DIE PATCHWORK-FAMILIE - BMWA
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Grenzen zu betonen, die aber die Beziehung zu<br />
außerhalb Lebenden nicht behindern sollen – für<br />
viele Familien ist das schwierig wie die Quadratur des<br />
Kreises.<br />
Stieffamilien – und das gilt auch für verwitwete Eltern<br />
– haben es aus mehreren Gründen nicht leicht. Als<br />
würden die Probleme der Familiendynamik nicht<br />
schon reichen, kommt auch noch die soziale Umwelt<br />
(Nachbarn, Schule, Kollegen etc.) dazu und schaut<br />
den Leuten, die da versuchen, das Wagnis der Familiengründung<br />
von neuem auf sich zu nehmen,<br />
besonders genau auf die Finger. Vorurteile mischen<br />
sich mit Tratsch, Schuldfragen werden ebenso erörtert<br />
wie alte Sachen aufgewärmt... Es ist sicher nicht<br />
leicht, Stieffamilie zu sein! Die „anderen“ erwarten<br />
irgendwie, dass „die“ es nun besonders gut machen<br />
– eine soziale Kontrolle, die nicht ohne ist.<br />
Die Rechte und Pflichten sind in Ihrer Familie anders<br />
aufgeteilt als in Kernfamilien. Dem Gesetz nach hat<br />
der nicht leibliche Elternteil in der Zweitfamilie keine<br />
Rechte und Pflichten gegenüber dem Kind. Dies, und<br />
das Fehlen von verbindlichen Vorstellungen, welche<br />
Rolle ihr/ihm eigentlich zukommt, verunsichert Stiefmutter/Stiefvater<br />
mitunter sehr. Mit dieser Problematik<br />
sind Stiefelternteile sowohl in primären, als auch<br />
in sekundären Stieffamilien konfrontiert.<br />
Trotz all dieser Unterschiede zwischen Kernfamilien<br />
und Stieffamilien verfolgen beide Familienformen das<br />
selbe Ziel: glücklich zu leben. Alle Familienmitglieder<br />
sollen sich in der Familie geborgen fühlen. Zwei<br />
Erwachsene wollen als Paar ihr Leben gemeinsam<br />
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