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Grundlagentexte aus der Aufbauphase 2008/2009

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gruppen und Konferenzen. Das Netzwerk schafft<br />

den Rahmen, um neue Betreuungskonzepte mit<br />

Freiwilligen und Angehörigen zu entwickeln und<br />

zu erproben.<br />

Diesem Anliegen dienen auch die BELA III-Materialien.<br />

Sie greifen die wichtigsten aktuellen Lernthemen<br />

im Bereich Bürgerengagement <strong>aus</strong> dem<br />

Netzwerk auf und dokumentieren die wirksamsten<br />

Lernprofile <strong>der</strong> <strong>Aufbauphase</strong>. Folgende Materialienbände<br />

sind geplant:<br />

BELA III Materialien Band 1<br />

<strong>Grundlagentexte</strong> <strong>aus</strong> <strong>der</strong> <strong>Aufbauphase</strong><br />

<strong>2008</strong>/<strong>2009</strong><br />

BELA III Materialien Band 2<br />

Lernprofil: Freiwillige gewinnen mit System<br />

BELA III Materialien Band 3<br />

Lernprofil: Demenzbegleitung<br />

BELA III Materialien Band 4<br />

Lernprofil: Alltagsgestaltung<br />

BELA III Materialien Band 5<br />

Gute Praxis <strong>aus</strong> dem BELA III-Netzwerk<br />

Mit BELA III geht vieles leichter, wenn es um Bürgerengagement<br />

geht. Pflegeeinrichtungen haben<br />

Freiwilligen etwas zu bieten. Sie zählen auf Wissenstransfer<br />

und Kooperation in zentralen Fragen<br />

<strong>der</strong> Freiwilligenarbeit – von <strong>der</strong> Konzeptentwicklung<br />

bis hin zur Qualifizierung. Ihnen gelingen<br />

Schritt für Schritt neue Partnerschaften und sie beteiligen<br />

sich gemeinsam am gesellschaftlichen Dialog.<br />

Nach <strong>der</strong> <strong>Aufbauphase</strong> bis Ende 2010 soll die Verantwortung<br />

in die Hand <strong>der</strong> Träger übergehen.<br />

Der landesweit angelegte Qualitätsverbund soll in<br />

starken Regionen operieren. Der Pflegewissenschaftler<br />

Prof. Dr. Hermann Brandenburg, <strong>der</strong> auch<br />

mit einem Text in diesem ersten Band vertreten ist,<br />

hatte bei <strong>der</strong> BELA III-Auftaktveranstaltung am 15.<br />

Juni <strong>2009</strong> in Fellbach die Bedeutung folgen<strong>der</strong>maßen<br />

umrissen:<br />

„BELA verän<strong>der</strong>t vieles. Der wichtigste Punkt ist <strong>aus</strong><br />

meiner Sicht, dass BELA einen wichtigen Beitrag<br />

zum Pflege-Mix darstellt. Die Pflege <strong>der</strong> Zukunft<br />

(aber auch schon <strong>der</strong> Gegenwart) kann nur im Zusammenwirken<br />

von Professionellen und bürgerschaftlich<br />

Engagierten gelingen. Allein schafft das<br />

keine Gruppe. Und das wäre auch nicht gut o<strong>der</strong><br />

erstrebenswert, denn die Perspektiven müssen und<br />

sollen sich ergänzen. Das Leben ist vielfältig und<br />

BELA ist es auch. Insofern leistet BELA einen Beitrag<br />

zum Wandel <strong>der</strong> Pflegekultur in Deutschland.<br />

Einfach ist das nicht, aber eine Alternative dazu<br />

gibt es <strong>aus</strong> meiner Sicht nicht.“<br />

Iren Steiner, Dipl. Psychologin<br />

Fachliche Koordinatorin <strong>der</strong> BELA-Projekte<br />

1. BELA III:<br />

DOKUMENTE UND GESCHICHTE<br />

1.1.ZUR ENTSTEHUNGS-<br />

GESCHICHTE EINES ZUKUNFTS-<br />

WEISENDEN PROJEKTS<br />

Überarbeiteter und erweiterter Auszug <strong>aus</strong> einem<br />

Redemanuskript <strong>der</strong> Projektkoordinatorin Iren<br />

Steiner, an <strong>der</strong> Konferenz des Bundesministeriums<br />

für Gesundheit, Berlin, 01.07.<strong>2009</strong>:<br />

Bürgerschaftliches Engagement wird in Baden-<br />

Württemberg seit 20 Jahren systematisch geför<strong>der</strong>t,<br />

was <strong>der</strong> wachsenden Bedeutung <strong>der</strong> Freiwilligenarbeit<br />

