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Schulprogramme – Geschichte und Bedeutung 173
3. Die Entwicklung der preußischen Schulprogramme
zwischen 1824 und 1915 und die Bedeutung der
wissenschaftlichen Abhandlungen
Bis zum Ersten Weltkrieg wurden die Regelungen in Preußen mehrfach modifi
ziert, in der Berichtsstruktur jedoch nur geringfügige Veränderungen vorgenommen.
24 So wurden z. B. mit Erlass vom 16.07.1841 die Schulen darauf
hingewiesen, dass es, um „die vielfachen Verschiedenheiten und zum Teil
auffallenden Mängel, welche seither in Hinsicht der Titelblätter der von den
Gymnasien jährlich ausgehenden Programme bemerkt worden sind, für die
Zukunft zu beseitigen und die Katalogisierung dieser Zeitschriften zu erleichtern“,
erforderlich sei, „daß auf dem Titel dieser Schulschriften a) der Name
der betreffenden Anstalt, b) der Sitz derselben, c) das Schuljahr, d) die Veranlassung,
e) der Inhalt und endlich f) die Vornamen und der Zuname des Verfassers
der den Schulnachrichten voran gehenden wissenschaftlichen Abhandlung
bestimmt und vollständig angegeben wird“. 25
Und mit Erlass vom 21.04.1886 wurden die Königlichen Provinzial-Schulkollegien
aufgefordert dafür Sorge zu tragen, „daß der Verfasser der den Schulnachrichten
beige gebenen wissenschaftlichen Abhandlung nur mit seinem
Familiennamen bezeichnet ist, ohne daß der Vorname (bezw. die Vornamen)
hinzugefügt oder durch die Anfangsbuchstaben kenntlich gemacht wird“;
Anlass hierfür war offensichtlich der Hinweis „einer Bibliotheksverwaltung
[…], daß diese Unvollständigkeit der Bezeichnung zu einer Unsicherheit bei
der Katalogisierung der betreffenden Abhandlung führt, welche zu vermeiden
im Interesse der Verfasser selbst liegt“. 26
24 Die preußischen Erlasse wurden zumeist veröffentlicht in: Zentralblatt für die gesamte
Unterrichtsverwaltung in Preußen. Hrsg. vom Ministerium für Wissenschaft, Kunst und Volksbildung.
Berlin. Jg. 1 (1859) bis Jg. 76 (1934). – Digitalisat: http://www.bbf.dipf.de/cgi-opac/catalog.pl?t_digishow=x&zid=2a1811
– Dann: Deutsche Wissenschaft, Erziehung und Volksbildung.
Amtsblatt des Reichsministeriums für Wissenschaft, Erziehung und Volksbildung und der Unterrichtsverwaltung
der Länder. Berlin, Jg. 1 (1935) bis Jg. 11 (1945) – Digitalisat: http://www.bbf.
dipf.de/cgi-opac/catalog.pl?t_digishow=x&zid=2a2547.
Auszüge einiger die Schulprogramme bis 1909 betreffenden Erlasse fi nden sich (u. a.) auch in:
Beier, Adolf (Hrsg.): Die höheren Schulen in Preußen (für die männliche Jugend) und ihre Lehrer.
Sammlung der hierauf bezüglichen Gesetze, Verordnungen, Verfügungen und Erlasse nach amtlichen
Quellen. 3., gänzlich durchgearbeitete und vermehrte Aufl . Halle: 1909, S. 454 – 463.
Nach einer Reihe von Einzeländerungen wurde die im Circular-Rescript vom 23.08.1824 festgelegte
Gesamtstruktur des Aufbaus der Jahresberichte mit Erlass vom 07.01.1885 modifi ziert; dieser
im Zentralblatt, Jg. 27 (1885), S. 200 – 204, veröffentlichte Erlass wurde mit „[im Zentralblatt]
nicht zu veröffentlichenden Bemerkungen“ erweitert abgedruckt in: Beier: Schulen (wie Anm. 24),
S. 456 – 461.
25 Erlass vom 16.07.1841, zitiert nach: Beier: Schulen (wie Anm. 24), S. 455 f.
26 Ebd., S. 456.