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Ein Lebenswerk für die liberale Sache<br />
Wolfgang Mischnick zum 90.<br />
elde 5|2011<br />
Am 29. September wäre Wolfgang Mischnick 90<br />
Jahre alt geworden. Das Geheimnis seiner beispiellosen<br />
Karriere lag wohl darin, dass er die liberale<br />
Sache fast immer über die eigene Person stellte.<br />
Schon der junge Kriegsheimkehrer schloss sich<br />
1945 in Dresden nicht den Kommunisten an, sondern<br />
ging den steinigeren Weg bei den Liberaldemokraten.<br />
Als deren jugendpolitischer Sprecher widersetzte<br />
er sich den Machtgelüsten der SED und<br />
musste 1948 in den Westen fliehen. Dort begann<br />
er in der FDP seine politische Karriere erneut und<br />
wurde bald Landtags- und ab 1957 auch Bundestagsabgeordneter.<br />
1961 deutete alles auf eine ministerielle<br />
Karriere hin: Mischnick wurde jüngster<br />
Minister in der neuen CDU-FDP-Koalition, räumte<br />
aber schon 1963 seinen Kabinettsposten für den FDP-Vorsitzenden Mende.<br />
Doch der Karriereknick wurde zum Karriereschub: Mischnick zog in die Fraktionsführung<br />
ein und leitete ab 1968 die Bundestagsfraktion für rekordverdächtige<br />
23 Jahre! Während er innen- und außenpolitisch den Weg der Parteiführung<br />
treu begleitete, setzte er deutschlandpolitisch deutlich eigene Akzente,<br />
wobei seine vielfältigen Kontakte zur LDP(D) nicht überall wohl gelitten waren.<br />
Damit leistete Mischnick aber sehr wichtige Vorarbeiten für die Wiedervereinigung,<br />
speziell auch für die Einheit der deutschen Liberalen. Als Vollendung<br />
seiner eigenen Karriere empfand er die Wahl in den ersten gesamtdeutschen<br />
Bundestag als sächsischer Abgeordneter. Im Alter von 81 Jahren ist Wolfgang<br />
Mischnick 2002 in seiner hessischen Wahlheimat gestorben. J. F.<br />
Bürgermeisterwahl in Brandenburg<br />
In Brandenburg fanden im September Bürgermeisterwahlen statt. Klaus Rocher<br />
(Foto Mitte) bleibt in Rangsdorf unangefochten mit 71,61 % der Stimmen<br />
Bürgermeister. In seinem Wohnort Groß Machnow, in dem Klaus Rocher<br />
ehrenamtlicher Bürgermeister war, holte er sogar 90,66 Prozent der Stimmen.<br />
Ein eindeutiges Votum gab es auch für Bernd Lück (Foto links). Er<br />
bleibt Bürgermeister der Stadt Ketzin/Havel. Und der Verwaltungsfachmann<br />
Kai Knöpper (Foto rechts) wurde ebenfalls im ersten Wahlgang gegen zwei<br />
Mitbewerber mit 64,2 % zum Bürgermeister von Neuental gewählt.<br />
Gewählt wurde auch in Thüringen: Ulrich Wilke ist neuer ehrenamtlicher<br />
Bürgermeister in Niedersachswerfen. Auf den 58-jährigen Ulrich Wilke entfielen<br />
53,2 Prozent aller Stimmen.<br />
7. Deutscher Mittelstandstag am 4./5. November<br />
Am 4. November findet im Haus der Wirtschaft in Stuttgart der 7. Deutsche<br />
Mittelstandstag unter dem Motto „Chancen ergreifen" statt. Am 5. November<br />
folgt die 10. Bundesdelegiertenkonferenz mit Neuwahlen zum Bundesvorstand.<br />
Weitere Informationen unter www.mittelstandstag.org und per<br />
Mail info@liberaler-mittelstand.de.<br />
Foto: HNA, Peter Zerhau<br />
> Liberales<br />
Gedenken an Dr. Günter Rexrodt<br />
Ehrung zum 70. Geburtstag des langjährigen<br />
Bundeswirtschaftsministers, Berliner Senators<br />
und FDP-Präsidiumsmitglieds Dr. Günter Rexrodt:<br />
Mit einer Kranzniederlegung auf dem Berliner<br />
Waldfriedhof Heerstraße gedachten der FDP-Bundesvorsitzende<br />
und Bundeswirtschaftsminister<br />
Dr. Philipp Rösler, der FDP-Fraktionsvorsitzende<br />
Rainer Brüderle, der FDP-Schatzmeister Patrick<br />
Döring und der Berliner Landesvorsitzende Chris -<br />
toph Meyer des verdienten Liberalen. Günter<br />
Rexrodt hat die Politik der FDP maßgeblich geprägt,<br />
besonders dort, wo schwierige Aufgaben<br />
zu lösen waren. Er wirkte erfolgreich als Bundesschatzmeister<br />
und Mitglied des Präsidiums der<br />
FDP. 2001 führte er als Landesvorsitzender und<br />
Spitzenkandidat der Berliner Liberalen die FDP<br />
nach langjähriger Abwesenheit eindrucksvoll zurück<br />
ins Abgeordnetenhaus.<br />
40 Jahre Freiburger Thesen<br />
Am 25. Oktober 1971 begann in Freiburg ein dreitägiger<br />
FDP-Bundesparteitag, der sich tief in die<br />
liberale Erinnerung eingegraben hat. Das lag zum<br />
einen an dem dort beschlossenen Programm, den<br />
„Freiburger Thesen“. Zum anderen wurde erstmals<br />
die Funktion eines Generalsekretärs installiert<br />
und Karl-Hermann Flach in diese Position gewählt.<br />
Obwohl Flach gerade nicht an den Vorbereitungen<br />
des neuen Parteiprogramms mitgewirkt<br />
hatte, sondern sich in Freiburg erst wieder<br />
„zum Dienst zurück“ meldete, verbanden sich<br />
Programmbeschluss und Personalentscheidung<br />
zu einem allgemeinen Aufbruchsignal für den<br />
deutschen Liberalismus, zumal Flach die „Freiburger<br />
Thesen“ geschickt vermarktete. Aufsehen<br />
erregten weniger die Aussagen zu den zentralen<br />
Fragen Eigentumsordnung, Mitbestimmung, Vermögensbildung<br />
und Umweltpolitik, auch wenn<br />
letzteres als Thema von Parteiprogrammen überhaupt<br />
eine Novität war. Sondern es waren vor<br />
allem die von Werner Maihofer verfasste Einleitung<br />
und die vorgestellten vier Thesen zum Liberalismus<br />
allgemein, die den Freiburger Thesen<br />
den Charakter einer kraftvollen Neupositionierung<br />
der FDP verliehen. Die Partei fand damit<br />
überzeugend Anschluss an die seit den späten<br />
1960er-Jahren sich entfaltenden politischen Diskurse<br />
und gab zugleich der zwei Jahre zuvor gebildeten<br />
Regierung Brandt-Scheel das theoretisch-programmatische<br />
Fundament. J.F.<br />
Foto: Henning Schacht<br />
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