DIE PATCHWORK-FAMILIE - BMWA
DIE PATCHWORK-FAMILIE - BMWA
DIE PATCHWORK-FAMILIE - BMWA
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
60<br />
Kind. Im Alltag entsteht eine Fülle von Ungleichheiten,<br />
die als Bevorzugungen oder Benachteiligungen von<br />
den Eltern wahrgenommen werden.<br />
...So erlebt jener Vater oder jene Mutter, bei<br />
dem/der das Kind überwiegend lebt (und häufig<br />
auch sein Partner), dass der Großteil der eher<br />
unangenehmen und belastenden Verpflichtungen<br />
auf ihm/ihr ruht. „Die anderen“ dagegen hätten<br />
nur die angenehmen Seiten der Elternschaft reserviert<br />
(Freizeit, unbelastet von alltäglicher Verantwortung).<br />
...Die nicht sorgeberechtigten Eltern (und mitunter<br />
auch deren Partner) fühlen sich hingegen häufig<br />
auch benachteiligt, wenn auch aus anderen Gründen:<br />
„Ich kann am Leben des Kindes nur am<br />
Rand teilhaben!“ Dazu kommt die typische Angst<br />
außerhalb lebender leiblicher Eltern, ihr Kind ganz<br />
zu verlieren, wenn die neue Familie des ehemaligen<br />
Partners dies anstrebt. Sie wären dann (meist<br />
sind es Männer) reduziert auf eine Funktion als<br />
„Zahl-Elternteil“.<br />
Zusammenfassend:<br />
Leibliche Eltern mögen mitunter den Eindruck haben,<br />
dass die Stiefeltern versuchen, zu ihnen in Konkurrenz<br />
zu treten, ihnen ihre Elternrolle streitig zu<br />
machen und ihnen ihr Kind zu entfremden.<br />
Stiefeltern wiederum haben manchmal das Gefühl,<br />
dass die elterlichen Aufgaben, die sie übernommen<br />
haben, zu wenig beachtet und anerkannt werden und<br />
ihnen nur Pflichten, aber keine Rechte zustehen.