in <strong>der</strong> Pflege Respekt zollt. Insbeson<strong>der</strong>e<br />

in Pflegeeinrichtungen för<strong>der</strong>t das Engagement<br />

Freiwilliger die Lebensqualität und die gesellschaftliche<br />

Einbindung <strong>der</strong> Bewohnerinnen und<br />

Bewohner. Als Pilotprojekt wurde BETA (Bürgerschaftliches<br />

Engagement und Tagespflege) 1996<br />

gestartet und lief erfolgreich mehrere Jahre. BELA I<br />

und II (Bürgerschaftliches Engagement für Lebensqualität<br />

im Alter) waren Folgeprojekte, die vor<br />

allem auf den Aufbau einer Verbundstruktur sowie<br />

die Schaffung von Fortbildungsangeboten abzielten.<br />

BELA III soll den Verbund <strong>der</strong> Einrichtungen<br />

als Netzwerk stärken, so dass es zum Ende<br />

<strong>der</strong> Projektlaufzeit von den Mitglie<strong>der</strong>n eigenständig<br />

getragen werden kann.<br />

In Baden-Württemberg för<strong>der</strong>n Land und Kommunen<br />

bürgerschaftliches Engagement seit 1990<br />

systematisch. Infolge <strong>der</strong> demografischen Entwicklung<br />

werden in den kommenden Jahren Bürgerengagement<br />

und Freiwilligenarbeit im Bereich <strong>der</strong><br />

Altenhilfe und Pflege an Bedeutung gewinnen,<br />

denn allein in diesem Bundesland wird die Zahl<br />

<strong>der</strong> pflegebedürftigen Menschen bis 2020 auf ca.<br />

310.000 ansteigen. Je<strong>der</strong> dritte Pflegebedürftige<br />

ist auf stationäre Versorgung angewiesen, denn<br />

mit dem demografischen und sozialen Wandel<br />

verringert sich bei steigendem Hilfebedarf die Zahl<br />

<strong>der</strong> Unterstützer. Darauf müssen professionelle<br />

Pflegedienste und stationäre Pflegeeinrichtungen<br />

reagieren und künftig noch stärker als bislang die<br />

Zusammenarbeit mit engagierten Bürgern suchen.<br />

Bürgerschaftliches Engagement in Pflegeeinrichtungen<br />

schafft mehr Lebensqualität für die Bewohner.<br />

Es ermöglicht Teilhabe und gemeinsames<br />

Erleben, es baut Brücken zwischen Generationen<br />

und es sorgt für die Verwurzelung <strong>der</strong> Pflegeeinrichtung<br />

vor Ort, in <strong>der</strong> Kommune. Bürgerschaftliches<br />

Engagement ist ein Qualitätsfaktor in <strong>der</strong><br />

Pflege.<br />

In Baden-Württemberg und auch bundesweit haben<br />

seit über 10 Jahren drei Projektgenerationen<br />

unter dem Stichwort „Bürgerengagement für<br />

Lebensqualität im Alter“ zu dieser Erkenntnis beigetragen.<br />

BETA ALS PILOTPROJEKT<br />

Das erste <strong>der</strong>artige Projekt, BETA - Bürgerschaftliches<br />

Engagement und Tagespflege, wurde<br />

1996 mit fünf Einrichtungen verschiedener Träger<br />

in Baden-Württemberg ins Leben gerufen,<br />

darunter auch zwei Seniorengenossenschaften.<br />

BETA beinhaltete bereits die Grundstrukturen eines<br />

„Wohlfahrtsmixes“, die auch heute wesentlich<br />

zum Erfolg beitragen. Dazu gehörten trägerübergreifende<br />

Kooperation mit Mischfinanzierungen,<br />

kommunale Einbettung, themenbezogene Lernarrangements,<br />

eine gemeinsame Ausrichtung, die<br />

Altern als gemeinschaftliche Verantwortung begreift<br />

sowie regionale und landesweite Vernetzung.<br />

Es wurden lokale Projektgruppen gegründet und<br />

Verbundtreffen mit Beteiligten auf allen Ebenen<br />

organisiert. Das Bundesministerium für Gesundheit<br />

finanzierte die Projektstellen in den Einrichtungen<br />

sowie die Projektkoordination, die Kosten<br />

für Fortbildungen übernahm das Land. Im Rah-<br />

1 BELA III DOKUMENTE<br />

UND GESCHICHTE<br />

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