
Staatlichen Auskunftstelle für Schulwesen. Leipzig: 1924.
78 Jahresberichte der höheren Lehranstalten in Preußen. Schuljahr 1922/23. Bearb. von der
Staatlichen Auskunftstelle für Schulwesen. Leipzig: 1925.
79 Jahresberichte der höheren Lehranstalten in Preußen. Schuljahr 1927/28. Bearb. von der
Staatlichen Auskunftstelle für Schulwesen. Berlin: 1930. – Kullnick, Max: Vorwort [Juni 1930].
In: Jahresberichte der höheren Lehranstalten in Preußen. Schuljahr 1927/28. Bearb. von der Staatlichen
Auskunftstelle für Schulwesen. Berlin: 1930, S. III. – Hier heißt es u. a.: „[…] und wenn
auch für die folgenden Schuljahre die statistischen Teile sämtlich fertiggestellt werden konnten, so
war es mir bei der Fülle der Aufgaben, die der Staatlichen Auskunftstelle für Schulwesen zufi elen,
doch nicht möglich, die Muße zu fi nden, um auch nur für ein Schuljahr den Textteil zusammenzustellen.
Müssen doch für jeden Jahrgang fast 1.400 Jahresberichte durchgearbeitet werden, von
denen Hunderte handschriftlich eingereicht zu werden pfl egen; mancher davon ist zwar mager
und inhaltslos und kann rasch beiseite gelegt werden, aber die meisten sind doch umfangreich und
ergiebig und erfordern ein sorgsames, mit zahlreichen Rückfragen verbundenes Studium.“ – Und:
„[…] so hoffe ich doch, dass der vorliegende Band ein ziemlich getreues Bild geben wird von dem
Leben und Streben unserer höheren Lehranstalten, von ihren Sorgen und Nöten, aber auch von
ihren Freuden und Erfolgen.“
80 Über die immensen Probleme bei der Erstellung des Bandes, u. a. die zu späte Ablieferung
der Berichte durch die Schulen, die in den Berichten fehlenden, unvollständigen oder falschen,
unzählige Nachfragen erforderlich machenden Angaben, aber auch über Druckkostenprobleme u.
Ä.: Kullnick: Vorwort [Dezember 1923] (wie Anm. 71), S. III f.; hier heißt es S. IV: „Es besteht die
Absicht, den nächsten Jahresberichtsband, der das Schuljahr 1922/23 umfassen wird, möglichst im
Sommer 1924 und den darauf folgenden (Schuljahr 1923/24) gegen Ende des Jahres 1924 erscheinen
zu lassen; dies wird jedoch nur möglich sein, wenn alle Jahresberichte rechtzeitig eingehen und die
für die Bearbeitung erforderlichen Angaben vollständig enthalten, da die sonst unvermeidlichen
Rückfragen stets Verzögerungen im Gefolge haben. Außerdem wird die in der Reihe der veröffentlichten
Jahresberichte entstandene Lücke, die die Schuljahre 1915 bis 1920 umfasst, durch einen
Sammelband geschlossen werden, der ebenfalls im Jahre 1924 fertiggestellt werden soll und in dem
Min.–Erl. vom 28. Mai 1922 bereits angekündigt worden ist.“ – Kullnick, Max: Vorwort [September
1925]. In: Jahresberichte der höheren Lehranstalten in Preußen. Schuljahr 1922/23. Bearb. von
der Staatlichen Auskunftstelle für Schulwesen. Leipzig: 1925, S. III; hier heißt es u. a.: „Leider hat
sich die Herausgabe des Bandes verzögert; der Grund lag vor allem darin, daß die handschriftlichen
Jahresberichte nicht regelmäßig eingingen und zahlreiche Rückfragen erforderlich machten.
Da die Druckereien mit Aufträgen überhäuft waren, hat sich dann zuguterletzt die Drucklegung
über sieben Monate hingezogen, ein Vorgang, der sich nicht wiederholen wird.“