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> Grundsatzdebatte elde 5|2011<br />
Auf dem Weg zum neuen<br />
liberalen Grundsatzprogramm<br />
In sechs Grundsatzwerkstätten diskutierten im September über 1000 Mitglieder<br />
Leitgedanken, Stil und Schwerpunkte eines neuen Grundsatzprogramms.<br />
Mitglieder aller Landesverbände folgten einer Einladung von Generalsekretär<br />
Christian Lindner, dem Vorsitzenden der Grundsatzkommission,<br />
nach Leipzig, München, Hamburg, Bonn, Hannover und Stuttgart. Gesprächspartner<br />
der moderierten Diskussion waren auf dem Podium neben<br />
Lindner auch Mitglieder der Grundsatzkommission und Vertreter von Arbeitskreisen,<br />
die sich in den vergangenen Monaten für die Grundsatzarbeit<br />
gegründet hatten.<br />
Nach der Begrüßung durch Vertreter des gastgebenden Landesverbands<br />
skizzierte Christian Lindner jeweils kurz die bisherige Arbeit der Grundsatzkommission<br />
anhand der liberalen Leitbegriffe Freiheit, Ordnung und Chancen.<br />
Freiheit sei der bleibende Wert der Liberalen: Jeder Mensch solle seine<br />
Einzigartigkeit entfalten können. Der Liberalismus sei ein Programm zur Ermächtigung<br />
des Einzelnen. Der zweite wichtige Begriff sei der Begriff der<br />
„Ordnung“. In der ordoliberalen Tradition heiße liberale Ordnungspolitik,<br />
klare und faire Regeln für alle zu gewährleisten – nicht nur in der Marktwirtschaft,<br />
sondern auch für Rechtsstaat und Demokratie. Nach der Finanzkrise<br />
müssten Liberale neu nachdenken, welche Regeln Ordnungspolitik für<br />
die Marktwirtschaft verlange. Unter dem Leitbegriff der Chancen forderte<br />
Lindner einen Neuanfang in der Bildungs- und Sozialpolitik. Er plädierte für<br />
den „aufstiegsorientierten Sozialstaat“ im Gegensatz zum „verholzten<br />
Fotos: fotolia, Shutterstock<br />
Wohlfahrtsstaat“. Das Grundsatzprogramm<br />
wollte Lindner als Grundierung einer Wand verstanden<br />
haben, die Tagespolitik dagegen als die<br />
Farbe darauf.<br />
Den Anregungen aus der Grundsatzkommission<br />
folgte eine Phase des Gesprächs aller Teilnehmer<br />
in kleinen Gruppen. Je drei bis fünf Teilnehmer<br />
formulierten ihre wichtigsten Anliegen an die<br />
Grundsatzdebatte. Diese Anliegen standen dann<br />
im Mittelpunkt der weiteren Diskussion. Immer<br />
wieder wurde der Wunsch geäußert, das Grundsatzprogramm<br />
dürfe inhaltlich nicht zu abstrakt<br />
und sprachlich nicht zu schwierig sein und müsse<br />
den Leser auch emotional „mitnehmen“. Vor diesem<br />
Hintergrund müsse das Programm auch zu<br />
konkreten Fragen Stellung nehmen.<br />
In der inhaltlichen Diskussion wurden zahlreiche<br />
Themen angesprochen. Besonders häufig standen<br />
Finanzmärkte, Bildung, Demokratie und die Zukunft<br />
Europas im Mittelpunkt der Diskussion.<br />
Immer wieder wurde auch über den Begriff der<br />
Sozialen Marktwirtschaft gesprochen. Die Teil-