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PDF-Datei des Aufsatzes - Bibliothek für Bildungsgeschichtliche ...

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Schulprogramme – Geschichte und Bedeutung 201<br />

gaben sie aus Mangel an Interesse entweder an öffentliche oder wissenschaftliche<br />

<strong>Bibliothek</strong>en ab 110 oder – falls dies nicht gelang – entsorgten sie. 111 Man<br />

kann, wie Koppitz konstatierte, nur erahnen, wie viele „Tausende und Abertausende<br />

von solchen Publikationen, die sich in den Schulbibliotheken befanden“,<br />

in den letzten Jahrzehnten „einfach verschwunden und zum großen Teil nicht<br />

in den Bestand wissenschaftlicher <strong>Bibliothek</strong>en eingegliedert worden sind“. 112<br />

Was die großen wissenschaftlichen <strong>Bibliothek</strong>en anbelangt, so dürften mehr<br />

oder weniger alle über Splitterbestände von Schulprogrammen verfügen. Doch<br />

in der Regel fristen sie hier ein Schattendasein: Die <strong>Bibliothek</strong>en haben keinen<br />

Überblick darüber, wie viele Programme sich im eigenen Bestand befi nden, und<br />

die Bestände sind nicht oder nicht angemessen erschlossen und entsprechend<br />

wenig genutzt. Auch was die Bestandspfl ege anbelangt, erfahren die Schulprogramme<br />

zumeist eine stiefmütterliche Behandlung. So besitzt zum Beispiel die<br />

Universitätsbibliothek Marburg eine umfangreiche Sammlung an Schulprogrammen,<br />

hat diese auch in Katalogen nachgewiesen, hat aber laut Handbuch<br />

der historischen Buchbestände keinen Überblick darüber, wie umfangreich der<br />

Bestand in etwa ist. 113<br />

Als eine Besonderheit kann der Bestand der Universitätsbibliothek Gießen<br />

bezeichnet werden. Die <strong>Bibliothek</strong> konnte wegen hoher Kriegsverluste bei der<br />

Verteilung der Sondersammelgebiete durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft<br />

nicht berücksichtigt werden. Beseelt von dem Wunsch nach einer überregional<br />

bedeutsamen Sammlung, die ohne allzu große Kosten aufgebaut wer-<br />

110 So gibt die im Handbuch der Historischen Buchbestände mit einem Bestand von ca. 54.000<br />

Schulprogrammen ausgewiesene Universitätsbibliothek Kassel an, dass es sich bei ihrem Schulprogramm-Bestand<br />

überwiegend um Bände handelt, „die der <strong>Bibliothek</strong> von Kasseler Schulen übereignet<br />

wurden“ (Handbuch (wie Anm. 107), Bd. 5: Hessen, A – L. Hil<strong>des</strong>heim [u. a.]: 1992, S. 321).<br />

111 Struckmann: Schulprogramme (wie Anm. 106), o. S. [Kap. III], weist auf den Fall <strong>des</strong> Königlichen<br />

Gymnasiums in Oels (Schlesien) hin, wo die Schule anlässlich ihres Umzugs in einen Neubau<br />

1904 ihren Bestand kurzerhand von 35.600 auf 8.200 Schulprogramme reduzierte.<br />

112 Koppitz: Bedeutung (wie Anm. 99), S. 341.<br />

113 Handbuch (wie Anm. 107), Bd. 6: Hessen, M–Z. Rheinland-Pfalz, A–Z. Hil<strong>des</strong>heim [u. a.]:<br />

1993, S. 15 – 45. – Das Gros der Jahresberichte ist in einem gesonderten Zettelkatalog (Ordnungsfolge:<br />

Orte, Schulen, Jahrgänge) nachgewiesen, <strong>des</strong>sen Pfl ege spätestens Anfang der 1990er Jahre<br />

endete und der unter der Bezeichnung ‚Schulschriftenkatalog der UB Marburg‘ als Imagekatalog<br />

im Internet einsehbar ist: http://retro.hebis.de/marburg/indexschulschriften.html. Die wissenschaftlichen<br />

Abhandlungen sind davon getrennt in einem Dissertationenkatalog der UB Marburg<br />

nachgewiesen, <strong>des</strong>sen Pfl ege ebenfalls spätestens Anfang der 1990er Jahre endete und der ebenfalls<br />

als Imagekatalog im Internet aufrufbar ist: http://retro.hebis.de/marburg/indexdissertationen.html.<br />

Zusätzlich sind die Schulprogramme – und zwar die Jahresberichte und die wissenschaftlichen<br />

Abhandlungen gemeinsam – <strong>des</strong> hessischen Raumes in einem sog. Bandkatalog (Ordnungsfolge:<br />

Orte, Schulen, Jahrgänge) nachgewiesen, wobei ein Abgleich zwischen dem Bandkatalog und den<br />

oben genannten Zettelkatalogen nie stattgefunden hat. Schulprogramme, die z. B. als Abgaben aus<br />

Institutsbibliotheken oder als Geschenke seit Anfang der 1990er Jahre in den Bestand aufgenommen<br />

wurden, dürften in der Hessischen Verbunddatenbank verzeichnet sein.

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